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Läuferknie: Ursachen, Symptome und erfolgreiche Behandlung

Läuferknie: Zwei Freunde joggen eine Straße entlang

Du liebst das Laufen, aber plötzliche Beschwerden machen dir einen Strich durch die Rechnung? Schmerzen an der Außenseite des Knies, die während oder nach dem Laufen auftreten, könnten auf ein Läuferknie hindeuten. Die Ursachen sind vielfältig: Eine plötzliche Steigerung des Trainingsumfangs, falsches Schuhwerk oder eine ungünstige Lauftechnik. Bei uns erfährst du, wie du ein Läuferknie erkennst, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie du zukünftige Probleme vermeidest, damit du bald wieder schmerzfrei durchstarten kannst!

Was ist ein Läuferknie?

Das Läuferknie, auch als Runner’s Knee oder Iliotibial-Band-Syndrom (ITBS) bekannt, ist eine der häufigsten Überlastungsverletzungen bei Läuferinnen und Läufern. Es betrifft vor allem das Iliotibialband (Tractus iliotibialis) – eine Sehnenplatte, die an der Außenseite des Oberschenkels entlangläuft und das Knie stabilisiert. Wenn diese Struktur gereizt oder überlastet wird, kann es zu unangenehmen Schmerzen an der Knieaußenseite kommen.

Das Läuferknie macht sich oft schleichend bemerkbar. Anfangs treten die Beschwerden nur während oder direkt nach dem Laufen auf, mit der Zeit können sie aber auch im Alltag spürbar werden. Typische Anzeichen sind:

  • Schmerzen an der Knieaußenseite, die sich oft dumpf oder brennend anfühlen (auch bekannt als Tractussyndrom).
  • Schlimmere Schmerzen bei Belastung, insbesondere beim Bergablaufen oder längerem Sitzen mit gebeugtem Knie.
  • Verspannte Muskulatur und Sehnenplatte, oft verbunden mit einem unangenehmen Druckgefühl.

Klingt vertraut? Dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen, woher die Beschwerden kommen und mit einer medizinischen Fachperson zu sprechen.

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Wie entsteht ein Läuferknie? Ursachen & Risikofaktoren

Ein Läuferknie kommt nicht aus dem Nichts – meist steckt eine Kombination aus Überlastung und muskulären Dysbalancen, ein Ungleichgewicht zwischen Muskelgruppen, das Fehlhaltungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht, dahinter. 

Besonders häufig sind folgende Faktoren mit beteiligt:

  • Zu viel, zu schnell, zu intensiv: Hast du dein Laufpensum vielleicht plötzlich stark gesteigert? Das könnte ein Auslöser sein. Auch wer ohne ausreichend Erholung läuft, riskiert eine Überlastung des Kniegelenks.
  • Falsches Schuhwerk & Lauftechnik: Abgelaufene oder ungeeignete Schuhe, eine ungünstige Fußstellung oder eine ineffiziente Lauftechnik können den Druck auf das Iliotibialband verstärken und die Schmerzen begünstigen.
  • Muskuläre Schwächen & Dysbalancen: Bei der Knie-Stabilisierung spielt besonders die Hüftmuskulatur eine große Rolle. Schwache Hüftabduktoren, ein Knickfuß oder eine verkürzte Oberschenkelmuskulatur erhöhen das Risiko für ein Läuferknie. Wir geben dir Tipps für eine starke Hüfte.

Die gute Nachricht: Mit gezielten Übungen, der richtigen Regeneration und einer guten Lauftechnik kannst du einem Läuferknie nicht nur vorbeugen, sondern auch bestehende Beschwerden in den Griff bekommen.

 

Diagnose und Symptome des Läuferknies

Du spürst Schmerzen an der Knieaußenseite – mal stärker, mal schwächer, aber irgendwie geht es nicht mehr richtig weg? Dann stellt sich die Frage: Hast du ein Läuferknie oder steckt vielleicht doch etwas anderes dahinter?

