Psoas-Muskel: Warum er verspannt und wie du ihn entspannst

Psoas-Muskel: zentral für Körper und Seele

Der Psoas-Muskel, in der Fachsprache Musculus Iliopsoas genannt, ist ein echtes Multi-Talent. Er bringt uns in Bewegung und stabilisiert unseren Körper. Sobald wir zum Beispiel aufstehen, eine Treppe hinauf- oder hinunterlaufen, wenn wir tanzen, springen oder Fahrradfahren wird er beansprucht.

Der Psoas ist Teil der inneren Hüftmuskulatur. Streng genommen handelt es sich nicht um einen einzelnen Muskel, sondern um eine Muskelgruppe. Diese verläuft rechts und links vom Lendenwirbelsäulenbereich über die Hüfte zum Oberschenkel. Die Muskelgruppe besteht aus dem großen und kleinen Lendenmuskel sowie dem Darmbeinmuskel.  

Seelenmuskel

Der Psoas-Muskel trägt auch den Beinamen "Seelenmuskel", da er im Zusammenhang mit unseren Gefühlen steht. So ermöglicht er es uns, aus Gefahrensituationen zu fliehen – er spannt sich an und wird als Laufmuskel aktiv. Oder er sorgt dafür, dass wir uns reflexartig zusammenziehen, wenn wir Angst haben und den verletzlichen Bauch- und Brustbereich schützen wollen.

Auch anhaltender Alltagsstress wirkt sich auf den Psoas-Muskel aus und führt dazu, dass er verspannt. Ein verspannter Psoas wiederum signalisiert unserem Körper Gefahr, sodass weiter Stresshormone ausgeschüttet werden. 

Der Spannungszustand beeinflusst auch unsere Atmung. Ein starker, entspannter Psoas lässt uns tiefer atmen, lässt den Organen Raum und sorgt dafür, dass wir uns gut fühlen. 

Psoas-Muskel verspannt: Symptome

Wenn wir viel sitzen, wie es in den meisten Jobs üblich ist, wird der Psoas-Muskel stark beansprucht. Schließlich beugen wir beim Sitzen unsere Hüfte. Doch der Hüftbeuger wird nur gebeugt und nicht gestreckt. Durch eine solche einseitige Belastung verkürzt der Psoas. Typische Beschwerden sind dann: 

• Muskelverspannungen, auch in umliegenden Muskelgruppen
• Hüft- und Rückenschmerzen: Ein verspannter Psoas-Muskel wirkt Druck auf die Ledenwirbel aus und verursacht Schmerzen.
• Verdauungsprobleme: Durch die Nähe zum Darm kann ein verspannter Psoas-Muskel zu Verstopfung führen, da die Darmbewegung beeinträchtigt wird.
• Atemprobleme: Da der Psoas an einer aufrechten Haltung beteiligt ist, kann ein verkürzter Psoas auch die Lunge einengen und so zu einer flachen Atmung führen, was Verspannungszustände und Stress weiter verschlimmern kann.

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Risiko eines Psoas-Sydroms

Ist der Psoas-Muskel dauerhaft verspannt, kann es zu einer Reizung oder Entzündung kommen. Davon kann auch der angrenzende Schleimbeutel betroffen sein. Betroffene leiden häufig unter Schmerzen an Hüfte und Lendenwirbelsäule, die zudem in Leiste und Oberschenkel ausstrahlen können. Solche Schmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden.

Bevor es aber so weit kommt, solltest du deinem Psoas etwas Aufmerksamkeit zukommen lassen. 

• Wie es um die Geschmeidigkeit deines Psoas bestellt ist, kannst du mit einem einfachen Test herausfinden: Stelle dich mit dem Rücken an eine Wand. Hebe dein linkes Knie an, sodass Ober- und Unterschenkel im rechten Winkel zueinanderstehen. Ziehe nun das ganze Bein nach oben – so hoch du kannst. Wenn du die Übung als sehr anstrengend empfindest, du währenddessen zur Seite kippst oder das Bein nicht in die Nähe der Hüfte bekommst, könnte dein Psoas zu schwach sein. Wiederhole die Übung nun mit dem anderen Knie und teste, wie es auf deiner rechten Seite um den Psoas bestellt ist. 
• Wenn du wissen möchtest, ob dein Psoas verkürzt ist, kannst du das mit einer einfachen Variante des sogenannten Thomas-Test herausfinden. Lege dich dazu flach auf den Rücken. Hebe nun ein Bein an und ziehe das Knie Richtung Brust. Das andere Bein bleibt locker auf dem Boden liegen. Hebt sich dieses Bein jedoch, je weiter du dein Knie Richtung Brust ziehst, ist dies ein Zeichen für einen verkürzten Psoas.  

Verspannungen im Lendenmuskel lösen