Social Media: Auswirkungen auf Psyche & Co.

Ob zu Hause auf dem Sofa, unterwegs in der Bahn oder in der kurzen Pause zwischendurch – Social Media gehört für viele Menschen ganz selbstverständlich zum Alltag. Plattformen wie Instagram, TikTok, Facebook oder auch WhatsApp ermöglichen es uns, ständig mit anderen in Kontakt zu bleiben, uns zu informieren oder uns unterhalten zu lassen. Vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene verbringen oft mehrere Stunden täglich in sozialen Medien. Dies kann jedoch schädlichen Auswirkungen haben.
Was macht Social Media eigentlich mit uns? Wie beeinflusst Social Media unsere Psyche, unser Selbstbild und unser Verhalten? In unserem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die positiven und negativen Auswirkungen des Social Media-Konsums und geben Tipps für einen gesunden Umgang mit der digitalen Welt.
Social Media und die Gefahren
Doch das ist längst nicht alles. Es gibt zahlreiche weitere Risiken, wenn du Social Media auf unkontrollierte Weise konsumierst. Diese betreffen nicht nur die Privatsphäre deiner Daten, sondern auch die Sicht auf die Gesellschaft sowie deine mentale Gesundheit. Doch es ist nicht alles nur Schwarz und Weiß. Wir werfen einen genauen Blick auf die Gefahren der Social Media-Nutzung und geben dir Tipps, wie deine Mediennutzung sicherer wird.
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Negative Auswirkungen von Social Media auf die Psyche
Ständig flirrt es vor den Augen – neue Bilder, neue Kommentare, neue Kontakte. Du musst lesen, verarbeiten, reagieren. Diese Reizüberflutung kostet Zeit und Energie und wirkt sich auf das Gehirn aus – auch wenn du es erstmal gar nicht merkst. Denn Soziale Medien haben Eigenschaften, die etwa suchtfördernd wirken, deine Psyche beeinflussen und im schlimmsten Falle können sie sogar krank machen, Angstzustände oder Depressionen auslösen.
Wir geben dir einen Überblick, was bestimmte Eigenschaften von Social Media bedenklich machen und wie du dagegen vorgehen kannst:
Soziale Belohnungen: In Sozialen Medien wird eifrig geliked, geteilt und kommentiert. Positive Reaktionen, die sich direkt auf das Belohnungssystem im Gehirn auswirken, das kräftig das Glückshormon Dopamin ausschüttet: Du fühlst dich gut. Schwierig wird es allerdings, wenn deine gute Stimmung sich nur noch mithilfe dieser sozialen Bestätigung einstellt, oder wenn deine Selbstwahrnehmung direkt an Likes und Kommentare gekoppelt ist und du nicht mehr ohne diese Bestätigung sein kannst.
Beuge vor: Hol dir Bestätigung und Erfolgserlebnisse – also deinen Dopaminkick – in der realen Welt, etwa beim Sport, durch das Treffen mit Freunden, oder beim Ausprobieren von neuen Hobbys.
Negativ-Scrolling ohne Stopp: Werden wir zunehmend mit schlechten Nachrichten konfrontiert und kommen von diesen nicht mehr los, kann sich das negativ auf die Psyche auswirken. Dies kann in Form von Angstzuständen oder schlechter Stimmung auftreten. Man spricht dann auch von Doomscrolling.
Beuge vor: Setze dir ein zeitliches Limit zum Durchscrollen der Sozialen Medien und beende es mit einer positiven Nachricht.
Social Media und Datensicherheit
Wer sich in sozialen Netzwerken bewegt, hinterlässt Spuren – oft mehr, als einem bewusst ist. Private Fotos, persönliche Interessen oder Aufenthaltsorte: All diese Informationen werden gespeichert und verarbeitet, um personalisierte Werbung auszuspielen oder Profile zu erstellen. Das Problem dabei: Viele Menschen gehen sorglos mit ihren Daten um und vernachlässigen, wer Zugang zu welchen Informationen bekommt. Eine der Gefahren, die daraus entstehen können, ist der sogenannte Identitätsdiebstahl: Kriminelle nutzen Daten oder Bilder aus Social Media-Profilen, um falsche Identitäten zu erstellen oder gezielt Phishing-Angriffe zu starten.
To-Dos für mehr Sicherheit:
- Verwende starke Passwörter und checke regelmäßig deine Privatsphären-Einstellung.
- Stelle keine kompromittierenden Inhalte ins Netz und verschicke sie auch nicht.
- Kläre Kinder und Jugendliche auf: Eltern sollten in Gesprächen mit ihren Kindern über die Gefahren der Sozialen Medien sprechen.
Auswirkungen von Social Media auf die Gesellschaft
Social Media prägt nicht nur unsere Kommunikation, sondern auch unser Bild von uns selbst und der Welt. Besonders diese Aspekte spielen eine Rolle:
- Selbstdarstellung: In sozialen Netzwerken zeigen sich viele Menschen von ihrer besten Seite – oft inszeniert, bearbeitet und gefiltert. Das vermittelt ein unrealistisches Bild vom echten Leben.
