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PMS – wenn dich die Zeit vor deinen Tagen fertig macht

Symbolbild für PMS
Gute Tage, schlechte Tage. Ab dem Zeitpunkt, an dem du zum ersten Mal deine Periode bekommst, kann es passieren, dass du unter dem prämenstruellen Syndrom leidest – also dem PMS. Laut der Universität Wien hat fast jede zweite Frau in den Tagen vor den Tagen mit körperlichen und/oder psychischen Beschwerden zu kämpfen.
Viele Frauen erleben diese Phase des Zyklus mit unangenehmen Begleiterscheinungen wie Brustspannen, Wassereinlagerungen, Reizbarkeit oder sogar depressiven Verstimmungen. Für gewöhnlich klingen die Beschwerden mit dem Einsetzen der Regelblutung ab. Wenn du vom PMS betroffen bist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du dir in dieser Zeit das Leben erleichtern kannst. Dabei unterstützen kann dich vor allem ein gesunder Lebensstil, Bewegung und – wenn es ganz schlimm ist – auch einige Medikamente.

Was ist eigentlich das prämenstruelle Syndrom?

Die Tage, bevor deine Regelblutung einsetzt, können mit Beschwerden einhergehen. Der Sammelbegriff für die Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Bauchschmerzen und das Spannungsgefühl in deinen Brüsten ist PMS – also prämenstruelles Syndrom.

Die Symptome und ihre Intensität sind nicht bei jeder Frau gleich. Manche spüren nur leichte Schmerzen, während andere zu dieser Zeit kaum aus dem Bett kommen. Das kann so weit gehen, dass an einen Schulbesuch oder den Arbeitsantritt nicht zu denken ist.

Woran erkenne ich, dass ich an PMS leide?

Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Die Bandbreite der möglichen Beschwerden ist leider recht groß. Was auf jeden Fall gilt: PMS lässt sich daran erkennen, dass die Symptome vor der Regelblutung einsetzen. In den meisten Fällen ist der Spuk mit dem Start der Blutung vorbei, manche Frauen leiden aber auch während der ersten zwei Tage ihrer Periode noch unter dem PMS.

Typische physische und psychische PMS-Symptome:

Physische PMS-Symptome:

  • Kreislaufbeschwerden
  • Heißhunger UND Appetitlosigkeit
  • Spannungsgefühl in den Brüsten
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Wasseransammlungen im Gewebe
  • Übelkeit
  • Migräne
  • Müdigkeit
  • Erschöpfungszustände
  • Unterbauchkrämpfe

Psychische PMS-Symptome:

Die meisten Frauen leiden zum Glück nicht an allen Symptomen. Unsere Liste der PMS-Beschwerden erhebt auch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Es kann sein, dass du in dieser Zeit des Monats ganz andere Dinge durchlebst.

Ursachen des PMS

Seitdem PMS als medizinisches Leiden anerkannt wurde, wird es von Wissenschaftlerinnen und Ärzten auf der ganzen Welt erforscht. Was genau die Ursachen für PMS sind, konnte bisher aber noch nicht abschließend geklärt werden.

Allerdings haben die Expertinnen und Experten einige Vermutungen. Manche Experten glauben, dass PMS etwas damit zu tun hat, dass dein Körper in der zweiten Zyklushälfte (nach deinem Eisprung) eine hormonelle Umstellung durchläuft. Außerdem hat man beobachtet, dass die Wahrscheinlichkeit von PMS steigt, wenn dein Körper in der zweiten Hälfte deines Zyklus entweder zu viel oder zu wenig vom Gelbkörperhormon Progesteron erzeugt. Das gilt vor allem dann als mögliche Ursache, wenn zur gleichen Zeit die Ausschüttung von Östrogen zurückgeht.

Eine andere Ursache von PMS vermuten Forscherinnen und Forscher im Anstieg des Hormons Prolaktin in der zweiten Zyklushälfte, der zum Beispiel zu Wassereinlagerungen im Gewebe führen könnte.

Verlauf von PMS

PMS setzt in den Tagen nach deinem Eisprung ein. Wie lange dein Körper dabei von deinen individuellen Symptomen belastet wird, ist vollkommen unterschiedlich. Manche Frauen haben das PMS nur einige Tage, andere beinahe zwei Wochen. Da die PMS-Beschwerden meistens mit dem Beginn deiner Monatsblutung enden, haben sie nichts mit den sogenannten Regelschmerzen zu tun.

Nicht nur die Dauer von PMS, auch die Symptome selbst können von Mal zu Mal variieren. Laut Wiener Forscherinnen und Forschern treten die PMS-Symptome am wahrscheinlichsten bei Frauen im Alter zwischen 30 und 40 auf. Außerdem haben sie herausgefunden, dass viele Frauen die Symptome von PMS während der Wechseljahre als noch stärker empfinden. Sobald mit dem Ende der Wechseljahre die Periode für immer ausbleibt, verschwindet auch das PMS.

Wenn deine Mutter am PMS leidet, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch du unter dem PMS leiden wirst. Es kann sein, dass du ganz ähnliche Symptome hast wie sie.

Einem Artikel aus der Schweiz zufolge leiden junge Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren während des PMS insbesondere an folgenden Beschwerden:

  • Bauchschmerzen mit Übelkeit, Blähungen und einem ziehenden Schmerz
  • Heißhungerattacken
  • Besonders starke Stimmungsschwankungen
  • Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen.

