Wenn der Darm Probleme hat
Dass es im unteren Bauch mal drückt oder zieht, ist ganz normal. Zum Glück sind auch häufige Darmbeschwerden wie Durchfall und Verstopfung bereits oft nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Doch der Darm kann auch ernsthaft erkranken. Hier erfährst du, wie du dir in vielen Fällen selbst helfen kannst und wann du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin zu Rate ziehen solltest.
Wie entstehen Verdauungsstörungen?
Was hilft gegen Durchfall?
Dauern die Beschwerden länger als drei Tage an oder kommt Bauchschmerz dazu, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um ernste Erkrankungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten auszuschließen.
Was hilft bei Verstopfung?
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Bei einer generellen Neigung zur Verstopfung: Achte besonders darauf, dass du genug trinkst. Nützlich ist auch: für reichlich Bewegung sorgen und auf stopfende Lebensmittel wie Bananen und Schokolade verzichten. Stattdessen: viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte, wenn du diese gut verträgst. Mit zwei Esslöffeln Olivenöl oder Leinöl täglich förderst du die Verdauung und sorgst für einen weichen, gut gleitenden Stuhl. Sanft abführend wirken Trockenpflaumen, Sauerkraut und Feigen. Auch Flohsamenschalen und Leinsamen sind empfehlenswert, weil sie die Aktivität der Darmmuskulatur anregen. Hierzu musst du allerdings besonders viel Flüssigkeit zu dir nehmen, damit die quellenden Ballaststoffe nicht für zusätzliche Verstopfung im Darm sorgen.
Was hilft bei Blähungen?
Dass wir die Gase, die sich im Dickdarm bilden, in einem gewissen Umfang nach außen lassen, ist gesund und völlig normal. Durchschnittlich pupsen Menschen jeden Tag zehn bis 20-mal. Ist es deutlich mehr oder hast du dabei kolikartige Krämpfe und eine angespannte Bauchdecke, liegt möglicherweise eine ernsthafte Störung vor.
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Was ist ein Reizdarm?
Das Reizdarmsyndrom ist somit keine gefährliche Erkrankung, kann aber für die Betroffenen eine sehr große Belastung und Einschränkung der Lebensqualität bedeuten. Die Ursachen der Beschwerden und damit auch die Ausrichtung der Therapien gestalten sich ausgesprochen unterschiedlich. Eine Rolle spielt eine Überreaktion der Nerven und Muskeln im Darm beziehungsweise ein Filterproblem gegenüber den Darmreizen im Gehirn.
Auch psychische Belastungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten (wie beispielsweise Gluten, Lactose, Fruktose) können eine Ursache sein. Vielen Betroffenen hilft die Einnahme von Probiotika, was außerdem für die Involviertheit der Darmflora spricht. Andere profitieren davon, testweise einzelne Lebensmittelgruppen wegzulassen (begleitet von einer Ernährungsberatung), um Auslöser zu erkennen und die Ernährung entsprechend umzustellen. Weniger Stress, viel Bewegung und Entspannung sind auf jeden Fall wichtige Stellschrauben, um mit einer Reizdarmsymptomatik besser leben zu lernen. Denn heilbar ist diese heimliche Volkskrankheit bis heute nicht.
Kostenlose Vorsorgeuntersuchungen
Manche Krankheiten zeigen lange keine Symptome. Um sie trotzdem früh zu erkennen und behandeln zu können, sind Vorsorgeuntersuchungen sehr wichtig.
Bei welchen Darm-Symptomen muss ich zum Arzt?
Grundsätzlich gilt bei Schmerzen im Unterbauch: lieber einmal zu viel den Arzt oder die Ärztin konsultieren als zu wenig.
Ein klarer Fall für den Krankenwagen oder die Notaufnahme sind ungewöhnlich starke, kaum aushaltbare stechende oder reißende Schmerzen im Unterbauch.
Man spricht in diesem Fall von Akutem Abdomen (akutem Bauch). Dahinter können eine ganze Reihe von Erkrankungen des Bauchraums stecken: von Blinddarmentzündung, Magenperforation über Nierenkolik bis Darmverschluss. Da das lebensgefährlich sein kann, solltest du nicht lange warten, wenn du so starke Schmerzen hast.
Auch diese Alarmzeichen gehören zum Akuten Abdomen:
- sehr harte Bauchdecke mit Abwehrspannung
- Kreislaufversagen
- hohes Fieber
- kalter Schweiß
- Blut im Urin oder Stuhl
- seit Tagen kein Stuhlgang, kein Wasserlassen
- Übelkeit, Erbrechen
- Ohnmacht, Schock
Sakhi A. Noori
Mediziner bei der DAK-Gesundheit
Quellenangaben