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Zeit für moderne Väter

Ein Vater spielt mit seinem Baby

Hier wird die Vater-Kind-Beziehung großgeschrieben: Moderne Väter nehmen sich Zeit für ihren Nachwuchs und setzen auf emotionale wie körperliche Nähe. Im Folgenden klären wir, was es bedeutet, ein moderner Vater zu sein und was dazugehört, um seinem Kind einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

Wie hat sich die Vaterrolle verändert?

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Mit der Tochter zusammen kochen, den Sohnemann in Gefühlsdingen beraten und die Kids hin und wieder ausgiebig in die Arme schließen? Was früher weitgehend undenkbar war, hält heutzutage immer mehr im Familienalltag Einzug. Die Rolle des modernen Vaters beschränkt sich immer weniger auf die des „Ernährers“, sondern erstreckt sich auf viele Bereiche des Familienlebens – er trägt seinen Teil zur Erziehung und im Haushalt bei und steht den Kindern jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Soweit die Theorie.

Doch wie weit ist dieser Wandel wirklich fortgeschritten? Nicht zuletzt sind es die extremen Umstände der Corona-Pandemie, die uns den tatsächlichen Status quo vor Augen führen: In den meisten Fällen verringern die Mütter ihre Arbeitszeit, um die Kinder zu betreuen und den Haushalt zu schmeißen, während die Männer ins Büro flüchten oder im Homeoffice nicht gestört werden wollen. Die Idee vom „modernen Vater“ schwirrt bereits in den Köpfen herum. In die Lebensrealität vieler Familien hat er jedoch noch nicht gänzlich Einzug gehalten. Doch was macht eigentlich einen „modernen Vater“ aus?

Wofür steht der moderne Vater?

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Der moderne Vater ist nicht nur beruflich engagiert, sondern auch emotional involviert. Im Sinne des Begriffs Partnerschaft zieht er – so unromantisch das auch klingen mag – mit der Kindesmutter an einem Strang. Das beginnt damit, dass er bei der Geburt die Nabelschnur durchschneidet, und erstreckt sich in der Zeit danach vom Wechseln der Windeln über das Fläschchen geben bis hin zur alltäglichen Betreuung des Babys. Der moderne Vater nimmt sich Zeit für seine Kinder und geht dafür auch Kompromisse ein – ob beruflich oder in Sachen Hobbys. Auch weil er weiß, dass die „Quality time“ mit dem Nachwuchs enorm wichtig für dessen emotionale, soziale und kognitive Entwicklung sein kann, wie wissenschaftliche Studien belegen.

Dass immer mehr Väter konservative Verhaltensmuster abstreifen, liegt nicht zuletzt auch an staatlichen Beschlüssen, die diesen Wandel begünstigen. So haben Eltern seit 2001 einen Rechtsanspruch darauf, in Teilzeit zu arbeiten, um sich mehr auf die Erziehung konzentrieren zu können. Das gilt auch für das 2007 eingeführte Elterngeld, mit dem das Vereinbaren von Familie und Beruf auf eine weitere Stufe gehoben wurde. Hinzu kommt die Elternzeit, die beide Elternteile gleichzeitig bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen können. Der moderne Vater nutzt diese staatlichen Spielräume, um Gleichberechtigung in der Erziehung anzustreben und eine verlässliche Bezugsperson für die eigenen Kinder zu sein.

Vorurteile gegen das moderne Rollenbild

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Doch bei allem Willen zu Erziehung und aller Anteilnahme wird es Vätern nicht immer leicht gemacht, in diese moderne Rolle zu schlüpfen. So wird gesellschaftlich nach wie vor unterstellt, dieser Wille sei äußerlich beeinflusst. Etwa, weil die Frau ihn zu mehr Mitarbeit „zwingt“ oder er die Rolle des liebevollen, involvierten Vaters lediglich bekleidet, um als modern und fortschrittlich dazustehen – vor Freunden, Nachbarn oder der Followerschaft. Ob derlei Unverständnis nun von Frauen älterer Generationen kommt, weil sie sich damals ihrerseits mehr Unterstützung erhofft hätten, oder ob der Kumpel den modernen Vater als verweichlicht und unter der Fuchtel der Frau stehend belächelt: Die konservativen Rollenbilder sind noch nicht vollends aufgebrochen. Während Mütter im Berufsleben zuweilen noch immer auf Hürden, Kritik oder Unverständnis stoßen, muss auch dem Mann mitunter erst einmal zugestanden werden, dass er tatsächlich mehr Zeit mit der Familie verbringen will. Sollte es ihm gelingen, über verständnislose Bemerkungen und Blicke hinwegzusehen, ist schon viel erreicht. Immerhin sollte das Wohl des eigenen Kindes im Mittelpunkt stehen und nicht die Meinung Dritter.

