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Morgenrituale – so fängt dein Tag gut an

Morgenrituale: Eine Frau sitzt im Bett und hält eine Kaffeetasse in der Hand.

Die einen lassen sich von fröhlicher Radiomusik oder einem schrillenden Wecker aus dem Schlaf holen, quälen sich anschließend aus dem Bett und verteufeln den neuen Tag. Und dann gibt es die anderen, die bewusst früher aufstehen, um sich Zeit für ihr Morgenritual zu nehmen. Sie tun das, um ruhig, gelassen und glücklich in den neuen Tag zu starten. Wir verraten dir, wieso Morgenrituale mehr Struktur und Ruhe in deinen Tag bringen, welche es gibt und wie du das richtige für dich findest – auch wenn deine Zeit morgens knapp ist.

Morgenrituale sind kein neues Phänomen

„Wer jeden Morgen einen lebendigen Frosch isst, dem wird am restlichen Tag nichts Schlimmes mehr widerfahren.“ Nun wissen wir nicht, wie oft der Urheber dieses Zitats, der berühmte Schriftsteller Mark Twain, den Tag routiniert mit einer so mäßigen Mahlzeit begann, sicher ist aber: Morgenrituale sind keine neue Zauberei der Menschen, die sich für einen bewussten und achtsamen Lifestyle interessieren. Sie gehören seit Menschengedenken für viele zu einem gelungenen Start in den Tag.

Beethoven startete morgens mit einem Kaffee aus exakt 60 Kaffeebohnen, die er nach dem Aufstehen von Hand abzählte. Helmut Kohl hörte sich Marschmusik an. Schauspieler Mark Wahlberg beginnt den Tag mit einem Gebet. Oprah Winfrey und Motivationscoach Tobias Beck schreiben jeden Morgen drei Dinge auf, für die sie dankbar sind.

Wir könnten diese Liste noch endlos fortsetzen, denn Morgenrituale stehen aktuell hoch im Kurs – nur nicht bei den Promis. Lasst uns mal gemeinsam die Magie hinter den Morgenritualen ansehen und herausfinden, wie auch ihr die Früchte des Erfolgs ernten könnt.

Mit Morgenritual wird das Aufstehen schöner

Wobei Erfolg natürlich ein weites Feld ist. Für einige ist es schon ein Erfolg, wenn sie sich morgens zu einer einigermaßen vertretbaren Zeit aus dem schönen, warmen Bett herauswühlen. Aber warum auch nicht? Wer nicht ewig liegenbleibt, schafft immerhin schon einmal die Grundlage für einen erfüllten Tag. Damit kann man arbeiten.

Stell dir Folgendes vor: Du bist wach. Die Sonne scheint. Die Vögel zwitschern. Du gähnst herzhaft. Du hast ausreichend geschlafen und gut geträumt. Wäre das nicht eine tolle Gelegenheit, um einen Moment innezuhalten und dankbar dafür zu sein, dass du diesen Tag geschenkt bekommen hast und ihn gestalten darfst? Also: Atme ein paar Mal tief ein und aus, streck dich, reck dich und lächle!

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Meditationen und Übungen zur Stressbewältigung

Du denkst jetzt vielleicht: Klingt ja alles schön und gut, aber mach das mal mit zwei schreienden Kindern, die so gar nichts von morgendlicher Ruhe, Achtsamkeit oder gar Stille halten.

Da ist was dran. Jeder, der Kinder hat, weiß, wie rar die ruhigen Momente gesät sind. Aber drehen wir die Sache mal um: Gerade wenn du als Elternteil gefordert bist, profitierst du besonders von einem guten Morgenritual, das dir Power für den Tag schenkt. Mach dir deswegen bewusst, dass dein Morgenritual kein „Nice-to-have“ ist, welches du ab und an mal praktizierst und das auch nur, wenn morgens zufällig gerade Zeit ist. Nein, mach dein Morgenritual zu einem festen Bestandteil deines Tagesablaufes. Mach es zu deiner Routine und steh dafür etwas früher auf. Auch, wenn dir dieser Gedanke Unbehagen bereitet, denke an die wunderbare Belohnung, die frohlockt, wenn du beispielsweise eine Stunde früher aufstehst. Eine Stunde früher aufstehen bedeutet für dich: 60 Minuten Zeit für dich und deine neue Morgenroutine, die dich stark für den bevorstehenden Tag macht.

Morgenrituale sorgen für mehr Energie und Kreativität

Diese gewonnene Zeit kann sehr wertvoll sein. Denn Morgenrituale helfen uns dabei, den Tag achtsamer zu gestalten und uns wohlzufühlen. Die Folge ist ein Mehr an kreativer Energie und Motivation sowie das Gefühl, der Regisseur des eigenen Tages zu sein, statt ab dem Klingeln des Weckers der Uhr oder den plärrenden Kindern hinterherzurennen. Du machst dir selbst ein Geschenk, wenn du dich nicht leben lässt, sondern selbst deinen Tag gestaltest.

