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Eine Frage der Gesundheit: Das biologische Alter

Biologisches Alter: Frau guckt lachend zur Seite und hält eine Tasse in der Hand
Das biologische Alter ist ein spannendes Konzept, das zeigt, wie fit und gesund unser Körper wirklich ist – unabhängig vom Geburtsdatum. Es unterscheidet sich oft vom chronologischen Alter, das wir in unserem Ausweis finden. Warum ist es hilfreich, das biologische Alter zu kennen? Es gibt Aufschluss darüber, wie hoch unser Risiko für altersbedingte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz ist. Wie lässt sich das biologische Alter berechnen? Und gibt es einen verlässlichen Test für das biologische Alter oder eine Tabelle, die uns Aufschluss gibt? Was es mit dem biologischen Alter auf sich hat, erklärt uns Altersforscher Externer LinkProf. Björn Schumacher, Leiter des Instituts für Genomstabilität in Alterung und Erkrankung am CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung der Universität zu Köln.

Was ist das biologische Alter?   

Ob es uns gefällt oder nicht – wir alle werden älter. Aber unser biologisches Alter unterscheidet sich vom chronologischen Alter. Stellen Sie sich vor, Sie treffen zwei Freunde, beide 50 Jahre alt. Der eine fühlt sich fit und energiegeladen, der andere klagt über ständige Müdigkeit. Ihr biologisches Alter könnte erklären, warum sie sich so unterschiedlich fühlen. „Das chronologische Alter wissen wir, wenn wir in unseren Pass auf das Geburtsdatum gucken“, erklärt Alternsforscher Prof. Schumacher. „Das biologische Alter zu kennen, ist vor allem deshalb wichtig, weil wir anhand dessen abschätzen können, wie hoch unser Risiko ist, an altersbedingten Krankheiten zu leiden.“ 

Einflussfaktoren auf das biologische Alter

Typische altersbedingte Krankheiten sind etwa Alzheimer, Demenz, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Je jünger unser biologisches Alter ist, desto niedriger ist das Erkrankungsrisiko. Ob wir erkranken oder nicht, liegt zunächst an unserem Erbgut, doch es gibt durchaus Faktoren, mit denen wir unser biologisches Alter positiv beeinflussen können. „Wir müssen mit den Genen leben, mit denen wir geboren sind. Aber darüber hinaus gibt es sehr viele Umweltfaktoren, die das biologische Alter beeinflussen. Der Lebenswandel spielt eine sehr wichtige Rolle, also eine gesunde Ernährung und Sport beziehungsweise physische Aktivität, und zwar über eine lange Zeit. Es genügt nicht, wenn ich ein bestimmtes Alter erreicht habe und dann plötzlich eine Woche fleißig Sport mache. So geht es nicht. Sondern es geht um einen langfristigen gesunden Lebenswandel und das fällt uns Menschen häufig leider schwer“, weiß der Experte.

Unser biologisches Alter wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:

  • Gene: Unsere genetische Ausstattung spielt eine grundlegende Rolle.
  • Umweltfaktoren: Äußere Einflüsse haben einen erheblichen Einfluss auf unser biologisches Alter.
  • Lebensstil: Unsere täglichen Gewohnheiten und Entscheidungen können unser biologisches Alter maßgeblich beeinflussen. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und ausreichend Schlaf sind wichtige Faktoren, die unser biologisches Alter positiv beeinflussen können. Rauchen hingegen beschleunigt den Alterungsprozess und erhöht das Risiko für zahlreiche Krankheiten. 

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Um mit einem gesunden Lebenswandel zu beginnen, ist es nie zu spät. Der Alternsforscher betont, dass man auch im hohen Alter noch an der biologischen Uhr drehen kann. Eine umfassende niederländische Studie zur Langlebigkeit bei über 70-jährigen Personen hat nachgewiesen, dass es sich auch dann noch positiv auswirkt, wenn man im fortgeschrittenen Alter einen gesünderen Lebensstil annimmt.

Biologisches Alter berechnen: Gibt es einen Test?

