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Bluthochdruck erkennen und behandeln

Bluthochdruck: Mann sitzt mit Hund im Freien und meditiert zur Entspannung
Bluthochdruck ist mit über 20 Millionen Betroffenen in Deutschland eine echte Volkskrankheit. Dabei weiß eine von drei Personen nichts vom eigenen erhöhten Blutdruck. Das ist problematisch. Denn unbehandelter Bluthochdruck ist gefährlicher, als Sie vielleicht denken, und kann zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Wir erklären, welche Symptome darauf hindeuten, dass Ihr Blutdruck zu hoch ist und was Sie dagegen tun können.

Was ist Bluthochdruck?

Bei Bluthochdruck sind Ihre Blutdruckwerte langfristig oder dauerhaft zu hoch. Blutdruck ist der Druck, der auf die Gefäßwände einwirkt, wenn das Herz unser Blut durch den Körper pumpt. Durch die Pumpbewegung erklären sich auch die zwei Blutdruckwerte, zum Beispiel 120/80 mmHg (mmHg bedeutet Millimeter Quecksilbersäule. Es ist die Maßeinheit zur Angabe des Druckes von Körperflüssigkeiten.) Der erste höhere Wert (systolischer Wert) entsteht, wenn der Herzmuskel sich zusammenzieht und dadurch das Blut aus dem Herz in die Arterien drückt. Der zweite niedrige Wert (diastolischer Wert) entsteht, wenn der Herzmuskel sich entspannt und das Blut zurück in Richtung des Herzens fließt. Dadurch sinkt der Druck auf die Gefäßwände. Leicht erklärt am Beispiel eines Wasserschlauches: wenn dieser voll mit Wasser ist, ist er hart. Wird das Wasser abgestellt und das Wasser läuft ab, dann lässt der Druck nach und der Schlauch lässt sich leicht zusammendrücken.

Bluthochdruck in 60 Sekunden erklärt

Blutdruck: Welche Werte sind normal?

Grundsätzlich sollte Ihr Blutdruck den Normalbereich nie für längere Zeit überschreiten – erst recht nicht deutlich. Die nachfolgende Übersicht hilft, den eigenen Blutdruck besser einzuordnen:

optimaler Blutdruck

etwa 120/80 mmHg (systolisch/ diastolisch)
(unabhängig vom Lebensalter)

Normalbereich

Werte zwischen 120–129 mmHg (systolisch)/ 80–84 mmHg (diastolisch)

Normalbereich /regelmäßige Kontrolle nötig

130–139 mmHg (systolisch)/ 85–89 mmHg (diastolisch)

Bluthochdruck/ Behandlung nötig

ab 140 mmHg (systolisch)/ 90 mmHg (diastolisch)

  • Der Blutdruck schwankt und ist abhängig von körperlicher Anstrengung oder Anspannung.
  • Für eine Diagnose müssen daher regelmäßige Messungen erfolgen. Eine einzelne Messung ist nur begrenzt aussagekräftig.


Wo kann ich meinen Blutdruck messen?

  • Bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin.
  • Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung.
  • Die Blutdruckmessung ist Bestandteil jeder Gesundheitsuntersuchung / Check-Up-Untersuchung. Anspruch darauf haben Versicherte in der Regel alle 3 Jahre.
  • Einige Apotheken bieten Blutdruckmessungen gegen eine kleine Gebühr an.
    • Menschen mit Bluthochdruck können ihre Blutdruckwerte kostenlos in der Apotheke kontrollieren lassen. Anspruch darauf haben Versicherte einmal innerhalb von zwölf Monaten, wenn sie mindestens einen Blutdrucksenker verordnet bekommen.
  • Bei Sozialverbänden, wie dem Deutschen Roten Kreuz.
  • Bei Informations- und Präventionsveranstaltungen zum Thema Bluthochdruck.
  • Für eine regelmäßige Messung bietet sich der Kauf eines eigenen Blutdruckmessgerätes an. Diese gibt es ab 20 Euro
    Tipp: Das Gerät sollte geprüft sein und das Siegel der Deutschen Hochdruckliga tragen. Wir empfehlen ein Oberarm-Messgerät, um Messfehler zu vermeiden.

So messen Sie Ihren Blutdruck richtig

Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt für die Messung Folgendes: Am besten messen Sie morgens und abends, bei regelmäßigem Puls:

  • Bevor Sie messen, setzen Sie sich 5 Minuten angelehnt und ruhig hin. Beide Füße stehen auf dem Boden.
  • Legen Sie die Manschette des Blutdruckmessgeräts in der Mitte des Oberarms an (Sie sollte auf Herzhöhe sein.). Bei Messgeräten fürs Handgelenk soll das Gerät während der Messung ebenfalls auf Herzhöhe sein.
  • Messen Sie 2 Mal im Abstand von 1 bis 2 Minuten.
  • 1x morgens nach dem Aufstehen und 1x Abends vor dem Schlafengehen.
  • Notieren Sie sich die Ergebnisse jeder Messung in einem Messtagebuch (pro Messtag also 2 x 2 Blutdruckwerte).
  • Messen Sie eine Woche lang täglich.

Bluthochdruck-Symptome: Wie merke ich, dass mein Blutdruck zu hoch ist?

Viele Menschen spüren keine Beschwerden und ahnen daher nicht, dass sie an Bluthochdruck leiden. Deshalb nehmen viele Betroffene die Krankheit auch trotz Diagnose nicht ernst.

