Tipps für die zweite Schwangerschaft
Was sind die Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten Schwangerschaft? Welche ist anstrengender? Bin ich besser vorbereitet als beim ersten Mal? Antworten auf diese und weitere Fragen findest du bei uns. Außerdem geben wir dir Tipps, wie du entspannt durch deine zweite Schwangerschaft kommst.
Was sind die Unterschiede zur ersten Schwangerschaft?
Ein großer Unterschied ist, dass Frauen in der zweiten Schwangerschaft meist entspannter sind und sich sicherer fühlen. Deine Erfahrung ist einer deiner Trümpfe. Zum Beispiel: Hast du damals jede Beschwerde auf die sprichwörtliche Goldwaage gelegt, kannst du sie heute besser einordnen. Auch der Umgang mit deinem Neugeborenen ist für dich kein Neuland mehr.
Du benötigst weniger Dinge und kaufst bewusster
Die Babyerstausstattung ist umfangreich und in der Regel mit vielen Kosten verbunden. Du und dein Partner kaufen zum Beispiel:
- Babykleidung (z. B. Strampler)
- Babymöbel (z. B. Bettchen)
- Babypflegeprodukte (z. B. Wundcreme)
- Produkte zum Füttern (z. B. Milchfläschchen mit Sauger)
- Babysachen für unterwegs (z. B. Kinderwagen)
Du bist erfahrener
In deiner ersten Schwangerschaft war alles komplett neu für dich. Nun kannst du nicht nur auf das Wissen von Verwandten, Freunden, Experten und unzähliger Ratgeber zurückgreifen, sondern auch auf dein eigenes. Kurz gesagt: Du bist nun selbst eine Expertin.
Du kannst dich weniger ausruhen
Deine zweite Schwangerschaft bedeutet, dass du schon Mutter bist. Du hast bereits ein kleines Wunder, das dir in deinem Nest jeden Tag dein Leben bereichert – und dir auch einiges abverlangt. Wie stark du gefordert bist, ist auch vom Alter deines ersten Kindes zum Zeitpunkt deiner zweiten Schwangerschaft abhängig.
Du solltest dir also bewusst sein, dass du dich im Verlauf der zweiten neun Schwangerschaftsmonate deutlich weniger ausruhen kannst als während der ersten. Kind, Job und Haushalt können zu einem stressigen Dreigestirn mutieren.
Während deiner Schwangerschaft ständig auf Hochtouren zu laufen, ist nicht gut für dich und dein ungeborenes Kind. Nimm dir Auszeiten. Besprich mit deinem Partner, wie er dich entlasten kann. Bitte Freunde und Verwandte, dich zu unterstützen. So kannst du zur Ruhe kommen und die Zeit mit deinem kleinen Würmchen genießen.
Du googelst weniger
Dr. Google wird mittlerweile sehr häufig konsultiert. Wir sind uns sicher, du hast ihn während deiner ersten Schwangerschaft mehr als einmal befragt. Wir sind aber auch überzeugt, dass du festgestellt hast, dass deine leibhaftigen Ärztinnen und Ärzte mit ihrem fundiertem Wissen und der Fähigkeit, auf Fragen zu antworten, punkten konnten und können.
Der Grund, warum Ärztinnen und Ärzte von Dr. Google abraten, ist, dass die meisten „Diagnosen“ unzureichend oder gar gefährdend für die Patientin oder den Patienten sein können. Zu diesem Ergebnis kam eine australische Studie.
Eine gute Ausbildung und jahrelange Erfahrung können im medizinischen Bereich nicht durch den Google-Algorithmus ersetzt werden.
Suche auch Rat bei anderen Frauen, die in einer vergleichbaren Situation waren oder sind. So könnt ihr gegenseitig von euren Erfahrungen profitieren. Das gilt besonders für die Frage, wie du trotz des Stresses gesund bleibst.
Die zweite Schwangerschaft vergeht „wie im Flug“
Die Zeit der zweiten Schwangerschaft scheint vielen Frauen wie im Flug zu vergehen. Nicht nur, dass du den wachsenden Bauch oder auch die Kindsbewegungen früher bemerkst als bei deinem ersten Kind, auch das Mamasein lenkt dich ab.
Hast du bei deiner ersten Schwangerschaft noch jeden Moment ausgekostet, wirst du bei deiner zweiten dafür einfach nicht mehr die Zeit haben. Selbst in der Phase des Mutterschutzes, in der du dich bei deiner ersten Schwangerschaft komplett auf dich konzentrieren konntest, kümmerst du dich nun um viele andere Dinge. Kurz gesagt: Durch die tägliche Ablenkung werden die neun Monate für dich ziemlich schnell vorbeigehen.
