Sportlerherz: Ursache und Symptome
Trainierst du gerade für den nächsten Marathon? Dann könnte es sein, dass dein Herz größer ist als das von anderen gesunden Menschen. Wir erklären dir, warum das so ist, was ein solches Sportlerherz bedeutet und was du bei einem hohen Trainingspensum beachten solltest.
Was ist ein Sportlerherz?
Bewegung schadet bekanntlich nie. Wer regelmäßig schwimmt, wandert oder Rad fährt, tut sich und seinem Herzen nachweislich etwas Gutes. Denn Ausdauersportarten trainieren nicht nur das Herz-Kreislaufsystem, sondern stärken auch den Herzmuskel. Intensives Ausdauertraining über Monate oder Jahre hinweg kann zudem dazu führen, dass sich das Herz vergrößert. Dann spricht man von einem Sportler- oder Athletenherzen.
Aktuell geht die Medizin davon aus, dass nur bei 15 Prozent aller Sportlerinnen und Sportler der Durchmesser der linken, für die Blutversorgung des Körpers zuständigen Herzkammer 60 Millimeter oder mehr beträgt.
Übrigens: Bei Sportarten, bei denen Kraft- und Schnellkraft oder koordinative Fähigkeiten gefragt sind, vergrößert sich das Herz bei ähnlich hohem Trainingsumfang in der Regel nicht.
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Wie entsteht ein Sportlerherz?
Ein Sportlerherz bleibt nicht dauerhaft, sondern bildet sich nach der extensiven Trainingsphase wieder zurück.
So unterscheidet sich das Sportlerherz von dem eines weniger trainierten Menschen
- Das normale Herz eines erwachsenen (untrainierten) Menschen wiegt im Durchschnitt 300 Gramm. Bei Männern ist es in der Regel etwas schwerer als bei Frauen.
- In der Medizin wird das Gewicht eines Herzens mit durchschnittlich 9 bis 11 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht bei Frauen beziehungsweise 10-12 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht bei Männern angegeben.
- Ein Sportler- oder Athletenherz wiegt durchschnittlich 500 Gramm und kann in seltenen Fällen sogar doppelt so groß sein wie das typische Herz eines gesunden Menschen.
Ein positiver Nebeneffekt eines Sportlerherzens ist, dass es den Körper in Ruhephasen mit weniger Schlägen ausreichend mit Sauerstoff versorgen kann als gewöhnlich. Das heißt, der Ruhepuls ist bei Ausdauersportlerinnen und -sportlern oftmals deutlich niedriger als bei weniger trainierten Menschen.
- Die Herzfrequenz eines gesunden Erwachsenen liegt in Ruhephasen bei durchschnittlich 60 bis 80 Schlägen in der Minute.
- Der Ruhepuls bei Menschen mit Sportlerherz beträgt lediglich 40 bis 50.
Die WHO empfiehlt Erwachsenen, sich pro Woche mindestens 150 bis 300 Minuten zu bewegen. Alternativ reichen auch 75 bis 150 Minuten aerober Aktivität von hoher Intensität.
Zusätzlich rät die WHO an mindestens zwei Tagen die Woche zu moderatem Krafttraining.
Ist ein Sportlerherz gefährlich?
Die gute Nachricht vorab: Ein Sportlerherz ist keine Krankheit und in der Regel auch nicht gesundheitsgefährdend. Aber womöglich weißt du gar nicht, ob du überhaupt ein Sportlerherz hast, sofern du als Leistungssportlerin oder Leistungssportler nicht ohnehin unter regelmäßiger ärztlicher Beobachtung stehst. Denn auch wenn du regelmäßig die sportliche Herausforderung suchst und ans Limit gehst, wirst du im Alltag keinerlei Veränderungen feststellen oder Beschwerden haben, da ein Sportlerherz keine Symptome verursacht.
Ob diese Leitungen gestört sind und ob die Vergrößerung des Herzens die in diesem Fall ungefährliche Ursache dafür ist, lässt sich mit einem EKG leicht feststellen. Weitere Möglichkeiten, eine physiologische oder eine pathologische Herzvergrößerung zu diagnostizieren, sind unter anderem Unterschall-Untersuchungen des Herzens (Echokardiographie), ein Langzeit-EKG und ein Belastungs-EKG.
Darüber hinaus rät die Medizin Ausdauersportlerinnen und -sportlern, die mehr als nur ein paar Stunden in ihrer Freizeit trainieren, gelegentlich den Blutdruck und/ oder die Herzfrequenz– sowohl unter Belastung als auch in Ruhephasen – zu messen und unter anderem die Cholesterinwerte zu überprüfen. Denn auch zu hohe Fettwerte können einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt befördern.
Was ist die Herzfrequenzvariabilität?
Die Herzfrequenzvariabilität ist ein Indikator dafür, wie gut sich das Herz an Belastungen, etwa durch Training oder Stress, anpassen kann.
Schwankungen zwischen den Herzschlägen sind, anders als krankhafte Herz-Rhythmus-Störungen, normal und unproblematisch. Ein variabler, unrhythmischer Herzschlag, also eine hohe Herzfrequenzvariabilität, bedeutet in der Regel, dass du gesund und gut trainiert bist. Eine niedrige Herzfrequenzvariabilität dagegen kann bedeuten, dass sich dein Körper nach dem letzten Training noch nicht ausreichend regeneriert hat. Auch Erkrankungen, Schlafprobleme, Nikotin- und Alkoholkonsum können dafür verantwortlich sein.Die Herzfrequenzvariabilität kannst du mit vielen Smartwatches selbst messen, ein Besuch beim Arzt oder der Ärztin ist nicht zwingend erforderlich.
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