Bereite dich gedanklich darauf vor, dass du vor deiner Periode leicht reizbar, aggressiv, traurig oder ängstlich sein kannst. Vielleicht bist du sauer und du weißt nicht warum. Oder du bist auf einen Schlag todunglücklich und ziehst alles in Zweifel. Oder aber du kannst plötzlich nichts und niemanden mehr leiden – weder dich selbst noch den Rest der Welt. Es besteht also die Gefahr, dass du vor deiner Periode nicht gerade ein Sonnenschein bist. Keine Sorge: Du kannst nichts dafür. Deine Stimmung kann aber – je nachdem wie schlecht sie ist – zu Problemen mit deinen Freundinnen und Freunden, Familienmitgliedern oder in deinem schulischen Umfeld führen. Und natürlich für schlechte Stimmung zwischen dir und deinem Partner oder deiner Partnerin führen, daher solltest du deinem Lieblingsmenschen vorsichtig erklären, wie es ist, wenn du „tagig“ bist und um Verständnis für dein mögliches Verhalten bitten, das so gar nicht dem entspricht, wie du sonst bist.

Warum haben Frauen depressive Verstimmungen vor der Periode?

Du bist müde, gereizt und angeschlagen. Für Frauen, die an PMS leiden, ist das oft Alltag. Einige trifft es aber in den Tagen vor den Tagen besonders hart. Diese Form der Niedergeschlagenheit und depressiven Verstimmung nennt man prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS).

Untersuchungen zeigen, dass PMDS durch ein Zusammenspiel von Hormonen und deinem Hippocampus ausgelöst wird. Der Hippocampus ist dafür zuständig, Wut, Angst, Freude und dein Sexualverhalten zu steuern. Die Hormone Östrogen und Progesteron beeinflussen den Serotoninspiegel. Ist dein Serotoninspiegel hoch, hast du meist gute Laune. Ist er niedrig, kann es sein, dass du müde, aggressiv oder niedergeschlagen bist. Kurz gesagt: Wenn du vor deinen Tagen unter depressiver Verstimmung leidest, liegt das meist an deinem Östrogen- und Progesteronspiegel.

Das ist nicht schön und kann auch nicht mit einem „Das wird schon wieder“ weggeredet werden. Aber vielleicht hilft dir das Wissen, dass dein Zustand nur vorübergehend ist, die schlimme Phase vor der Periode zu überstehen.

Wenn es zu heftig wird und du etwas gegen das PMDS unternehmen willst, kannst du zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen. Medikamente wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Antidepressiva und die Antibabypille können dir helfen.

Warum haben Frauen vor der Periode Heißhunger auf Schokolade?

Vor dem Einsetzen der Periode haben viele Frauen einen richtigen Heißhunger auf Schokolade, Chips & Co. Keine Sorge, das ist vollkommen normal und leicht zu erklären. Der Appetit auf ungesunde und kohlenhydratreiche Dinge hat drei Hauptursachen:

  • dein Hormonspiegel
  • deine Stimmungsschwankungen
  • dein Stoffwechsel

Wenn du vor deiner Regelblutung ständig Hunger hast, liegt das vielleicht an deinem Progesteron-Level. Steigt es, sinkt gleichzeitig der Östrogenspiegel. Östrogen wiederum wirkt appetitzügelnd. Progesteron kann das Gegenteil bewirken.

Wenn du frustriert bist, kann Essen ein Trost sein. Das gilt speziell für Süßes und kohlenhydratreiche Lebensmittel. Dazu zählen Nudeln oder auch ein großes Stück Käsekuchen. Die emotionalen Schwankungen während des PMS können aus diesem Grund leicht Fressattacken auslösen. Beruhigend für dich dürfte diese Info sein: An den Tagen vor deiner Periode beschleunigt sich dein Stoffwechsel. Dein Körper verbraucht während des PMS und der Periode ca. 350 Kalorien mehr pro Tag. Dein gesteigerter Appetit kommt also davon, dass du mehr Energie brauchst.

Warum haben Frauen Stimmungsschwankungen vor und nach der Periode?

Hast du das schon einmal erlebt? Deine Menstruation steht kurz bevor und du weißt, dass du gegen die Stimmungsschwankungen, die sie begleiten, absolut nichts tun kannst. In einem Moment geht es dir blendend, im nächsten hast du schlechte Laune und gehst bei jeder Kleinigkeit förmlich an die Decke.

Auch hier vermutet man die Ursache im Östrogen- und Serotoninhaushalt. Kurz vor deiner Blutung sind beide auf einem Tiefstand. Erst kommen die PMS-Beschwerden, dann die Regelschmerzen und die Glückshormone lassen dich auch im Stich – kein Wunder, dass du ständig aus der Haut fahren könntest.

Einige Frauen berichten, dass ihnen Bewegung hilft. Das ist nur logisch: Wer seinen Körper auspowert, ist entspannter. Außerdem werden beim Sport verschiedene Glückshormone ausgeschüttet. Was auch logisch ist: Es ist nicht gerade leicht, sich zum Sport zu motivieren, wenn man sich am liebsten in seinem Zimmer verkriechen will.

Welche Möglichkeiten gibt es, die Schmerzen zu lindern?

Da die genauen Ursachen von PMS noch nicht abschließend ermittelt wurden, raten Expertinnen und Experten, eher die Symptome anzugehen. Die Schmerzen beim PMS und auch andere Symptome können zum Beispiel durch folgende Maßnahmen gelindert werden:

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Qualitätssicherung

DAK Fachbereich

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