Deine Sorgen und Ängste bei der zweiten Schwangerschaft
Bin ich mit zwei Kindern überfordert? Wird mich mein Partner ausreichend unterstützen? Werde ich mein zweites Kind genauso lieben wie mein erstes?
Es gibt kaum eine werdende Mutter, die diese Ängste nicht durchlebt. Sie machen dich nicht zu einer schlechten Mutter. Ganz im Gegenteil. Nicht nur, dass die Angst vor Neuem menschlich ist, deine Sorgen zeigen auch, dass du dir Gedanken machst.
Es wird Momente geben, in denen du überfordert bist. Das ist so sicher wie der morgendliche Sonnenaufgang. Aber du weißt auch, dass diese Phasen vorübergehen werden. Was deinen Partner betrifft: Erleichtere es ihm, dich zu unterstützen. Sag ihm ganz genau, was er tun kann. Dafür kannst du ihm zum Beispiel eine Liste schreiben. Mach ihm bewusst, dass er so eure Gesundheit – deine und die des Kindes – positiv beeinflusst.
Ein Kind erobert sich seinen Platz im Herzen seiner Eltern mit viel Vehemenz. Selbst, wenn du nach deiner zweiten Geburt nicht die gleichen Empfindungen hast, wie nach der ersten, ist das kein Problem. Die Liebe zu deinen Kindern darf sich unterscheiden. Sie darf individuell sein.
Tipps für eine entspannte zweite Schwangerschaft
Ausreichend Bewegung: Experten und Expertinnen raten Schwangeren, sich pro Woche durchschnittlich 2,5 Stunden bei mittlerer Intensität zu bewegen. Ideale Bewegungsformen für Schwangere sind:
- Zügiges Gehen
- Tanzen
- Schwimmen
- Wassergymnastik
Grundsätzlich solltest du Sportarten mit hohen Sturz- und Verletzungsrisiko meiden. Dazu gehören Skifahren, Reiten, Kontaktsportarten, Mannschaftssportarten oder Gerätetauchen.
- Bewusste Ruhephasen: Als Mutter bist du rund um die Uhr gefragt, weshalb deine zweite Schwangerschaft etwas stressiger verlaufen kann. Das kann zu Schlafmangel und damit auch zu verstärkter Müdigkeit führen. Beides belastet deine Gesundheit. Nimm dir bewusst Ruhepausen. Wenn dein erstes Kind im Kindergarten oder in der Schule ist, mach etwas, dass dich und damit auch dein ungeborenes Baby entspannt. Und scheue dich nicht, jemanden darum zu bitten, für eine Zeit lang auf dein Kind aufzupassen. Auch so kannst du dir eine kleine Verschnaufpause verschaffen, die deiner Gesundheit zugutekommt. Meditation in der Schwangerschaft kann ebenfalls ein guter Weg sein, um dir eine kleine Auszeit und mehr innere Ruhe zu verschaffen.
- Fordere Unterstützung im Haushalt ein: Du bist nicht allein für alles verantwortlich. Eine Schwangerschaft ist eine psychisch und physisch herausfordernde Zeit. Wenn du das Gefühl hast, die Hauptlast der Care-Arbeit liegt bei dir, nimm deinen Partner im Haushalt und bei der Kinderbetreuung in die Pflicht.
- Geburtsvorbereitungskurs: Frische dein Wissen rund um die Geburt auf. Es kann nicht schaden, wenn du einen zweiten Geburtsvorbereitungskurs machst. Nutze diesen auch, um Kontakt zu anderen Schwangeren zu knüpfen und der Kursleitung alle deine Fragen zu stellen.
- Geschwisterkurse: Als Eltern wisst ihr, was mit der zweiten Schwangerschaft auf euch zukommt. Euer erstes Kind weiß das aber noch nicht. Es muss erst lernen, eure Aufmerksamkeit mit jemandem zu teilen. Kinder reagieren hier oft verschieden. Trotz und Eifersucht können in einem Geschwisterkurs entgegengewirkt werden. Hier wird zum Beispiel anhand von Puppen trainiert, wie man als große Schwester oder großer Bruder mit dem neuen Geschwisterchen umgeht. Mehr zum Thema Eifersucht unter Geschwistern.
Schwangerschaften verlaufen niemals nach dem berühmten Schema F. Tausche dich regelmäßig mit deiner Hebamme und deiner Ärztin oder deinem Arzt aus. So bist du auf viele Eventualitäten vorbereitet, die dir während deiner zweiten Schwangerschaft begegnen können.
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