Kurze Zeitreise durch die DAK-Geschichte
Der Streifzug durchs Archiv dauert bei einer Unternehmensgeschichte von 250 Jahren erwartungsgemäß lange und hält nicht nur Informationen und Kurioses bereit, sondern spiegelt auch den jeweiligen Zeitgeist wider. Der Blick in 250 Jahre DAK-Gesundheit zeigt aber auch, wie tief der Gedanke der sozialen und solidarischen Versicherung in der ältesten deutschen Krankenkasse verwurzelt ist.
Festschrift zum Jubiläum
Zum Jubiläum der DAK-Gesundheit wurde die ereignisreiche Geschichte der Krankenkasse in einem über 500 Seiten starken Buch zusammengestellt. Das Buch „Solidarisch. Sozial. Nachhaltig. – 250 Jahre DAK-Gesundheit“ beschreibt die Sozialgeschichte Deutschlands abseits der staatlichen und politischen Institutionen. Im Mittelpunkt steht die Geschichte der DAK von der Gründung in der sich auflösenden ständischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts bis zur modernen Krankenkasse in einer postindustriellen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.
Das Buch ist als Hardcover im Buchhandel für 39 Euro erhältlich (ISBN 978-3-98800-025-5). Es erscheint auch als E-Book.
Ausgewählte Eindrücke aus 250 Jahren DAK-Gesundheit
Wachssiegel der Gründungsurkunde
Die 250 Jahre alte Gründungsurkunde des „Instituts zum Besten nothleidender Handelsdiener“ liegt heute gut geschützt in einem Tresor im Standort Nagelsweg. Das Ratssiegel von Breslau zeigt das Stadtwappen und bestätigt die Echtheit des für die Geschichte der DAK-Gesundheit so wichtigen Dokuments.
Mitgliedskarte von 1896
Im Laufe der Jahrhunderte gibt es verschiedene Dokumente, um sich als Mitglied auszuweisen: Mal heißen sie Mitgliedskarte, mal Mitgliedsbuch oder Mitgliedsausweis. Erst 1995 wird die Papierform des Mitgliedsnachweises endgültig von der Krankenversicherungskarte abgelöst.
Dunkles Kapitel: NS-Propaganda
Die Fassade des Hauptverwaltungsgebäudes ist 1938 mit Hakenkreuzen und Flaggen der NSDAP versehen. Im Zuge der "Gleichschaltung" konnte die Krankenkasse ihre Eigenständigkeit bewahren, indem sie ihre männlichen Mitglieder an die "Deutschnationale Krankenkasse" abgab und dafür von den verbliebenen übrigen Angestelltenkrankenkassen deren weibliche Mitglieder übernahm. Der Vorgänger der DAK wurde zur "Berufskrankenkasse der weiblichen Angestellten". Die Krankenkassen, aus denen nach 1945 die DAK hervorging, beteiligten sich an der Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung von Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft. Ein dunkles Kapitel, das im absoluten Kontrast zu allem steht, was die DAK-Gesundheit heute ausmacht.
DAK-Magazin: Ihr Betriebshelfer im Dienste der Gesundheit, Nr. 4/6, Juni 1952
Die Umformulierung der Abkürzung DAK in „Dienst am Kunden“ ist noch heute als Credo im Unternehmen verbreitet. In einem internen Bericht klingt das darin anklingende Ziel der Kundenzentrierung anno 1954 so: „Die Versicherten müssen gern zu uns kommen, es muss ein psychologischer Sog entstehen, so dass wir eine Art Tankstelle für gute Laune werden, für Lebensmut und Lebensfreude. Wir müssen die Menschen durch unsere Grundhaltung aufrichten, durch unseren Geist in der Geschäftsstelle erfrischen und ihnen ein Stückchen Sonnenschein mit auf den Weg geben.(…) Leitung und Mitarbeiterschaft beseelt gleichermaßen der Gedanke, in der persönlichen Betreuung wie in der Krankenhilfe für den Versicherten das Beste zu leisten.“
Sitz der Hauptgeschäftsstelle, Jahresbericht 1958
Das neue Hamburger Hauptverwaltungsgebäude am Steindamm, ein Entwurf der Hamburger Architekten Wunsch und Mollenhauer, erfüllt auf 8.800 Quadratmetern auch die höchsten Ansprüche: „Unter Verzicht auf Luxus und besonderen Aufwand ist ein Haus geschaffen worden, das in seiner zweckmäßigen Gliederung und wohldurchdachten Farbgebung den Anforderungen entspricht, die an ein modernes Verwaltungsgebäude, in dem planende und lenkende Arbeit geleistet wird, gestellt werden müssen.“
DAK-Broschüre „Beginne den Tag heiter“, 1960
„Start your day right“ ist heute ein beliebtes Motto von Postings bei Facebook oder Instagram. Schon vor über 60 Jahren machte es die DAK zum Titel einer ausführlichen Broschüre über ihre Leistungen.
