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Kaiserschnitt – das musst du wissen

Symbolbild Kaiserschnitt

Jedes dritte Kind in Deutschland kommt per Kaiserschnitt auf die Welt – meist entweder geplant, aus medizinischen Gründen oder spontan, weil es bei der Geburt zu Komplikationen kommt. Hier erfährst du, wann ein Kaiserschnitt notwendig ist und wie er abläuft.


Was passiert beim Kaiserschnitt?

Bei einem Kaiserschnitt wird das Kind nicht auf natürlichem Wege geboren, sondern durch einen sogenannten Unterbauchquerschnitt entlang der Schamhaargrenze auf die Welt geholt. Meist kommt dabei die sogenannte Misgav-Ladach-Methode zum Einsatz: Die Bauchdecke wird mit dem Skalpell aufgeschnitten, Haut-, Fett- und Muskelschichten, die sich zwischen Bauchdecke und Gebärmutter befinden, werden aber nicht durchgeschnitten, sondern durch Dehnen zum Einreißen gebracht. Der Vorteil: Das Gewebe wird durch dieses Verfahren weniger stark verletzt und heilt besser ab. Die Gebärmutter wird anschließend durch einen kleinen Schnitt geöffnet.

Nachdem der Arzt das Baby auf die Welt geholt hat, durchtrennt er die Nabelschnur und entfernt auch die Plazenta aus dem Mutterleib, bevor er die Bauchdecke wieder zunäht. Fand der Eingriff früher noch häufig unter Vollnarkose statt, kommen heute meist regionale Betäubungsverfahren wie die Spinalanästhesie oder Periduralanästhesie (PDA) zum Einsatz. Dadurch entfallen nicht nur die Risiken einer Vollnarkose, sondern die Frau kann die Geburt auch bei vollem Bewusstsein miterleben und bekommt ihr Baby in der Regel schon kurz nach der Entbindung in die Arme gelegt. Der gesamte Eingriff dauert etwa 45 Minuten.

Wann ist ein Kaiserschnitt medizinisch ratsam oder notwendig?

Medizinerinnen und Mediziner unterscheiden zwischen absoluten und relativen Indikationen, die für einen Kaiserschnitt sprechen. Absolut notwendig ist ein Kaiserschnitt dann, wenn die Gesundheit von Mutter oder Kind durch eine natürliche Geburt bedroht ist.

Ist eine normale Geburt möglich, aber mit einem höheren Risiko verbunden als ein Kaiserschnitt, spricht man von relativen Indikationen – hier gibt es also einen Ermessensspielraum bei der Entscheidung für einen Kaiserschnitt. Leider raten viele Ärzte und Ärztinnen ihren Patientinnen immer schneller zu einem Kaiserschnitt, ohne Nutzen und Risiken in Ruhe mit der werdenden Mutter zu besprechen. Liegt bei dir also eine relative Indikation für einen Kaiserschnitt vor, solltest du dies so früh wie möglich mit dem Arzt und/oder der Hebamme besprechen.

Ein Wunschkaiserschnitt ohne medizinische Indikation wird in Deutschland sehr selten durchgeführt und muss von der Patientin selbst bezahlt werden.

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Absoluten Indikationen für einen Kaiserschnitt

  • Eine Querlage des Kindes
  • Ein drohender Riss in der Gebärmutter
  • Der Kopf des Kindes passt nicht durch das Becken der Mutter
  • Der Mutterkuchen liegt vor dem Muttermund und versperrt den Geburtsweg
  • Das Kind wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt

Relative Indikationen für einen Kaiserschnitt

  • Eine Beckenendlage des Babys
  • Ein sehr großes Kind mit einem geschätzten Geburtsgewicht von über 4.500 Gramm
  • Ein Geburtsstillstand
  • Ein vorheriger Kaiserschnitt (da die Narbe einer normalen Geburt womöglich nicht standhalten könnte)
  • Mehrlingsgeburten
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