Die erste Periode – das musst du wissen
Bei deinen Freundinnen ist sie schon da und du wartest noch? Einerseits bist du freudig gespannt, andererseits fürchtest du dich aber auch etwas vor IHR – deiner ersten Periode. Wichtig ist: Die Menarche, so wird die erste Regelblutung genannt, ist keine Krankheit. Sie gehört zu dir und zu den meisten Frauen wie das Atmen und Essen. Die erste Menstruation ist vieles, aber definitiv kein Grund, sich zu schämen. Wir beantworten dir im Folgenden die wichtigsten Fragen zum Thema „Erste Menstruation“.
Was ist die Menstruation?
Wann haben Mädchen ihre erste Periode?
Das Durchschnittsalter, in dem du und deine Freundinnen heutzutage eure erste Periode bekommt, ist gesunken. Heute haben immer mehr junge Frauen ihre erste Periode mit elf Jahren. Das wichtigste Wort ist hier „Durchschnittsalter“. Denn da jeder Körper anders ist, kannst du sie auch etwas früher oder erst später bekommen. Du und deine Freundinnen haben alle ihr ganz persönliches Entwicklungstempo.
Erste Periode – Tipps für die Eltern
- Nicht ignorieren: Liebe Eltern, viele Töchter wollen über das reden, was sich in ihrem Leben gerade verändert. Unser Tipp: Versuchen Sie, Ihrer Tochter mit Anekdoten oder Geschichten aus der eigenen Jugend Hemmungen und Ängste zu nehmen. Achten Sie darauf, Ihr Selbstbewusstsein aufzubauen.
- Ermutigen: Als Eltern nehmen Sie die körperlichen Veränderungen oft eher wahr als Ihr Kind. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Tochter. Je besser sie auf die erste Monatsblutung vorbereitet ist, desto gelassener sieht sie dem besonderen Tag entgegen.
- Eigene Erfahrungen: Liebe Mütter, erinnern Sie sich daran, wie Ihre erste Periode und die Zeit davor und danach waren. Teilen Sie Ihr Wissen um Hygieneprodukte, Verhaltensmöglichkeiten und die eigene Gelassenheit mit Ihren Töchtern. Das verringert die kindliche Unsicherheit.
An welchen Anzeichen kann ich erkennen, dass ich meine erste Periode bekomme?
Der Weißfluss
Das ist eine weißliche bis gelbliche Absonderung aus deiner Scheide. Sie sammelt sich in deiner Unterhose und trocknet. Du erkennst den Weißfluss an weißen Flecken in deinem Slip. Wie gesagt: Setzt bei dir der Weißfluss ein, dauert es durchschnittlich 12 Monate, bis deine Monatsblutung beginnt.
Der Wachstumsschub
Was passiert an dem besonderen Tag?
Wenn deine erste Periode einsetzt, bemerkst du vermutlich einen etwas bräunlichen Ausfluss. Es kann aber auch sein, dass schon einige Tropfen Blut zutage treten. Aber auch eine stärkere Blutung ist vollkommen normal.
Wie kann ich für die erste Periode vorsorgen?
J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOSPS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.
Wie lange dauert die erste Periode?
Worauf du auch vorbereitet sein musst: Es kann sein, dass du dich während deiner Regelblutung mit Stimmungsschwankungen oder Müdigkeit herumschlagen musst. Mach dir wegen beidem keine Sorgen. Auch diese Begleiterscheinungen treffen ziemlich viele Frauen – die einen stärker, die anderen schwächer.
Mit dem Einsetzen deiner Periode raten wir dir, einen Menstruationskalender anzulegen und anschließend gewissenhaft zu führen. Darin trägst du ein, wann deine Periode anfängt, wie stark sie an welchem Tag ist und wann sie wieder aufhört. Dieser Kalender ist nicht nur für dich eine Hilfe, sondern liefert deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen auch nützliche Informationen. Zum Beispiel, wenn deine Blutung überdurchschnittlich lang ist.
Die vielen Namen der Menstruation
Die Periode sowie die Menstruation kennen wir auch unter anderen Namen. Manche sind lustig und manche irgendwie auch ein bisschen daneben. Wir stellen euch eine Auswahl vor, damit ihr im Zweifelsfall Bescheid wisst.
- Erdbeerwochen
- Besuch von Tante Rosa
- Eine Tagung abhalten
- Besuch bekommen
- Auf der roten Welle surfen
- Den roten Drachen reiten
- Regelblutung
- Monatlicher Ölwechsel
- Diese Zeit des Monats
Andere Länder, andere Begriffe: In den USA kommt „Tante Flo zu Besuch“. In England „kommen die Maler“. In Frankreich „hat der kleine Clown Nasenbluten“ und in Portugal „steht die Ampel auf Rot“.