In den meisten Fällen reicht schon eine klinische Untersuchung, um das Problem eindeutig zu identifizieren. Dabei testet eine Ärztin oder ein Arzt die Beweglichkeit deines Knies und prüft, ob sich der Schmerz durch gezielten Druck auf die Sehnenplatte an der Außenseite des Oberschenkels (Tractus iliotibialis) auslösen lässt.

Falls die Beschwerden länger bestehen oder unklar sind, helfen bildgebende Verfahren, etwa ein MRT, andere Ursachen auszuschließen – zum Beispiel Meniskusprobleme oder eine Patellasehnenreizung.

Auch eine unbewusste Fehlhaltung oder falsche Gehgewohnheiten können Knieprobleme begünstigen. Hier erfährst du, wie du richtig gehst, und worauf du dabei achten solltest.

Oft kannst du sogar selbst testen, ob es sich bei deinen Beschwerden um ein Läuferknie handelt. Prüfe mit diesen einfachen Tests zu Hause, ob dein Iliotibialband gereizt ist:

  • Schmerzpunkt-Drucktest: Drücke mit den Fingern fest auf die Außenseite deines Knies, etwa zwei bis drei cm oberhalb des Gelenkspalts. Wenn genau dort der Schmerz auftritt, könnte das ein Hinweis auf ein Läuferknie sein.
  • Einbein-Kniebeuge: Stell dich auf ein Bein und beuge dein Knie langsam. Spürst du dabei Schmerzen an der Knieaußenseite? Dann könnte dein Tractus iliotibialis überlastet sein.

Wann solltest du das Läuferknie behandeln lassen?

Ein Läuferknie kann echt nerven – aber nicht immer muss sofort ein Besuch bei einer medizinischen Fachperson her. Viele Betroffene bekommen die Beschwerden mit angepasster Belastung und gezielten Übungen für das Läuferknie selbst in den Griff. Trotzdem gibt es Situationen, in denen du besser professionelle Hilfe in Anspruch nehmen solltest:

  • Die Schmerzen bleiben hartnäckig – auch wenn du das Training pausierst.
  • Die Beschwerden nehmen zu, anstatt besser zu werden.
  • Es gibt Schwellungen oder Kniesperren, die auf eine andere Verletzung hindeuten könnten.
    Behandlung des Läuferknies

Ein Läuferknie ist mitunter hartnäckig– aber keine Sorge, du kannst eine Menge tun, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Die richtige Kombination aus Ruhe, gezielten Übungen und Anpassungen im Training hilft dir dabei, schnell wieder schmerzfrei unterwegs zu sein.

Wenn dein Knie beim Laufen plötzlich weh tut, heißt es erstmal: Runter vom Gas! Das heißt nicht, dass du wochenlang auf der Couch liegen musst. Allerdings solltest du die Belastung reduzieren und deinem Knie Zeit zur Erholung geben. Diese Maßnahmen helfen dir in der akuten Phase:

  • Pausen einlegen und Belastung reduzieren: Verzichte für ein paar Tage oder Wochen auf intensives Laufen, vor allem auf Bergabstrecken. Falls du während deiner Laufpause andere Sportarten ausprobieren möchtest, lohnt sich ein sanfter Einstieg. Hier bekommst du wertvolle Tipps zum Joggen für Anfänger.
  • Eis gegen die Entzündung: Kühle die schmerzende Stelle mit Kühlpads oder Eispackungen, eingewickelt in ein Tuch, damit die Haut nicht leidet, – etwa 10–15 Minuten, mehrmals täglich.
  • Sanfte Dehnübungen: Ein leichtes Dehnen des Iliotibialbands kann helfen, die Spannung aus der Muskulatur zu nehmen. Wichtig: Dehne nur bis zur Schmerzgrenze, nicht darüber hinaus!
  • Medizinische Maßnahmen: Kühlende Salben oder entzündungshemmende Schmerzmittel können die Beschwerden lindern – aber nur als kurzfristige Lösung, um die Symptome des Läuferknies zu kontrollieren.