Morgenrituale zum Nachmachen

Morgenseiten

„Sich etwas von der Seele schreiben.“ Diese Redewendung beschreibt die Funktion der Morgenseiten ziemlich treffend. Dabei füllst du direkt nach dem Aufstehen eine bis drei DIN-A4-Seiten unzensiert mit Sätzen. Schreibe einfach drauflos, egal worum es dabei geht. Hauptsache du schreibst ohne Unterbrechung und ungefiltert. Dadurch neutralisierst du begrenzende Gedanken, die dich ansonsten den ganzen Tag über Kraft kosten. Zusätzlich lernst du dadurch deine Gefühle – und damit auch dich selbst – immer besser kennen.

Bullet-Journal

Wenn dir die Morgenseiten zu unstrukturiert und bloße To-Do-Listen zu uninspiriert erscheinen, könnte das Bullet-Journal das Richtige für dich sein. Bullets bedeutet nichts anderes als Stichpunkte. Das Geniale an dem Bullet-System ist, dass du deinem Journal und damit deinem Tag genau die Struktur geben kannst, die für dich am sinnvollsten ist. Du kannst dir einen Jahreskalender anlegen, eine Statistik deiner Schlafgewohnheiten oder auch eine Liste all der positiven Dinge, die dir jeden Tag begegnen. Weitere Struktur kannst du dir durch Stichpunkte mit Aufgaben notierst, während du hinter Spiegelstrichen Notizen platzierst und Termine mit Kreisen umrandest. Wenn du dann eine Aufgabe erledigt hast, setzt du ein zufriedenes X auf den Stichpunkt, und nicht erledigte Aufgaben verschiebst du mit einem Pfeil auf den nächsten Tag und notierst sie dort. Dadurch stärkst du dein Gefühl für Selbstwirksamkeit und bringst Fokus und Struktur in deinen Tag.

Meditation

Viele Menschen finden nach dem Aufstehen durch Meditieren die nötige Kraft für den Tag. Mit einer Meditation richtest du deinen Fokus auf innere Ruhe und stoppst den stressigen Gedankenstrom. Gerade Atem-Meditationen haben sich dafür als nützlich erwiesen. Dabei konzentrierst du dich ganz auf das Ein- und Ausatmen und beobachtest deine Gedanken, bis diese abschweifen. Anschließend beginnst du wieder damit, dich auf deinen Atem zu konzentrieren. Mit der Zeit wirst du immer später oder gar nicht mehr abschweifen. Damit senkst du aktiv dein Stresslevel und steigerst deine Lebensfreude. Du tust auch ganz konkret etwas für deine körperliche Gesundheit, die eng mit deiner mentalen Verfassung zusammenhängt. Mit regelmäßiger Morgenmeditation senkst du deinen Blutdruck, milderst Angstzustände und stärkst dein Immunsystem nachhaltig.

Sport

Ob Gymnastik, Radfahren oder Joggen: Wenn du deinen Körper bereits morgens trainierst, bist du den ganzen Tag über wacher und fitter. Mit Sport, der dir Spaß macht und dich nicht über- oder unterfordert, setzt du stimmungs-aufhellende Hormone frei und stärkst zugleich dein Körpergefühl sowie dein Immunsystem. Bereits zehn Minuten am Morgen reichen aus, um den Kopf freizubekommen und dem oftmals stressigen Gedankenkarussell zu entkommen.

Espresso oder Tee trinken

Es ist allerdings nicht nötig, dass du bei deinem Morgenritual zu körperlicher oder geistiger Hochform aufläufst. Wichtig ist, dass es dir guttut und nicht, dass du dich für einen Marathon oder die Olympiade der Geisteskraft qualifizierst. Wenn du dir in aller Ruhe und bewusst einen Espresso oder einen Tee zubereitest, verbindest du auf angenehme Weise Achtsamkeit mit Genuss. Belohne dich also ruhig damit. Spüre die Wärme der Tasse, genieße den Geschmack und erschnuppere den belebenden Duft.

Fazit

Morgenrituale sind eine wunderbare Möglichkeit, um in Ruhe und damit gestärkt und fokussierter in den Tag zu starten. Entscheide dich bewusst dazu, dir diese Zeit für dich zu schenken und beginne vielleicht schon morgen damit. Wenn es dir anfangs schwerfällt, aus dem Entschluss eine Routine werden zu lassen, mach dir keinen Druck – morgen ist ein neuer Tag.

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