Datenverarbeitungsanlage, 1962
Eine der frühesten Stunden der Digitalisierung ist die Einführung einer Datenverarbeitungsanlage vom Typ IBM 1401 in der Hauptgeschäftsstelle in Hamburg im Jahr 1962. „Die Anlage soll einen großen Teil der routinemäßigen Verwaltungsarbeiten übernehmen, die in den letzten Jahren ständig angewachsen sind. Damit wird künftig den Mitarbeitern am Schalter wieder mehr Zeit für die persönliche Betreuung der Versicherten zur Verfügung stehen. [...]“, heißt es dazu im Arbeitsbericht der DAK.
Plakat Kundenberatung 1974
Die Mode und die Frisuren ändern sich, die persönliche Betreuung bleibt. In den Geschäftsstellen ist es dank der Vertriebserfolge geschäftig: Zwischen 1945 und 1971 ist die Zahl der Mitglieder um fast 600 Prozent gestiegen. Die bundesdeutsche Bevölkerung wächst im gleichen Zeitraum nur um 32 Prozent.
Plakate der 1970er Jahre
Das charakteristische DAK-Logo mit dem „Balken-A“ gibt es seit 1969. Thematisch drehen sich die Plakate um Dinge, die für diese Epoche kennzeichnend sind: Besonders deutlich wird das Bemühen um junge Versicherte. Berufsanfänger sind ein wichtiges Werbe- und Vertriebsziel. Wie heute in den sozialen Netzwerken versucht sich die DAK bereits in den 1970er Jahren in der Ansprache junger Menschen auf Augenhöhe – hier mit Anspielungen auf die junge Mode dieser Zeit.
Gesundheitsprävention: Streitthema Rauchverbot, 1972
Seit Anfang der 1960er ist der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs medizinisch bekannt. Geraucht wird damals dennoch so gut wie überall. 1969 qualmen geschätzte 40 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren durchschnittlich fast sieben Zigaretten am Tag. Spätestens Anfang der 1970er Jahre wird dies zum Dauerstreitthema in deutschen Büros.
DAK-Büroalltag 1989
Auch wenn der PC schon Einzug gehalten hat in die DAK-Geschäftsstellen, bleibt das Motto weiterhin: Im Mittelpunkt steht der Mensch. Schnelle Kontaktmöglichkeiten wie E-Mail oder Chat gibt es noch nicht. Telefonieren ist schon selbstverständlich, aber der persönliche Kontakt und die Beratung in den Geschäftsstellen bleiben zentrale Servicemerkmale der DAK.
DAK-Magazin 1990
Mit dem Fall der Mauer im November 1989 bricht eine Zeit an, die in der DAK einen Pioniergeist beflügelt. Daran erinnern sich beteiligte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch heute. Die DAK unterstützt den Aufbau des westdeutschen Krankenversicherungssystems in den neuen Bundesländern und die eigene Expansion mit großem Aufwand. Im Januar 1991 nimmt sie offiziell ihren Geschäftsbetrieb in den fünf neuen Bundesländern auf.