Mit der Diagnose Bluthochdruck ist allerdings nicht zu scherzen, denn die erhöhten Werte schädigen Ihren Körper schleichend. Wer frühzeitig handelt kann die teils lebensbedrohlichen Folgen aber vorbeugen.

Es gibt zahlreiche Symptome, die auf Bluthochdruck oder sogar eine Herzerkrankung hindeuten können. Das sind beispielsweise:

  • Kopfschmerzen beim Aufwachen, vor allem im Hinterkopfbereich
  • Herzklopfen
  • stechende Brustschmerzen
  • häufiges Nasenbluten oder
  • Atemnot bei körperlicher Belastung
  • Schlafstörungen, insbesondere Schlafaussetzer
  • Sehstörungen
  • Schwindel, Ohrensausen
  • Ungewöhnlicher Schwindel
Leiden Sie unter den genannten Beschwerden? Dann sollten Sie Ihren Blutdruck von einer Ärztin oder einem Arzt kontrollieren lassen. Denn zu hoher Blutdruck belastet auf Dauer Gefäße und Organe. Damit steigt auch das Risiko für eine Herzschwäche, Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenleiden oder gar Nierenversagen. Also lieber einmal mehr testen lassen, anstatt Anzeichen zu ignorieren!

Welche Ursachen hat Bluthochdruck?

Bluthochdruck (primäre Hypertonie) kann verschiedene Ursachen haben. Bei neun von zehn Betroffenen sind es keine körperlichen. Meist ist er leider die Folge eines ungesunden Lebensstils im Alltag. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Stress
  • Zu wenig Bewegung
  • Übergewicht oder Adipositas
  • Eine zu salzige und zu fettige Ernährung
  • Zu viel Alkohol
  • Rauchen

Bluthochdruck kann aber auch vererbt werden. Auch mit zunehmendem Alter steigen die Blutdruckwerte häufig an, da die Blutgefäße nicht mehr so elastisch sind. 

Eine Erkrankung der Nieren, des Herzens, eine Schilddrüsenüberfunktion oder die obstruktive Schlafapnoe können ebenfalls Bluthochdruck hervorrufen. Dann spricht man von sekundärer Hypertonie. Hier ist der Bluthochdruck also eine Folgekrankheit. Wird die Ausgangs-Krankheit jedoch behandelt, sinkt meist auch der Blutdruck wieder.

Was kann ich selbst tun, um meinen Bluthochdruck zu senken?

Wenn Sie die Diagnose Bluthochdruck erhalten, haben Sie die Möglichkeit, aktiv zu Ihrer Gesundheit beizutragen, in dem Sie Ihren Lebensstil anpassen.

Bewegung, gesunde Ernährung, Rauchstopp, wenig oder kein Alkohol sowie regelmäßige Entspannung helfen, den Blutdruck zu senken und gesundheitliche Risiken vorzubeugen.

Als Ihre Krankenkasse unterstützen wir Sie mit zahlreichen Anregungen und Angeboten.

Besonderes DAK-Vorsorgeprogramm

Die DAK-Gesundheit unterstützt die ärztliche Behandlung durch ein besonderes Vorsorgeprogramm. Spezielle Vorsorgeuntersuchungen helfen, Folgeerkrankungen des Bluthochdrucks früh zu entdecken und vorzubeugen.

Kennen Sie schon unser besonderes Vorsorgeprogramm bei Bluthochdruck?

Angebote der DAK: Wie Sie Ihren Blutdruck senken können

Wir helfen Ihnen auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil. Die DAK-Gesundheit unterstützt Sie dabei mit vielen Präventionskursen, wie zum Beispiel:
Das Beste: Die Kosten für solche Präventionskurse übernehmen wir mit bis zu je 75 Euro – zwei Mal im Jahr. Suchen Sie gleich den richtigen Kurs in Ihrer Nähe: Externer LinkPräventionskurssuche

Tipps zu Bewegung und Ernährung

Kennen Sie schon liebria?

Mit der App können Sie dem Bluthochdruck entgegentreten:

Ein erster Schritt zu mehr Bewegung: Versuchen Sie sich schon im Alltag möglichst viel zu bewegen – mit Treppen steigen, Gartenarbeit oder Spazierengehen. Sie wollen sportlich aktiv werden? Dann empfehlen wir Ausdauertraining wie Walking, Radfahren oder Jogging.

Viele Anregungen für mehr Bewegung finden Sie bei uns unter Gesundheit/Bewegung und Sport.
Sie wollen Ihre Ernährung anpassen? Mehr zur gesunden Ernährung finden Sie unter Gesundheit/Ernährung.

Online-Angebote der DAK

Sie möchten auch zuhause etwas für Ihre Gesundheit tun? Schauen Sie mal in unseren kostenlosen Onlineangeboten:

  • DAK Fitness-Coaching 
    Bewegung ist wichtig – auch bei der Vorbeugung oder Behandlung von Bluthochdruck. Unser Fitness-Coaching hilft Ihnen, Fitness in Ihren Alltag zu integrieren. Lernen Sie, welche einfachen Übungen Sie zuhause machen können und wie sie wirken.
  • DAK Ernährungs-Coaching
    Gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Bluthochdruck. Unser Ernährungs-Coaching zeigt, wie gesunde Ernährung im Alltag funktioniert und gibt Tipps und Rezepte. Wir unterstützen Sie aber auch gern in persönlichen Ernährungsberatungen.

Erst wenn diese Maßnahmen nicht mehr ausreichen, sollten Medikamente zum Einsatz kommen. Dazu wenden Sie sich am besten an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin. Sie werden die Behandlung und Medikamente auf Ihre Bedürfnisse anpassen.


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