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Hitze am Arbeitsplatz: Tipps zur Abkühlung

Symbolbild Hitze am Arbeitsplatz: Handwerker trinkt aus einer Flasche
Hohe Temperaturen sind eine Herausforderung für unseren Körper. Kreislaufprobleme, Abgeschlagenheit und starkes Schwitzen belasten Menschen insbesondere an Ihrem Arbeitsplatz. Das zeigt auch der DAK-Gesundheitsreport 2024. Hier erfahren Sie, welche Pflichten Ihr Arbeitgeber hat und was Sie selbst tun können, um gesund durch heiße Tage zu kommen.

Gesundheitliche Probleme während der Arbeit

Im Sommer klettern die Temperaturen bisweilen über die 30-Grad-Marke. Laut DAK-Gesundheitsreport 2024 fühlen sich während solcher Hitzewellen rund 22,9 Prozent der Beschäftigten bei ihren Tätigkeiten während der Arbeit stark belastet. Dabei sind ältere Beschäftigte zu größeren Anteilen und stärker belastet als andere. Neben dem Alter spielt auch die Tätigkeit eine Rolle. So sind ganze 49,3 Prozent der Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege belastet. Im Bereich Bau und Handwerk sind es 27,6 Prozent. Menschen, die geistig und drinnen arbeiten, sind dagegen seltener durch Hitze belastet.

Die gesundheitlichen Probleme reichen von Abgeschlagenheit und Müdigkeit über Schlafprobleme, vermehrtes Schwitzen bis zu Kreislaufbeschwerden. Auch die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sinken. Nach eigenen Angaben waren über die Hälfte der Beschäftigten in jüngeren Hitzeperioden weniger produktiv als üblich. Damit Sie sich auch bei Hitze an Ihrem Arbeitsplatz möglichst gut fühlen und gesund bleiben, ist Ihr Arbeitgeber in der Pflicht. Zusätzlich sollten Sie verstärkt ein Auge auf Ihr Wohl haben und notfalls Ihre Vorgesetze auf nötige Maßnahmen ansprechen.

Arbeitgeber müssen für Abkühlung sorgen

Hitzeschutz ist in erster Linie Sache des Arbeitsschutzes und liegt damit beim Arbeitgeber. Schon bei Temperaturen von über 26 Grad muss er für Abkühlung sorgen. Zu den möglichen Maßnahmen gehören zum Beispiel:

  • Lüftung: Es sollte am frühen Morgen gelüftet werden. Die Lüftung sollte gegebenenfalls über Nacht laufen. In Büroräumen sollten zudem Ventilatoren für eine angenehme Raumtemperatur sorgen.
  • Sonnenschutz: Jalousien halten die Sonnenstrahlen draußen. Auf Baustellen und in Außenbereichen spenden Sonnensegel den nötigen Schatten.
  • Wärmequellen entfernen: Drucker und andere Geräte erzeugen zusätzlich Wärme, daher sollten Sie aus den Arbeitsräumen entfernt beziehungsweise deren Nutzung auf ein Minimum reduziert werden.
  • Wasser bereitstellen: Ihr Arbeitgeber muss Ihnen ausreichend Trinkwasser zur Verfügung stellen. Besonders an heißen Tagen ist es wichtig, regelmäßig zu trinken, um Dehydrierung zu vermeiden.
  • Flexible Arbeitszeiten: Wenn möglich, sollten die Arbeitszeiten angepasst werden. Ein früherer Beginn oder spätere Arbeitsstunden können helfen, den heißesten Stunden des Tages zu entkommen.
  • Hitzepausen: Insbesondere bei der Arbeit draußen, etwa auf dem Bau, bieten sich zusätzliche Hitzepausen oder verlängerte Pausen an.
  • Bekleidungsregeln lockern, wo es möglich ist. In Bereichen, in denen spezielle Kleidung nötig ist, sollte Wechselkleidung bereitstehen.
  • Besonders gefährdete Gruppen warnen: Dazu gehören ältere, chronisch kranke sowie adipöse Beschäftigte.

Generell gilt: Je höher die Temperaturen, desto dringlicher und umfangreicher sind die Maßnahmen, die der Arbeitgeber ergreifen soll. Bedenken Sie aber: Es gibt keinen direkten Rechtsanspruch auf hitzefrei, sie dürfen also nicht einfach nach Hause gehen, wenn es bei der Arbeit zu heiß wird.

Was Sie bei Hitze am Arbeitsplatz tun können

Im Idealfall achten Sie selbst bewusst darauf, wie es Ihnen bei Hitze ergeht und reagieren rechtzeitig auf Alarmsignale wie abfallende Konzentration, Kopfschmerz oder Müdigkeit.

  • Hitzepausen können hilfreich sein, wenn Sie in besonders warmen Räumen arbeiten. Diese Pausen sollten aber mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden.
  • Lauwarmes bis kaltes Wasser über die Hände, Handgelenke und Unterarme laufen zu lassen, hilft dem Körper beim Temperaturmanagement.
  • Kühlende Speisen und Getränke können einen großen Unterschied machen: Pfefferminztee, Joghurt, lauwarme Suppe, gedünstetes Gemüse und andere leichte Gerichte belasten den Organismus nicht so sehr wie schwere Pasta- oder Fleischgerichte. Auch scharfes Essen ist bei Hitze nicht ideal.
  • In jedem Fall wichtig: regelmäßiges Trinken. Übrigens steckt auch in Obst viel Wasser. Daher ist es sinnvoll, als Snack z. B. zu Melone oder Orange zu greifen.
  • Im Homeoffice: Verlagern des Arbeitsplatzes an den kühlsten Ort der Wohnung oder nach Möglichkeit in die kühleren Tageszeiten. Die Siesta, Besonderheit unserer südlichen Nachbarländer, lässt sich zu Hause hervorragend umsetzen – vorausgesetzt Sie sprechen es mit Ihrem Arbeitgeber oder Ihrer Arbeitgeberin ab.
  • Im Freien: Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor sowie breitkrempige Hüte nutzen
  • Luftige Kleidung tragen und Wechselkleidung mitbringen.

Was gilt im Home-Office?

Wenn Sie von zu Hause arbeiten, ist zu unterscheiden, ob es sich dabei um Telearbeit oder mobiles Arbeiten handelt. Bei Telearbeit ist der Arbeitgeber für den Arbeitsschutz sowie die Ausstattung und damit auch für erträgliche Temperaturen zuständig. Beim mobilen Arbeiten ist der Arbeitgeber nicht in der Verantwortung.  

Quellenangaben

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