Was ist der weibliche Zyklus?
Deine Monatsblutungen werden dich so lange begleiten, bis deine Wechseljahre eintreten. Bis dahin kannst du biologisch gesehen schwanger werden. Was genau ist nun aber der weibliche Zyklus?
Es gibt drei Zyklusphasen:
- Menstruationsphase (1.–4. Zyklustag)
- Proliferationsphase (5.–14. Zyklustag)
- Sekretionsphase (15.–28. Zyklustag)
Menstruationsphase
Diese wird auch Desquamationsphase genannt. In dieser Zeit wird die Gebärmutterschleimhaut zusammen mit ca. 50 ml Blut ausgestoßen. Das geschieht über Kontraktionen (rhythmisches Zusammenziehen) der Gebärmuttermuskulatur. Die Schleimhaut wird über den Gebärmutterkanal nach außen transportiert.
Proliferationsphase
Sekretionsphase
In dieser Phase wird aus dem Follikel der Gelbkörper. Das dort produzierte Hormon LH leitet bei der Gebärmutterschleimhaut die Voraussetzungen ein, dass ein befruchtetes Ei sich einnisten kann. Wenn sich keines einnistet, bildet sich der Gelbkörper zurück. Danach beginnt der Menstruationszyklus wieder von vorne.
Wie verändert sich mein Körper nach der ersten Periode?
Rund um deine erste Periode verändert sich dein Körper. Für dich beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Folgende Entwicklungen und Veränderungen gehen mit der ersten Menstruation Hand in Hand:
- Weißfluss: Du siehst weiße Flecken in deiner Unterwäsche.
- Stimmungsschwankungen: Manchmal bist du „grundlos“ sauer, ungeduldig oder freudig …
- Haarwachstum: Du bekommst Haare unter den Achseln und im Intimbereich.
- Rundungen: Das Becken wird breiter und es bildet sich eine Taille.
- Brustwachstum: Deine Brüste wachsen.
PMS – das prämenstruelle Syndrom
Zu deiner Regelblutung kann sich auch folgendes Phänomen gesellen: „die Tage vor den Tagen“. Medizinisch spricht man hier vom prämenstruellen Syndrom, kurz PMS. Betroffene Frauen berichten in dieser Zeitspanne – also nach dem Eisprung und vor der Menstruation – von Kopf- und Unterleibsschmerzen. Zudem fühlen sich viele gereizt, traurig und aufgeschwemmt.
Bei den meisten Frauen gehen die PMS-Beschwerden mehr oder weniger entspannt über die Bühne. Es kommt aber auch vor, dass junge und ältere Damen durch das PMS körperlich stark beeinflusst werden.
Wie erkenne ich PMS?
Du erkennst PMS an körperlichen und psychischen Beschwerden. Sie treten meist wenige Tage bis zu zwei Wochen vor der Periode auf. Zu ihnen zählen Spannungsgefühle in deinen Brüsten sowie im Unterleib. Schmerzen in den Muskeln, den Gelenken, im Rücken und Kopf zählen ebenfalls zu den Symptomen von PMS. Außerdem können Heißhunger, Hautunreinheiten, Schlafprobleme, Wassereinlagerungen sowie Verdauungsbeschwerden auftreten.
Psychisch gesehen leiden Frauen beim PMS zum Beispiel unter Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Angstgefühlen oder auch Depressionen.
WICHTIG: Die Symptome treten nicht gesammelt bei einer Frau auf. Meistens beschränken sie sich auf einige wenige.
Wie oft tritt PMS auf?
Sobald du deine Periode bekommst, wirst du in den Tagen davor vielleicht auch das ein oder andere PMS-Symptom bemerken. Der Großteil der Frauen fühlt sich dadurch aber nicht beeinträchtigt. Bei durchschnittlich 20 bis 40 Prozent aller Mädchen und Frauen ist die Alltagsbelastung durch PMS stark ausgeprägt. Besonders hart tritt PMS bei 3 bis 8 Prozent aller Frauen auf. Diese können in der Zeit den Alltag kaum bewältigen. Frauen, bei denen das PMS sehr stark ausfällt, sollten sich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden.
Fazit
Die erste Periode ist der körperlich merkbare Übergang vom Mädchen zur Frau. Von nun an kannst du definitiv durch Geschlechtsverkehr schwanger werden. Dein Körper und dein Geist machen vorher, währenddessen und danach eine notwendige, vielleicht auch ein bisschen beängstigende, aber immer spannende Veränderung durch. Mach es dir einfach und such dir für diese Zeit eine oder mehrere Vertrauenspersonen. Deine Eltern, deine Bonusmama, Lieblingstante, die Gynäkologin, der Gynäkologe oder aber auch deine besten Freundinnen sind bestimmt immer bereit, wenn du sich an sie wendest.
Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.
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