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Digital Detox: Warum die digitale Auszeit wichtig ist

Digital Detox: Freunde spielen Mensch ärgere dich nicht

Mehr als ein Drittel der Deutschen, die regelmäßig digitale Geräte und Anwendungen nutzen, möchten sich davon 2025 eine digitale Auszeit nehmen – und zwar für durchschnittlich sechs Tage. Das ergab eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom. Welche Vorteile bringt ein solcher Digital Detox für die Gesundheit? Und wie lange muss man durchhalten? Hier findest du Antworten sowie Tipps, mit denen der Verzicht auf Social Media, Streaming und Games gelingt. 

Was ist Digital Detox?

Digital Detox meint den bewussten Verzicht auf digitale Geräte und Medien. Während einer bestimmten Zeitspanne sind also zum Beispiel Social Media, Streaming-Dienste und Games entweder komplett tabu oder werden nur eingeschränkt und dafür bewusster genutzt. Alternativ stehen Aktivitäten jenseits des Bildschirms auf dem Tagesprogramm.

Digital Detox folgt dabei keinem festen Konzept, vielmehr geht es darum, das eigene Nutzungsverhalten zu hinterfragen und anzupassen. Eventuell hast du selbst bemerkt, dass du viel zu oft zum Smartphone greifst und möchtest das gerne ändern. Digital Detox kann den Startschuss dazu geben. Es kann dir zu neuen Ritualen im Alltag verhelfen und Anstoß sein, vergessene Gewohnheiten wieder aufzunehmen, Neues zu entdecken oder Bekanntes bewusster zu erleben. 

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  • Wie lange sollte eine digitale Auszeit dauern?

    Es gibt keine strikten Vorgaben, wie lange eine digitale Auszeit dauern sollte. Die repräsentative Umfrage von Bitkom etwa hat ergeben, dass bereits 41 Prozent der Deutschen schon einmal eine digitale Auszeit ausprobiert haben. 14 Prozent davon blieben einen Tag abstinent, sechs Prozent immerhin bis zu sechs Tage und weitere sechs Prozent hielten die digitale Fastenkur eine Woche oder länger durch. 

    Tipps für die digitale Auszeit

    Damit du maximalen Nutzen aus der Digital Detox-Herausforderung ziehen kannst, hinterfrage zunächst, welches Ziel du damit erreichen möchtest. Überlege dir dann, welcher Weg dafür in deinem Alltag realistisch ist. Folgende Fragen helfen dir bei der Suche nach Antworten

    • Welche digitalen Medien sind unverzichtbar in meinem Alltag und welche kann ich ganz oder zweitweise aufgeben? 
    • Wo verstecken sich reine Zeitfresser, welche digitalen Inhalte tun mir gut, welche nicht?
    • Falls du Kinder hast: Wie vorbildlich ist mein eigenes Nutzungsverhalten?
    • Wann genau möchte ich mir die Auszeiten nehmen und wie lange sollen sie dauern? 
    • Mache dir auch Gedanken darum, welche Auswirkungen Social Media haben kann.  
    • Was möchte ich stattdessen mit meiner Zeit machen?

    Wenn du dir klar machst, was du erreichen möchtest und warum, folgt als nächstes die Frage nach dem Wie. 

    Bildschirmfreie Zeiten im Alltag

    Statt mehrere Tage auf das Smartphone zu verzichten, kann es schon helfen, täglich feste Zeiten zu definieren, in denen digitale Leere herrscht, zum Beispiel jeden Morgen zwischen 7 und 9 Uhr. Oder lege pro Woche einen Abend fest, an dem du weder auf Streaming-Dienste, Games noch andere digitale Medien zurückgreifst. Alternativ kannst du zum Beispiel ein Buch lesen, Sport machen oder dich mit Freunden und Freundinnen treffen. 

    Bildschirmfreie Räume

    Wie bei den festen Zeiten kannst du auch klar Räume definieren, in denen du keine digitalen Medien nutzt. eignet sich sehr gut dafür, da das Display-Licht die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hemmt. Oder verbanne das Smartphone aus der Küche und genieße dein Essen ganz bewusst ohne dich ablenken zu lassen

    Push-Nachrichten und Töne ausschalten

    Um nicht ständig in Versuchung zu geraten, kann es helfen, Benachrichtigungstöne und Push-Nachrichten auszuschalten. Das reduziert die Ablenkung. 