DAK-Werbefilm aus den 90er Jahren
DAK-Büroalltag 1992
Mode und Büroausstattung wandeln sich, aber eines bleibt: Frauen sind in der DAK-Belegschaft in der Überzahl. Im Jahr 2000 waren es 63 Prozent, heute sind es rund 72 Prozent. Auch in Führungsposition wird der Frauenanteil immer größer und ist zuletzt von 2019 bis 2022 von 39,7 auf 43,2 Prozent gestiegen.
Plakat "DAK tut gut", 1996
Mit dem Slogan „DAK tut gut“ präsentiert sich die DAK ab 1996 der Öffentlichkeit und weist dabei auf ihren Service und ihre Nähe zu den Versicherten hin. Dazu zählt auch, dass sie die damals modernste Möglichkeit zur Information ihrer Versicherten nutzt: Seit dem 18. Oktober 1997 ist die DAK im Internet präsent.
Plakat "Ich liebe mein Leben", 2008
„Ich liebe mein Leben“ – mit diesem schönen Motto warb die DAK in den 2000er Jahren für ihre Angebote zu Prävention und Gesundheitsförderung. Gesund werden und gesund bleiben – so einfach lassen sich die Tätigkeitsfelder der DAK in einem Satz beschreiben. Doch nicht immer waren die Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung so eng miteinander verknüpft wie heute. Besonders die Gesundheitsförderung hat erst seit Beginn des 21. Jahrhunderts, als das Präventionsgesetz in Kraft tritt, einen festen Platz im deutschen Gesundheitswesen.
Wettbewerb "bunt statt blau: Kunst gegen Komasaufen", seit 2010
Bunt, kreativ, ausgefallen: Seit 2010 engagiert sich die DAK-Gesundheit verstärkt im Bereich Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen. Sie ruft Schülerinnen und Schüler auf, bunte Plakate gegen das Rausch-Trinken zu gestalten. „bunt statt blau: Kunst gegen Komasaufen“ – so heißt der Plakatwettbewerb, der 2023 bereits zum 14. Mal stattfindet. Ziel der Präventionskampagne ist, dass sich Schülerinnen und Schüler kreativ mit den Risiken eines Alkoholmissbrauchs auseinandersetzen und für ein buntes, gesundes Leben ohne Alkohol werben.
"Sonnenfrau" (2014) - Ein Gesicht leitet eine neue Kommunikation ein
Die DAK-Gesundheit stellt das „Caring“ in den Mittelpunkt – das aktive Kümmern und Vorausschauen im Sinne und Interesse der Kundinnen und Kunden. Die Unternehmensfarbe Orange tritt wieder in den Vordergrund und schafft eine warme und einladende Atmosphäre.
Ein leitendes Grundmotiv: "Füreinander da sein", 2018/2019
Gesundheit ist mehr als nur gesund werden und gesund bleiben. Gesundheit hat auch eine soziale Komponente, wie in der Familie.
Kampagne „Ganz schön krank, Leute!“, seit 2018
Ein Beispiel für moderne Kommunikation in den sozialen Medien: Aufklärungsformat @Doktorsex
Das Aufklärungsformat @doktorsex mit Umut Özdemir, Dr. Sheila de Liz, Volker Wittkamp bietet Jugendlichen seit 2021 auf TikTok und Youtube Videos, die ihnen dabei helfen, ein gesundes und selbstbestimmtes Sexualleben zu entwickeln. Das Format zählt auf TikTok zu den reichweitenstärksten Videos in Deutschland.
Die Geschichte geht weiter
Nachfolgend finden Sie neue Inhalte, die nicht Bestandteil der Jubiläumsbroschüre bzw. -ausstellung sind.
Kampagne "Volle Kraft für euch", 2023
Die Kampagne 2023 trägt der derzeitigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situation in Deutschland Rechnung. Alle Menschen brauchen derzeit viel Kraft, und jeder Mensch greift derzeit verstärkt auf seinen individuellen Kraftgeber zurück. Wir zeigen mit dieser Kampagne, dass wir einen wertvollen Beitrag dazu leisten können, dass die Kraftgeber den Menschen auch weiterhin erhalten bleiben.