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Wechseljahre im Check – die zehn wichtigsten Fragen und Antworten

Wechseljahre 10 Fragen

Die Wechseljahre schleichen sich langsam ins Leben einer jeden Frau. Erst sind es kleine körperliche Veränderungen, für die es zunächst keine Erklärung gibt. Im Laufe der Wechseljahre können sich diese Symptome verstärken. Dafür, dass sich die Hälfte der Weltbevölkerung derzeit in dieser besonderen Lebensphase befindet, wissen wir ganz schön wenig über sie. Hier beantworten wir die zehn wichtigsten Fragen zu den Wechseljahren. 

1. Ab wann beginnen die Wechseljahre?

Hitzewallungen, Schlafmangel und die Stimmung fährt Achterbahn – treten solche Symptome auf, denken wir schnell an die Wechseljahre. Kann das Anfang 40 überhaupt schon sein? Ja, grundsätzlich können sich in diesem Alter bereits die ersten Anzeichen zeigen. Bei der Hälfte der Frauen bleibt die Periode laut dem Berufsverband der deutschen Frauenärzte mit etwa Anfang 50 aus, es kommt zur sogenannten Menopause. Doch schon Jahre vorher bereitet sich der Körper darauf vor: Die Prämenopause beginnt durchschnittlich im Alter von 40 Jahren. Frauen bemerken dann erste Hinweise auf die Wechseljahrem, wie beispielsweise unregelmäßige Zyklen. 

2. Welche Medikamente helfen am besten in den Wechseljahren?

Wechseljahrsbeschwerden können im Alltag einschränken – wie praktisch wäre da ein Medikament, mit dem sie sich in Luft auflösen. Ganz so einfach ist es leider nicht. Zwar gibt es verschiedene pflanzliche Mittel wie Traubensilberkerze, die gegen Hitzewallungen helfen sollen – ihre Wirkung ist jedoch nicht bewiesen. Zu diesem Schluss kommt etwa die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologe und Geburtshilfe.
Anders sieht das bei der Hormontherapie aus. Dabei nehmen Frauen Präparate mit Östrogen und/oder Gestagen zu sich, um deren Abfall auszugleichen. Gegen Schweißausbrüche und Hitzeschübe wirken sie tatsächlich effektiv. Allerdings hat die Behandlung auch Risiken: Blutgerinnsel werden wahrscheinlicher, genau wie Schlaganfälle oder Brustkrebs. Eine pauschale Lösung sind Medikamente also nicht – ob sie sinnvoll sind, sollte immer ärztlich auf die jeweilige Frau abgeklärt werden.

3. Wann sind die Wechseljahre am schlimmsten?

Viele Frauen finden die Zeit der Perimenopause am unangenehmsten – also den letzten Abschnitt, bevor die Periode endgültig ausbleibt. Wann dieser stattfindet, ist unterschiedlich. Das Durchschnittsalter liegt laut dem Berufsverband der Frauenärzte bei 47,5 Jahren. Der Zyklus kommt durcheinander, manche Frauen nehmen zu oder leiden unter einer trockenen Scheide. Wie diese Phase von Frauen wahrgenommen wird, ist so individuell wie jede Frau selbst.

4. Was können Frauen gegen Wechseljahresbeschwerden tun?

Wechseljahresbeschwerden sind eine natürliche Reaktion des Körpers – und lassen sich auch nicht ganz vermeiden. Ausgeliefert sind Frauen trotzdem nicht: Insbesondere mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung lassen sich so manche Beschwerden lindern. So unterstützen ballaststoffreiche Lebensmittel den Darm – Sport an der frischen Luft hebt die oft trübe Stimmung. Auch die Hormonersatztherapie kann eine Lösung sein.

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5. Warum bekommt man in den Wechseljahren einen dicken Bauch?

Der Bauch – für viele Frauen ein heikles Thema und eine unbeliebte Problemzone. In den Wechseljahren verschärft sich das teilweise noch: Denn ausgerechnet dort nehmen sie in dieser Phase oft am meisten zu. Das hat verschiedene Gründe:

  • Die Körperzusammensetzung: Mehr Fett, weniger Muskelmasse – in den Wechseljahren verändert sich das Verhältnis dieser beiden grundlegend. Gleichzeitig wandert Fett von Hüften und Po in Richtung Bauchregion.
  • Die Hormone: In den Wechseljahren produziert der Körper weniger Östrogen: Das wiederum ist wichtig, damit die Körperzellen besser Zucker aufnehmen und als Energie speichern. Fällt der Effekt weg, steigt der Blutzuckerspiegel und der Körper lagert den überschüssigen Zucker als Fett ein – gerne auch am sogenannten „Hormonbauch“.

6. Warum wird die Brust in den Wechseljahren größer?

Groß, klein, flach oder rund: Die weibliche Brust sieht von Frau zu Frau anders aus – auch während des Zyklus. Grundsätzlich besteht sie aus Fett- und Bindegewebe. Dieses reagiert sehr empfindlich, wenn sich der Östrogenspiegel verändert. So schwillt die Brust etwa kurz vor der Periode an und wirkt größer als sonst. Zu einem ähnlichen Effekt kommt es auch während der Wechseljahre: Der Körper produziert weniger Östrogen. Das sorgt allgemein dafür, dass der Anteil an Fettgewebe im Körper steigt. Außerdem kommt es öfter zu Wassereinlagerungen, sogenannten Ödemen. Dann spannt die Brust, tut manchmal weh – und erscheint uns größer. Dass Brüste in den Wecheljahren größer werden, hat oftmals etwas mit der allgemeinen Gewichtzunahme in dieser Phase zu tun.

7. Kommen auch Männer in die Wechseljahre?

Typische Wechseljahre wie Frauen haben Männer nicht: Das sagt auch die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie. Sie produzieren weniger von dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron, allerdings sinkt der Spiegel langsam ab und viele Männer spüren davon nichts. 

8. Kann man mit Ende 60 Jahren noch in den Wechseljahren sein?

Es ist zwar selten, aber möglich, mit Ende 60 noch vereinzelt Symptome der Wechseljahre zu erleben. Manche Frauen haben noch länger ihre Periode als andere – dementsprechend später kommen sie in die Postmenopause, die letzte Phase der Wechseljahre. Laut eines Berichts des Deutschen Instituts für Medizinische Information und Dokumentation kann das auch erst mit Anfang 60 der Fall sein. Bei den meisten Frauen verschwinden in den ersten zwei Jahren der Postmenopause die Symptome komplett, nur wenige bemerken sie noch fünf Jahre oder später.

9. Wann ist der Höhepunkt der Wechseljahre?

Die Spitze der Wechseljahre ist mit der Menopause erreicht – also der Zeitpunkt, an dem die fruchtbare Phase einer Frau vorbei ist und die Postmenopause beginnt. Das ist nach der Deutschen Menopausen Gesellschaft zwölf Monate nach der letzten Regelblutung der Fall.

10. Wann sind die Wechseljahre vorbei und wie bemerke ich das?

Sobald die Regelblutung endgültig ausbleibt, findet der weibliche Hormonhaushalt wieder in seine Balance. Dann verschwinden die typischen Symptome der Wechseljahre – und ein neuer Lebensabschnitt beginnt! Eine amerikanische Studie der Wake Forest School of Medicine in North Carolina zeigt, dass die meisten Frauen nach etwa 7,5 Jahren beschwerdefrei sind.
Autor(in)

Ippen Digital Media

Qualitätssicherung

Sakhi A. Noori

Mediziner bei der DAK-Gesundheit

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