    Auswirkungen von zu viel Bildschirmzeit

    Eine repräsentative Umfrage von Deloitte im Mai 2024 zeigt: Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) verbringt nach eigener Einschätzung zu viel Zeit am Smartphone-Bildschirm. Bei den unter 35-Jährigen sind es sogar 84 Prozent. Insbesondere die Jüngeren gaben zusätzlich an, negative Begleiterscheinungen an sich zu beobachten. So kann zu viel Zeit vor dem Bildschirm leicht Kopfschmerzen auslösen oder zu Schlafstörungen führen. Typische Begleiterscheinungen sind zudem Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich. 

    Außerdem ist die andauernde Berieselung durch digitale Medien für unser Gehirn anstrengend. Es fehlt an nötigen Ruhephasen, um Informationen und Eindrücke zu verarbeiten. Fehlt diese Ruhezeit, fühlen wir uns stattdessen gestresst. Hinzu kommt: Dadurch, dass wir uns selbst ständig bei Tätigkeiten unterbrechen, geht die Fähigkeit zur Konzentration und Aufmerksamkeit verloren. Das führt auch dazu, dass wir Dinge nur noch oberflächlich konsumieren und kaum mehr genießen.   

    Erfahre hier mehr dazu, warum uns die ständige Erreichbarkeit stresst.
    Neben der Gesundheit leidet auch unser soziales Miteinander. Phubbing" etwa ist weit verbreitet und beschreibt Situationen, in denen das Gegenüber während eines persönlichen Gesprächs ignoriert und stattdessen auf das Handy geguckt wird. Überhaupt verpassen wir viel im Alltag, wenn wir in der Bahn, im Café oder im Park nur auf unser Handy starren. 
    Durch unser Verhalten beeinflussen wir außerdem auch, wie unsere Kinder Medien nutzen

    Nomophobie: Wenn das Smartphone zur Last wird

    Eng verbunden mit der "Fear Of Missing Out" (FOMO), also der Angst, etwas zuverpassen, ist die sogenannte Nomophonie. Dieses Phänomen beschreibt die Angst, das Smartphone nicht nutzen zu können und nicht erreichbar zu sein, etwa dann, wenn der Akku des Smartphones leer ist oder das Smartphone nicht genutzt werden darf.

    Nomophobie ist keine anerkannte Störung, kann aber zu Symptomen wie Herzrasen, innere Unruhe und Schweißausbrüchen führen. 

    Darum ist Digital Detox gut fürs Klima

    Hier ein paar Nachrichten per WhatsApp, dort eine E-Mail, zwischendrin Instagram und Co. durchforsten und abends den Streaming-Dienst nutzen oder online shoppen – das alles ist heutzutage selbstverständlich und geht uns leicht von der Hand. Im Hintergrund erfordern diese Aktivitäten aber eine enorme Rechenleistung und verbrauchen daher jede Menge Strom. Und das hat auch Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß. Allein in Deutschland werden derzeit 20 Terawattstunden für den Betrieb der Netze und Rechenzentren verbraucht, Tendenz steigend. Zum Vergleich: Die Stadt Berlin verbrauchte 2023 12,2 Terawattstunden. 

    Statista bricht das Problem etwas alltagstauglicher herunter: Eine Stunde Streamen verursacht 400 Gramm CO2, eine Mail ohne Anhang vier Gramm und eine Google-Suchanfrage 0,2 Gramm. Damit du diese Zahlen besser einordnen kannst: Fährst du zehn Kilometer Auto, verursachst du im Schnitt 1500 Gramm CO2.

    Wer also weniger im Internet unterwegs ist, spart Emissionen ein und schont damit die Umwelt. Noch ein Tipp: Nutze deine Geräte länger, das schont kostbare Ressourcen. 

     

    Nachhaltigkeit: Gesunde Erde – gesunde Menschen

    Wie steht die DAK zum Klimaschutz? Was kann man typischen Klimaausreden entgegensetzen? Und was kann jeder von uns im Alltag für den Klimaschutz tun? 

    Autor(in)

    DAK Onlineredaktion

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    DAK Fachbereich

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