Osteoporose – wenn die Knochen brüchig werden
Je älter man wird, desto mehr nimmt die Knochendichte ab. Was an sich ein ganz normaler Prozess ist, kann ab einem gewissen Grad zum Problem werden. In dem Fall spricht man von Osteoporose. Wir verraten Ihnen, was die Krankheit auslöst, wie sie sich behandeln lässt und wie Sie vorbeugen können.
Was ist Osteoporose?
Unsere Knochen sind das Gerüst, das unserem Körper Halt gibt. Man kann sie mit Stützpfeilern aus Stahlbeton vergleichen: Im Laufe der Jahre beginnt der Beton der Pfeiler zu bröckeln und der Stahl rostet. Irgendwann wird die Belastung schließlich zu groß und der Pfeiler bricht. Wenn wir uns nun unser menschliches Skelett als unsere Brückenpfeiler vorstellen, verhält es sich ganz ähnlich: Mit dem Alter beginnt die mineralische Substanz unserer Knochen zu leiden und deren Masse nimmt immer mehr ab.
Das hat auch Folgen für das Knochengewebe, dessen Dichte somit immer geringer und damit porös und fragil wird. Dementsprechend kommt es leichter zu Brüchen. Unbedenklich ist dabei ein Verlust von etwa einem Prozent. Wenn mehr verloren geht, spricht man von einer chronischen Krankheit namens Osteoporose.
Symptome: Wie erkenne ich Osteoporose?
Eine Osteoporose verläuft meist schleichend und bleibt daher oft lange Zeit unbemerkt. Eines der sichtbaren Symptome ist, dass man kleiner wird, weil die Wirbelsäule durch den „Knochenschwund“ leicht in sich zusammensackt. Im fortgeschrittenen Stadium führt das häufig zu einer mehr oder weniger stark gebückten Haltung. Die Ursache hierfür sind Brücken an den Wirbelkörpern der Wirbelsäule, die in der Folge auch Rückenschmerzen verursachen können.
Das häufigste und schmerzhafteste Symptom einer Osteoporose sind allerdings Knochenbrüche. Neben den Wirbelkörpern treten diese typischerweise an den Handgelenken, Rippen, dem Oberarmknochen, am Becken und am Oberschenkelhalsknochen auf.
Wie kann ich Osteoporose vorbeugen?
Im hohen Alter oder für Menschen, die bereits an Osteoporose erkrankt sind, bergen Stürze ein besonderes Risiko. Gerade von Knochenbrüchen am Oberschenkelhals erholen sich viele ältere Menschen nicht mehr vollständig, Stolperfallen wie lose Kabel oder Teppiche sind tückische aber einfach zu entschärfende Risiko-Faktoren.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die das Risiko erhöhen, an Osteoporose zu erkranken:
- weibliches Geschlecht
- geringes Körpergewicht (im Verhältnis zur Körpergröße)
- vorangegangener Knochenbruch
- Kalziummangel
- Diabeteserkrankung
- Vitamin-D-Mangel
- Bewegungsmangel
- Osteoporose in der Familie
- Rauchen
- starker Alkoholkonsum
- Längere Einnahme von Kortison
Da nicht jede Osteoporose einen Knochenbruch verursacht, bleiben vermutlich viele Erkrankungen unentdeckt. Man geht jedoch davon aus, dass 3 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen zwischen 50 und 60 Jahren an Osteoporose leiden.
Im Vergleich zu Männern haben Frauen ein deutlich höheres Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Der Grund ist das Geschlechtshormon Östrogen, das die Knochen schützt und an dem es Frauen nach den Wechseljahren mangelt. Zudem ist das Knochensystem von Frauen von Natur aus fragiler als das von Männern, bei denen die Krankheit im Durchschnitt zehn Jahre später als bei Frauen auftritt.
Umso wichtiger ist es, Osteoporose frühzeitig zu erkennen und vor allem vorzubeugen – etwa durch sportliche Betätigung, gute Ernährung und ausreichend Sonnenlicht für den Vitamin-D-Haushalt. Damit ist es möglich, Frakturen und Stürze zu vermeiden, die Lebenserwartung zu erhöhen und die Lebensqualität durch die Reduktion von Schmerzen und der Verbesserung der Beweglichkeit deutlich zu stärken. Übrigens wirken sich Rauchen und Alkoholkonsum mit Blick auf Osteoporose negativ aus.
Wie wird Osteoporose festgestellt?
Hat die Ärztin oder der Arzt den Verdacht, dass ein Patient oder eine Patientin unter Osteoporose leidet, wird er oder sie zunächst eine Anamnese vornehmen, den allgemeinen Gesundheitszustand überprüfen und danach eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) vornehmen.
Bei der Knochendichtemessung wird die Knochenfestigkeit anhand des Mineralsalzgehaltes und der Knochenqualität bestimmt. Das derzeit empfohlene und von den Krankenkassen anerkannte Verfahren zur Messung der Knochendichte ist die DXA-Messung (Dual-Energy Xray Absorptiometrie). Sie ist eine strahlungsarme Röntgenmethode, bei der in der Regel Hüfte und Lendenwirbelsäule des Patienten geröntgt werden.
Auf dieser Grundlage wird dann der wichtige T-Wert ermittelt. Ein T-Wert von 0 entspricht dabei der Knochendichte eines jungen, gesunden Menschen zwischen 20 und 30 Jahren. Ab einem T-Wert von −2,5 spricht man von einer Osteoporose. Nicht selten wird eine Osteoporose erst durch einen überraschenden Knochenbruch nach einem Sturz aus eigentlich ungefährlicher Höhe festgestellt.
Wann ist die Knochendichtemessung eine Kassenleistung?
Die DAK-Gesundheit übernimmt die Kosten der Knochendichtemessung, wenn mindestens ein (vermutlich) durch Osteoporose bedingter Knochenbruch diagnostiziert wird, also ohne dass ein Unfall (etwa ein Sturz) vorliegt.
Ebenso können die Kosten über die elektronische Versichertenkarte abgerechnet werden, wenn die Untersuchung als Basis für eine Therapieentscheidung oder zur Optimierung einer laufenden Therapie benötigt wird. In diesem Fall kann die Messung frühestens nach fünf Jahren wiederholt werden. Vor Ablauf dieser Zeit muss Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin begründen, dass die Untersuchung notwendig ist.
Wann ist die Knochendichtemessung keine Kassenleistung?
Bei Diagnosen, die nicht auf Osteoporose hindeuten erfolgt die Knochendichtemessung als reine Früherkennung und ist somit keine Kassenleistung. Dies gilt ebenso, wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin keine Genehmigung der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung zur Durchführung der Knochendichtemessung besitzen.
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Häufige Fragen zum DMP Osteoporose
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