Aber was genau kann ein Mann tun, um die Bindung zu seinen Kindern zu stärken und die Rolle des modernen Vaters auszufüllen?

Gemeinsam sind wir stark – und einfühlsam

Natürlich gibt es unzählige weitere gemeinsame Aktivitäten, die wir hier aufzählen könnten. Was genau Papa letztlich mit seinem Kind unternimmt, ist im Grunde aber sekundär. Wichtig ist nur, dass er sich wirklich Zeit für seinen Nachwuchs nimmt und voll und ganz bei der Sache ist. Und nicht nur die Kinder sind dem modernen Vater dankbar, wenn er für sie da ist und sie merken, dass er gerne mit ihnen Zeit verbringt. Auch die Partnerschaft profitiert, wenn Papa und Mama als aufeinander abgestimmtes Team agieren und beide die Bedürfnisse der Kinder im Blick haben. Weil sie wissen, dass es der Kompetenzen und Einflüsse beider Elternteile bedarf, damit ein Kind sich bestmöglich entwickeln kann. Und nichts wäre dem modernen Vater lieber, als seinem Kind einen guten Einstieg ins Leben zu erleichtern.

Tipps für mehr Bindung zum Kind

Vätern wird so einiges abverlangt. Einerseits sollen sie stark, lösungsorientiert und ein richtungsweisendes Vorbild für ihre Kinder sein. Andererseits emotional, verständnisvoll und einfühlsam. Da den wenigsten Männern dieser Spagat auf Anhieb gelingt, haben wir im Folgenden zusammengetragen, was eine gute Vater-Kind-Beziehung begünstigt.

Alltägliche Rollen verteilen

Vätern wird so einiges abverlangt. Einerseits sollen sie stark, lösungsorientiert und ein richtungsweisendes Vorbild für ihre Kinder sein. Andererseits emotional, verständnisvoll und einfühlsam. Da den wenigsten Männern dieser Spagat auf Anhieb gelingt, haben wir im Folgenden zusammengetragen, was eine gute Vater-Kind-Beziehung begünstigt.

Alltägliche Rollen verteilen

Um sicherzustellen, dass Papa genügend Zeit mit seinen Kindern verbringt, ist es hilfreich, wenn Eltern die Aufgabenteilung möglichst konkret abstecken. Dabei ist Kommunikation das Schlüsselwort: Vielleicht zieht Papa es vor, zu Hause zu bleiben, während Mama gerne auswärts arbeitet? Wer hilft bei den Hausaufgaben? Wer eignet sich fürs Trösten bei Liebeskummer? Wer spricht heiklere Themen wie Tod oder Sexualität an? Viele Fragen werden ganz intuitiv beantwortet, aber es schadet nicht, die Rollen und Aufgaben beider Elternteile im Blick zu haben.

Emotionale Nähe aufbauen

Ganz wichtiger Punkt. Bei vielen Männern ist immer noch tief verankert, dass sie keine Gefühle zeigen dürfen – immerhin seien diese beim rationalen und effektiven Lösen von Problemen hinderlich. Was allerdings in der Erziehung hinderlich ist: Wenn Papa dem Kind die kalte Schulter zeigt. Eine gesunde Vater-Kind-Beziehung ist auf Nähe und Vertrauen gegründet. Dazu gehört, dass Papa das Kind auch mal in den Arm nimmt, mit ihm kuschelt und das Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Eine gute Voraussetzung für eine emotional-vertraute Beziehung ist, wenn Väter Gefühle bei sich selbst zulassen können. 

Tipps für Bindungsaufbau zum Kind

  • Wickeln: Das Kind ist zwar noch sehr klein, die Berührungen über das regelmäßige Wickeln können dennoch den Grundstein für eine gesunde Vater-Kind-Nähe legen.
  • Baden: Perfekt, um das Notwendige mit dem Vergnügen zu verbinden. Zusammen planschen macht Spaß und es schadet ja nicht, wenn dank Entchen, Badewasserfarbe und Miniaturbooten in Papa wieder das eigene Kind geweckt wird – im Gegenteil! Der Nachwuchs weiß es zu schätzen, wenn Papa mit ihm auf einer (Spiel-)Ebene agiert.
  • Herumtoben: Über die gemeinsame spielerische Verausgabung gewinnt das Kind das Vertrauen zu seinem Vater und motorisch viel hinzu. Körperliche Nähe inklusive!
  • Vorlesen: Die auf Märchen und Fantasiewelten beruhende Einschlafhilfe stärkt die Bindung zum Nachwuchs, das Hören der Stimme des Vaters schafft Vertrauen und Geborgenheit.
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