Langfristige Behandlung: Übungen statt Tabletten

Die wichtigste Regel: Ein Läuferknie verschwindet nicht einfach von selbst – du musst aktiv etwas dagegen tun! Das Ziel ist es, die Ursachen zu bekämpfen, also muskuläre Dysbalancen auszugleichen und deine Lauftechnik zu optimieren. Das gelingt dir durch:

Kräftigungsübungen für die Hüfte & die Gesäßmuskulatur

Starke Hüftabduktoren und Gesäßmuskeln stabilisieren dein Knie und entlasten das Iliotibialband. Übungen wie seitliches Beinheben, Clamshells oder Kniebeugen mit Miniband sind Gold wert!

Dehnung & Mobilisation

Verkürzte Muskeln im Oberschenkel, Hüftbeuger und Tractus iliotibialis können die Beschwerden verstärken. Tägliches, sanftes Dehnen hilft, die Spannung zu reduzieren.

Faszientraining & Massagen

Eine lockere Sehnenplatte ist eine glückliche Sehnenplatte! Nutze eine Faszienrolle oder massiere die Außenseite deines Oberschenkels, um Verklebungen zu lösen.

Lauftechnik verbessern

Ein zu langer Schritt oder eine ineffiziente Fußstellung können das Problem verstärken. Eine professionelle Laufanalyse oder bewusst kürzere Schritte können helfen.

Physiotherapie als professionelle Unterstützung

Falls die Beschwerden länger anhalten, kann dir eine Physiotherapie mit gezielten Übungen, manueller Therapie und Kinesiotape helfen, dein Knie wieder fit zu bekommen.

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Prävention: So beugst du einem Läuferknie vor

Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zu Schmerzen kommt. Erfahre bei uns in paar einfache, aber effektive Maßnahmen, um ein Läuferknie von vornherein zu vermeiden:

  • Lauftechnik checken: Achte auf einen runden Laufstil, kurze Schritte und eine aufrechte Haltung. Eine professionelle Laufanalyse kann dir helfen, Fehlbelastungen zu erkennen.
  • Trainingssteigerung mit Bedacht: Erhöhe dein Laufpensum langsam – maximal zehn Prozent pro Woche, um Überbelastung zu vermeiden.
  • Die richtigen Schuhe tragen: Abgenutzte oder ungeeignete Laufschuhe können das Problem verstärken. Lass dich beraten und prüfe, ob eventuell Einlagen für dich sinnvoll sind.
  • Regelmäßiges Krafttraining: Starke Muskeln schützen deine Gelenke! Hüfte, Gesäß und Rumpf sollten regelmäßig trainiert werden, um dein Knie zu stabilisieren.
  • Alternatives Training einbauen: Einseitige Belastung ist Gift für den Bewegungsapparat. Radfahren, Schwimmen oder sogar Rückwärtslaufen sorgen für Abwechslung und entlasten dein Knie.

Häufige Fragen zum Läuferknie

Wie lange dauert die Heilung eines Läuferknies?

Wie lange du pausieren oder dein Training anpassen musst, hängt davon ab, wie früh du reagierst und ob du die Ursache konsequent angehst. Außerdem ist das individuell abhängig. Grundsätzlich solltest du erst wieder richtig starten, wenn sich die Schmerzen gebessert haben, und deinem Knie ausreichend Zeit zur Regeneration geben. Ist das Läuferknie akut, bist du meist nach einigen Wochen wieder einsatzbereit.

Was tun bei Knieschmerzen nach dem Joggen?

Wenn dein Knie nach dem Laufen meckert, solltest du es nicht ignorieren – aber auch nicht direkt in Panik verfallen. Hier ein paar einfache Sofortmaßnahmen:

  • Kühlen
  • Dehnen
  • Belastung anpassen
  • Auf den Körper hören
     

Kann ich mit einem Läuferknie Rad fahren oder schwimmen?

Ein Läuferknie bedeutet nicht, dass du komplett auf Sport verzichten musst! Radfahren und Schwimmen können tolle Alternativen sein, um aktiv zu bleiben, ohne dein Knie weiter zu belasten.
 

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DAK Onlineredaktion

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