Pflanzliche Mittel für die Wechseljahre: Was hilft gegen die häufigsten Symptome
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Was können pflanzliche Mittel bei Wechseljahressymptomen überhaupt bewirken, Frau Rubin? Sind Symptome wie Nachtschweiß oder trockene Schleimhäute nicht schon ein Fall für die Hormonersatztherapie?
Gibt es „das eine pflanzliche Notfall-Kit“ gegen Wechseljahresbeschwerden? Oder braucht jede Frau etwas anderes?
Dr. Rubin: Es gibt zum Beispiel meine „Erste Hilfe Box für die Wechseljahre“. Das ist ein Karten-Set mit vielen naturheilkundlichen Mitteln und Anwendungen. Da ist eigentlich für jede Frau und jedes Symptom etwas dabei.
Was ist Ihr persönlicher Favorit unter den natürlichen Mitteln?
Dr. Rubin: Ich bin mittlerweile ein großer Fan von Granatapfelkern-Öl. Das wirkt antibiotisch, entzündungshemmend, hormonell ausgleichend, wundheilungsfördernd und hält die Schleimhäute schön geschmeidig.
Die Top 3 unter den Wechseljahrsbeschwerden sind Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Welche pflanzlichen Mittel aus der Natur helfen dagegen?
Dr. Rubin: Das Kraut der Stunde ist natürlich Salbei – als Tee, Frisch-Pflanzensaft, Trockenextrakt oder Deo. Salbei vermindert die Schweißproduktion durch seine Gerbstoffe. Das schafft auch Zitronenöl. Es ist schweißhemmend, hautpflegend und hebt mit seinem Duft auch noch die Stimmung. Bei stärkeren Beschwerden hilft als pflanzliches Medikament die Traubensilberkerze. Sie wirkt hormonregulierend und stärkt zudem noch die Knochen. Ich hatte auch Schweißattacken aus dem Nichts und immer das Gefühl, dass jemand in mir einen Heizstab anmachte. Da hilft es, viel Wasser zu trinken. Ich hatte immer und überall eine Flasche dabei.
Und was hilft am besten gegen Schlaflosigkeit und Schlafstörungen?
Dr. Rubin: Schlafstörungen sind nervig, vor allen Dingen dann, wenn man die Folgen den ganzen Tag lang spürt. Hier gibt es viele pflanzliche Mittel, die sehr gut wirken. Dazu zählen Kräuter wie Baldrian, Hopfen, Melisse oder Lavendel. Die bekommt man als Tee-Mischungen. Sehr wichtig ist es, mit warmen Füßen zu Bett zu gehen, das haben Untersuchungen gezeigt. Mit warmen Füßen schläft man schneller ein, als mit kalten. Ich selbst mag gern Entspannungsbäder – ebenso wie Fußbäder. Wenn sich gar kein Schlaf einstellt, hilft hoch dosierter Baldrian, aber regelmäßig einnehmen!
Welche pflanzlichen Präparate wirken Stimmungsschwankungen entgegen?
Dr. Rubin: Der Klassiker ist hier natürlich das Johanniskraut, das auch die Schulmedizin bei leichten bis mittleren Stimmungsschwankungen und Traurigkeitsanfällen empfiehlt. Außerdem werden Melisse und Passionsblume oft in Kombinationspräparaten für eine stabilere Psyche gemischt. Ich glaube, auch die richtige Haltung ist wichtig. Ich selbst hatte sehr starke Stimmungsschwankungen. Als ich verstanden hatte, dass meine Hormone gerade mit mir tanzen – wie früher in der Pubertät – konnte ich damit besser umgehen.
Abgesehen von pflanzlichen Mitteln und einer positiven Einstellung zu den Wechseljahren: Was hilft Ihrer Erfahrung nach zusätzlich, um gut durch die Wechseljahre zu kommen?
Dr. Rubin: Neben der Pflanzenheilkunde hilft natürlich auch ein guter Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung und den richtigen Lebensmitteln, die uns stützen und nicht schaden. Und Beziehungen sind ganz wichtig. Also Kontakte zu Freunden und Familie pflegen und sich auch Zeit für sie nehmen.
Dr. Franziska Rubin hat in Köln Medizin studiert und 25 Jahre im Fernsehen Medizin-, Wissenschafts- und Service-Magazine moderiert. Seit 20 Jahren schreibt sie Bücher – vor allem über naturheilkundliche Themen, aber auch darüber, wie man sein Leben etwas besser, glücklicher oder gesünder lebt. Magic Midlife ist ein Buch, das Mut macht, die zweite Lebenshälfte mit viel Schwung und Herz zu gestalten. In der Ersten Hilfe Box für die Wechseljahre gibt sie naturheilkundliche Tipps gegen die unterschiedlichsten Beschwerden.
Sakhi A. Noori
Mediziner bei der DAK-Gesundheit
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