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Bänderriss bei Verstauchung des oberen Sprunggelenks: Ursachen, Symptome und Behandlung

Symbolbild Bänderriss: Jogger hält sich den verstauchten Knöchel

Der Außenbandriss bei einer Knöchelverstauchung (Außenbandruptur bei oberer Sprunggelenksdistorsion), gehört zu den häufigsten Sportverletzungen am Sprunggelenk. Besonders risikoreich sind Sportarten wie Fußball, Basketball oder Tennis, die schnellen Richtungswechsel und abrupte Stopps erfordern. Aber auch im Alltag kann ein unglücklicher Tritt oder Stolpern diese schmerzhafte Verletzung verursachen. Erfahren Sie, wie ein Außenbandriss entsteht, wie Sie ihn erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Ursache: Wie entsteht ein Außenbandriss am Sprunggelenk?

Ein Außenbandriss entsteht meist durch ein plötzliches Umknicken des Fußes nach innen, was die Bänder an der Außenseite des Sprunggelenks stark überdehnt oder sogar reißt. Besonders gefährdet sind junge Sportlerinnen und Sportler, die regelmäßig Sportarten mit schnellen Richtungswechseln und Sprüngen ausüben. Auch unpassendes Schuhwerk, unebenes Gelände und bereits bestehende Bänderschäden erhöhen das Verletzungsrisiko. Wer sich einmal das Außenband gerissen hat, läuft Gefahr, erneut betroffen zu sein, da die Stabilität des Gelenks in den ersten Monaten oft noch nicht vollständig wiederhergestellt ist.

Symptome Außenbandriss: So erkennen Sie die Verletzung

Ein Außenbandriss äußert sich durch einen plötzlich auftretenden, stechenden Schmerz an der Außenseite des Sprunggelenks. Innerhalb weniger Minuten schwillt das Gelenk stark an und häufig bildet sich ein deutlicher Bluterguss. Das Sprunggelenk fühlt sich instabil an, und Gehen oder Stehen wird äußerst schmerzhaft. In schwereren Fällen ist die Beweglichkeit des Fußes stark eingeschränkt, und Sie haben das Gefühl, dass der Fuß „wackelig“ ist.

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Diagnose Bänderriss: Wann sollten Sie zum Arzt?

Wenn Sie nach einer Verletzung Schmerzen und Schwellungen im Sprunggelenk bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. In der Praxis wird das Gelenk zunächst manuell untersucht, um Druckempfindlichkeit, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen festzustellen. Um Knochenbrüche auszuschließen, wird in den meisten Fällen ein Röntgenbild gemacht. Falls erforderlich, gibt ein Ultraschall oder MRT detaillierte Informationen über das Ausmaß des Bänderrisses.

Welche Maßnahmen beim Bänderriss am besten helfen, zeigt Ihnen unser Video:

Behandlung: Was tun bei einem Außenbandriss?

Die Behandlung eines Außenbandrisses erfolgt in den meisten Fällen konservativ. Die bewährte PECH-Regel ist dabei besonders wichtig:

  • Pause: Sofort das Training abbrechen.
  • Eis: Kühlen Sie die betroffene Stelle, um Schwellungen zu reduzieren.
  • Kompression: Ein elastischer Verband stabilisiert das Gelenk.
  • Hochlagern: Lagern Sie das Bein hoch, um die Durchblutung zu fördern.
Zusätzlich helfen Bandagen oder Orthesen, das Gelenk zu stabilisieren und zu entlasten. Physiotherapeutische Maßnahmen unterstützen die Wiederherstellung der Beweglichkeit und stärken die umliegende Muskulatur. 

In einigen Fällen erhalten Patientinnen und Patienten zusätzlich zur Orthese auch Unterarmgehstützen. In dem Fall benötigen Betroffene eine Thromboseprophylaxe – und zwar so lange, bis der Fuß wieder voll belastet werden darf. Grund für diese Maßnahme ist das unbedingte Ziel, Thrombosen zu vermeiden. Das bedeutet, dass die Gefahr minimiert werden soll, dass sich Gefäße verschließen durch einen Blutpfropf (Thrombus).

Außenbandriss: Wann ist eine Operation nötig?

In seltenen Fällen ist ein operativer Eingriff erforderlich – etwa bei sehr komplizierten Rissen oder wenn konservative Behandlungen nicht ausreichen. Das kann der Fall sein, wenn eine sogenannte Knochenbeteiligung vorliegt. In dem Fall sind die Knochen selbst von der Außenbandrissverletzung betroffen, zum Beispiel weil sich etwas entzündet hat. Bei dem operativen Eingriff werden die gerissenen Bänder chirurgisch wiederhergestellt oder durch körpereigenes Gewebe ersetzt. 

Wann darf ich wieder Sport machen? So lange dauert die Heilung beim Außenbandriss

Ein Außenbandriss heilt bei entsprechender Behandlung meist innerhalb von sechs bis zwölf Wochen vollständig aus. Wichtig ist jedoch, dass Sie die ärztlichen Anweisungen konsequent befolgen, um Spätfolgen wie chronische Instabilität oder Arthrose zu verhindern. Mit gezieltem Kraft- und Koordinationstraining können Sie nach einiger Zeit wieder sicher in Ihren Sport einsteigen. In einigen Fällen kann es jedoch mehrere Monate dauern, bis das Gelenk wieder voll belastbar ist.

 

Zurück ins Training 

Sie möchten nach Ihrer Verletzung wieder mit dem Sport beginnen? Dann kann eine sportmedizinische Untersuchung sinnvoll sein. Bei dieser Untersuchung wird Ihre Fitness kontrolliert und Sie werden zu Sportart und Training beraten. Sie suchen noch eine Ärztin oder einen Arzt mit der Weiterbildung „Sportmedizin“ in Ihrer Nähe? Wir helfen Ihnen gern:

Prävention: So beugen Sie einem Außenbandriss vor

Bänderverletzungen lassen sich durch gezielte Maßnahmen wirksam vorbeugen. Mit diesen Tipps können Sie das Risiko eines Außenbandrisses erheblich reduzieren:

  • Aufwärmen: Wärmen Sie sich vor dem Training mindestens 10 Minuten lang auf.
  • Kräftigungsübungen: Starke Muskeln stabilisieren das Sprunggelenk.
  • Koordinationstraining: Balancetraining verbessert die Gelenkstabilität.
  • Passendes Schuhwerk: Tragen Sie Sportschuhe mit guter Stabilität und rutschfester Sohle.
  • Vorsicht im Alltag: Vermeiden Sie Stolperfallen und unebenes Gelände.

Außenbandriss: Schmerzhaft, aber gut zu therapieren

Ein Außenbandriss ist zwar schmerzhaft, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Wer die Warnsignale früh erkennt und die richtigen Therapiemaßnahmen ergreift, hat gute Chancen auf eine vollständige Genesung. Durch gezielte Prävention wie Koordinations- und Muskeltraining sowie passendes Schuhwerk können Sie das Risiko zukünftiger Verletzungen deutlich verringern und weiter aktiv bleiben.

Autor(in)

DAK Onlineredaktion

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