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Es gibt da ein paar Aufgaben in der Familie, auf die keiner so richtig scharf ist: Mit dem Hund bei Regen und Sturm vor die Tür gehen, die Toilette putzen - und dann gibt es auch noch den Kühlschrank, der gereinigt werden muss. Bei Hund und Toilette sehen die meisten den Sinn der Unternehmung ein. Aber wie oft, warum und wie muss der Kühlschrank eigentlich auf Vordermann gebracht werden? Hier erfährst du alles über Kühlschrank-Hygiene.
Der große Vorteil eines Kühlschranks ist ja, dass er eine dicke Tür hat. Sie verbirgt wunderbar, wie es dahinter aussieht. Dennoch müssen wir immer wieder reinschauen und merken eventuell: Wäre der Kühlschrank ein Kinderzimmer, wäre jetzt dringend ein umfangreicher Frühjahrsputz angesagt.
Guter Gedanke! Denn Kühlschränke können wahre Zuchtplantagen für Bakterien, Schimmelsporen und Keime werden, wenn sie nicht ausreichend gepflegt werden. Untersuchungen haben sogar gezeigt, dass sich in Kühlschränken oft Hunderttausende Keime pro Quadratzentimeter tummeln. Das ist ungefähr das Tausendfache von dem, was sich auf der Toilette befindet. Leckere Vorstellung. Meist gelangen die Bakterien durch Gemüse, Käse und Fleisch in den Kühlschrank, wo sie sich unter idealen, weil feuchten, Bedingungen munter vermehren.
Ein unangenehmer Geruch und die Tomaten-Ketchup-Kleckse sind da noch das Harmloseste. Immerhin erkranken rund eine Million Menschen jährlich durch Keime aus dem heimischen Kühlschrank an einer Lebensmittelvergiftung.
Ein sauberer Kühlschrank ist also kein Nice-to-have, sondern ein Muss für die Gesundheit.
Die gute Nachricht: gar nicht so oft. Wenn du deinen Kühlschrank zweimal im Jahr komplett putzt, reicht es, wenn du ihn danach alle vier bis sechs Wochen oberflächlich reinigt. Wenn es vorher mal unangenehm riecht oder du deutliche Verschmutzungen siehst, kannst du natürlich auch zwischendurch richtig durchputzen.
Es gibt unzählige Tipps zur Reinigung von Kühlschränken. Manche sind gut, für andere bräuchte man eigentlich einen chemisch-biologischen Waffenschein. Meist benötigt ihr aber nur herkömmliches Spülmittel, Wasser, Wattestäbchen, Zahnbürste und zu guter Letzt eine Zitrone. Ihr könnt natürlich auch selbst ein natürliches Reinigungsmittel herstellen. Dazu genügt 1 Teil Wasser + 1 Teil Essig oder Zitronensäure. Je weniger Chemie, desto besser.
Bevor ihr euch mit Reinigungsmittel, Putzeimer und nicht fusselnden Putzlappen bewaffnet ans Werk macht, trennt ihr den Kühlschrank vom Strom, räumt ihn aus und taut das Eisfach ab. Wenn ihr verderbliche Lebensmittel währenddessen nicht kühl zwischenlagern könnt (etwa in einer Kühlbox), räumt ihr sie während des Putzens einfach von Fach zu Fach. Nebenbei gesagt ist die Putzaktion auch ein guter Anlass, um Lebensmittel auszusortieren, die vor langer, langer Zeit einmal zum Verzehr vorgesehen waren und inzwischen fast schon eigenständige Lebewesen geworden sind.
Ok, der Kühlschrank ist leer, die Reinigungsmittel stehen bereit, die Motivation hat ihren Höhepunkt erreicht? Dann kann’s losgehen. Zunächst wischst du alle Flächen mit dem Reinigungsmittel gründlich ab. Zu den Flächen gehören auch das Innere der Tür und schwer erreichbare Ecken im Kühlschrank. Die Ecken kannst du besonders gut mit der Zahnbürste reinigen und das Ablaufloch mit dem Wattestäbchen. Ein bei Schimmel sehr beliebtes Versteck sind übrigens die Dichtungen des Kühlschranks, auch hier kannst du mit der Zahnbürste angreifen. Wenn der Kühlschrank danach nur so glänzt, lässt du ihn einfach einige Zeit auslüften, so trocknet das Innere rasch und Gerüche verschwinden.
Wenn du den Kühlschrank richtig einräumst, kannst du dir häufiges Putzen sparen. Achte deswegen auf ein paar Dinge:
Manche Lebensmittel haben einen sehr markanten Geruch, der auch nach der Reinigung noch in der Luft hängt. Auch für diesen Fall gibt es eine Reihe von Zaubermittelchen:
Kaffeepulver, Zitronenhälfte und Vanillinzucker neutralisieren schlechte Gerüche nicht nur, sie erfüllen den Kühlschrank auch mit ihrem herrlichen Duft.
Wenn dein Kühlschrank auch nach den emsigsten Putzaktionen vor sich hin müffelt, allgemein seltsame Geräusche macht, Wasser verliert und viel Strom verbraucht, ist es wahrscheinlich Zeit für einen Neuen.
Aus Umweltschutzgründen spricht nichts dagegen, einen alten Kühlschrank auszutauschen. Denn die meiste Energie verbraucht er im Betrieb und nicht in der Herstellung. Durch die Energieeinsparung eines neueren Models lohnt sich die Anschaffung meist schon nach zwei Jahren. Im Schnitt funktioniert ein ordentlicher Kühlschrank übrigens 10 bis 15 Jahre.
Weil oft gefragt wird: Die Lebensdauer eines Kühlschranks verkürzt sich nicht merklich, wenn man die Tür länger offen stehen lässt. Auch Bakterien gedeihen in der Zeit nicht überproportional, wenn ihr einen Kühlschrank langsam einräumt oder ein mitternächtliches Glas Milch an der offenen Tür trinkt. Bei den Stromkosten macht es sich dagegen ein wenig bemerkbar: Aufs Jahr gerechnet kostet die offene Tür ungefähr 9,60 Euro.
Mit diesem Wissen hast du die besten Voraussetzungen für eine schöne, saubere und vor allem gesunde Zeit mit einem strahlenden Kühlschrank, in den man gerne reinschaut und der nicht zu viele Keime beherbergt.