Viele Menschen sind neugierig, ihr biologisches Alter zu ermitteln. Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass die genaue Berechnung des biologischen Alters derzeit noch eine Herausforderung darstellt. Online-Tests, die behaupten, das biologische Alter berechnen zu können, sind auch im Jahr 2025 leider nicht zuverlässig.

Forscher arbeiten intensiv an der Entwicklung präziser diagnostischer Tests zur Bestimmung des biologischen Alters. Diese Tests basieren auf der Messung von Biomarkern und DNA-Veränderungen. In Zukunft könnten solche Tests es ermöglichen, frühzeitig Risiken für altersbedingte Krankheiten zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. 

„Es hat sich unglaublich viel entwickelt in der Messung des biologischen Alterns", weiß Prof. Schumacher. „Dabei werden unter anderem Veränderungen an der DNA gemessen. Wir haben jetzt ein Verfahren entwickelt, bei dem wir uns anschauen, welche Gene aktiv sind und welche nicht, daran können wir auch das biologische Alter messen. Doch noch sind dieses und ähnliche Verfahren in der Entwicklung. Bis dahin kann man nicht zum Hausarzt gehen und das biologische Alter ermitteln lassen. Die Tests zum biologischen Alter, die im Internet oder Zeitschriften kursieren, können das erst recht nicht.“

Wie finde ich denn nun mein biologisches Alter heraus?

Obwohl derzeit kein zuverlässiger Test für das biologische Alter verfügbar ist, gibt es immerhin einige Indikatoren, die Aufschluss über unseren allgemeinen Gesundheitszustand geben können, darunter:

  • Blutdruck: Ein regelmäßig gemessener, gesunder Blutdruck kann auf ein jüngeres biologisches Alter hindeuten.
  • Körperzusammensetzung: Ein angemessener Körperfettanteil und ausreichende Muskelmasse sind oft mit einem niedrigeren biologischen Alter verbunden.
  • Fitness-Level: Die Fähigkeit, körperliche Aktivitäten auszuführen, kann ein Indikator für das biologische Alter sein.

Diese Faktoren liefern lediglich Anhaltspunkte und kein vollständiges Bild des biologischen Alters. Die folgenden Werte sind Richtwerte und sollten immer im Kontext der individuellen Gesundheitssituation betrachtet werden.

Parameter

Optimal

Suboptimal

Blutdruck

<120/80 mmHg

>140/90 mmHg

BMI
(Body-Mass-Index)

18,5-24,9

<18,5 oder >25

Ruhepuls

60-100 Schläge/Min

>100 Schläge/Min

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Ausgewogene Ernährung und regelmäßiger Sport halten jung 

Wenn wir bis ins hohe Alter gesund bleiben wollen, sind wir mit einem dauerhaft gesunden Lebenswandel auf dem richtigen Weg. Dazu gehört nicht nur eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, sondern auch regelmäßiger Sport und ausreichend Schlaf. Rauchen hingegen ist nicht nur ungesund und Ursache zahlreicher Krankheiten, sondern lässt uns auch schneller altern. „Junge Menschen denken häufig nicht daran, wie es Ihnen wohl geht, wenn sie alt sind. Aber je früher man gesund lebt, desto besser“, so Prof. Schumacher.

Fazit: Ein gesunder Lebensstil für ein jüngeres biologisches Alter

Auch, wenn sich das biologische Alter aktuell noch nicht genau messen lässt, wissen wir, dass ein gesunder Lebensstil entscheidend ist, um biologisch jung zu bleiben. Es ist nie zu spät, positive Veränderungen vorzunehmen – selbst im fortgeschrittenen Alter können wir durch einen gesünderen Lebensstil unser Wohlbefinden verbessern und das Risiko für altersbedingte Erkrankungen senken. Schon kleine Änderungen in Ihrem Alltag können einen großen Unterschied machen. Versuchen Sie zum Beispiel, jeden Tag einen 15-minütigen Spaziergang in Ihren Tagesablauf einzubauen. Ihr Körper wird es Ihnen danken!

Wir als DAK-Gesundheit unterstützen Sie auf dem Weg zu einem gesünderen Selbst, etwa mit unseren Online-Coachings oder weiteren Präventions- und Vorsorgeangeboten.
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