- Schönheitsideale: Filter und bearbeitete Fotos setzen häufig unrealistische Maßstäbe, die vor allem Jugendliche unter Druck setzen. Die unerreichbaren Schönheitsideale können dann wiederum negative Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden und Selbstwertgefühl haben.
- Filterblase: Algorithmen zeigen überwiegend Inhalte, die zur eigenen Meinung passen oder bei denen wir lange verweilen – so kann eine einseitige Sicht auf die Welt entstehen. Wird man diese nicht mehr los, kann es sich zudem negativ auf die Psyche auswirken.
- Cybermobbing: In der Anonymität der sozialen Netzwerke kommt es immer wieder zu Beleidigungen, Ausgrenzung oder Hasskommentaren – vor allem Kinder und Jugendliche sind hiervon betroffen.
- Beziehungen: Die Nutzung von Social Media kann auch Auswirkungen auf unsere realen Beziehungen haben. Durch das Verweilen im digitalen Raum vernachlässigen manche Nutzende ihre realen Freundschaften. In Partnerschaften kann Eifersucht zum Problem werden, wenn der oder die Andere immer am Bildschirm klebt.
To-Dos für mehr Bewusstsein
- Überlege regelmäßig, warum du Social Media nutzt und welche Inhalte dir wirklich guttun.
- Folge bewusst unterschiedlichen Quellen und Meinungen, um die eigene Filterblase zu durchbrechen.
- Stärke deine Medienkompetenz und setze dich mit Themen wie Bildbearbeitung, Fake News und Algorithmen gezielt auseinander, um Inhalte besser einordnen zu können.
Positive Auswirkungen von Social Media
Du hast jetzt zwar viel über Social Media und die negativen Auswirkungen gelesen – aber nicht alles ist nur schlecht. Social Media bietet auch zahlreiche Vorteile. Mit dem richtigen Nutzungsverhalten können soziale Netzwerke eine wertvolle Bereicherung im Alltag sein und die Zufriedenheit sogar erhöhen:
- Vernetzung und Kommunikation: Social Media verbindet Menschen weltweit. Besonders in schwierigen Lebensphasen kann diese digitale Nähe Halt geben.
- Zugang zu Wissen und Informationen: Aktuelle Nachrichten, Bildungsinhalte oder Tutorials – Social Media macht Wissen leicht zugänglich.
- Kreativität und Inspiration: Plattformen wie Instagram, TikTok oder Pinterest bieten Raum für kreative Entfaltung. Menschen können ihre Talente zeigen, neue Hobbys entdecken oder sich inspirieren lassen.
- Karrierechancen: Social Media ist längst ein wichtiger Teil der beruflichen Entwicklung. Von der Jobsuche über Networking bis hin zu Personal Branding – wer sich gezielt präsentiert, kann beruflich profitieren.
Tipps für einen gesunden Umgang mit Social Media
Mit ein paar einfachen Strategien lässt sich Social Media bewusster und gesünder nutzen – damit die Vorteile sowie der Spaß daran überwiegen und uns das Eintauchen in die Social Media-Kanäle nicht krank macht:
- Nutzungszeiten begrenzen: Setze dir feste Zeiten oder nutze Apps, die deine Bildschirmzeit tracken und dich an Pausen erinnern.
- Bewusst konsumieren: Folge Accounts, die dich inspirieren oder informieren – und entfolge Profilen, die dich stressen oder negativ beeinflussen.
- Vergleiche hinterfragen: Erinnere dich regelmäßig daran, dass Social Media oft nur eine geschönte Momentaufnahme zeigt – nicht das echte Leben.
- Digitale Pausen einlegen: Plane regelmäßig Zeiten ohne Social Media ein – besonders vor dem Schlafengehen oder direkt nach dem Aufwachen.
- Filter und Algorithmen durchschauen: Mache dir bewusst, dass viele Inhalte gezielt ausgewählt werden, um dich möglichst lange auf der Plattform zu halten.
- Echte Kontakte pflegen: Setze bewusst auf reale Begegnungen und Gespräche außerhalb der digitalen Welt.
- Bei Belastung Hilfe suchen: Wenn du merkst, dass Social Media-Kanäle dich dauerhaft stressen oder dein Wohlbefinden beeinträchtigen, sprich mit Vertrauenspersonen oder hol dir professionelle Unterstützung.
Mediensucht-Hotline für Eltern und Jugendliche
Wie viel Bildschirmzeit ist eigentlich normal und was tun, wenn es zu viel wird? Antworten auf diese und andere Fragen rund ums Thema Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen geben Expertinnen und Experten des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) unter der kostenlosen Rufnummer 0800 2 800 200. Die Mediensucht-Hotline der DAK-Gesundheit ist jeden Dienstag von 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr erreichbar.
DAK Fachbereich
Quellenangaben
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