Blutungen in der Schwangerschaft
Nimm Blutungen in deiner Schwangerschaft trotzdem nicht auf die leichte Schulter. Sie können ein Anzeichen für – manchmal schwerwiegende – Komplikationen und zudem gefährlich für dich und dein Baby sein. Achte daher auf dich und habe keine Scheu, dich wegen der Blutungen an deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt zu wenden. Treten Blutungen am Wochenende auf, fahre sofort ins nächste Krankenhaus und lass dich und dein Baby untersuchen. Grundsätzlich gilt während deiner ganzen Schwangerschaft: Wenn dir irgendetwas komisch vorkommt und es dir nicht gutgeht, lass dich untersuchen. In dir wächst ein kleiner Mensch heran, auf den es gilt gut aufzupassen.
Wann können Blutungen während der Schwangerschaft auftreten?
Bin ich schwanger? Die Antwort auf diese Frage dürfte den meisten Frauen wohl zunächst das Ausbleiben ihrer Monatsblutung liefern. Dabei ist diese Methode gar nicht so sicher. Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass aus der Scheide Blut austritt. Bei Blutungen während der Schwangerschaft ist der Zeitpunkt der Blutung ein wesentliches Indiz für die Ursache. Hierbei ist zwischen Blutungen in der Frühschwangerschaft und Blutungen in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft zu unterscheiden.
Potentielle Ursachen für Blutungen in der Frühschwangerschaft
Du musst dich auf deine Schwangerschaft einstellen – genau wie dein Körper. Eine neue Aufgabe erwartet ihn. In der ersten Phase dieser Umstellung sind Zwischenblutungen nicht selten und häufig. Die meisten dieser Blutungen stammen von der Gebärmutterschleimhaut und nicht von der Plazenta.
In den ersten 20 Wochen deiner Schwangerschaft können verschiedene Faktoren die Auslöser für Blutungen sein:
- Beim Sex oder bei einer gynäkologischen Untersuchung kann es zu kleinen Gefäßschäden kommen. Eine mögliche Folge sind Schmierblutungen.
- Die hormonelle Umstellung deines Körpers durch die Schwangerschaft.
- Zwischen dem 7. und dem 12. Tag der Befruchtung kann das Einnisten der Eizelle leichte Verletzungen in der Gebärmutter auslösen. So kann es zu kurzen, meist hellroten Blutungen kommen.
- Infektionen. Diese müssen behandelt werden, auch wenn sie für das Baby meist nicht gefährlich sind.
- Polypenbedingte Blutungen
Wenn du leichte Blutungen während deiner frühen Schwangerschaft hast, die du dir nicht erklären kannst, wende dich an deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen. Am Wochenende fahre direkt in die Notaufnahme, um dich und dein Baby untersuchen zu lassen.
Auch diese Faktoren können zu Blutungen während der Schwangerschaft führen:
- Bei einer Blasenmole entwickelt sich die Plazenta falsch und dadurch kein lebensfähiger Embryo.
- Eileiterschwangerschaften führen zu Schmerzen im Unterbauch, Schmierblutungen und zu lebensgefährlichem Blutverlust im Bauchraum.
- Bei einer Fehlgeburt vor der 12. Schwangerschaftswoche treten teilweise sehr starke Blutungen auf.
- Bei Gebärmutterhalskrebs kann es im Frühstadium oft zu Kontaktblutungen und später zu Schmierblutungen kommen.
- Platzen Eierstockzysten, ist das nicht nur schmerzhaft: Wenn in der Folge starke innere Blutungen auftreten, können sie sogar lebensbedrohlich sein.
Nimm Blutungen in den ersten Wochen deiner Schwangerschaft ernst. Erst recht, wenn du zusätzlich unter Krämpfen, Fieber oder gar Schmerzen leidest. Wende dich an deine Ärztin oder deinen Arzt.
Potentielle Ursachen für Blutungen in der zweiten Schwangerschaftshälfte
Ab der 21. Woche befindest du dich in der zweiten Schwangerschaftshälfte. Wenn in diesem Zeitraum Blutungen auftreten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf ernsthafte Komplikationen hindeuten. Darum fahre bei Blutungen sofort in die Notaufnahme, um dich und dein Baby untersuchen zu lassen.
In dieser Schwangerschaftsphase können folgende Ursachen zu Blutungen führen:
- Eine Frühgeburt
- Bei einer Uterusruptur zerreißt die Uteruswand. Das verursacht nicht nur Blutungen und Schmerzen, es ist lebensbedrohlich für das Kind und dich als werdende Mutter.
- Wenn sich die Plazenta vorzeitig ablöst, kann es zu schmerzhaften Blutungen kommen.
- Eine Frühgeburt kann durch leichte vaginale Blutungen vor der 35. Schwangerschaftswoche angezeigt werden.
- Krampfadern im Vaginal- und Schambereich können während einer Schwangerschaft reißen. Das kann lebensgefährlich sein.
Nicht alle Blutungen in dieser Zeit der Schwangerschaft stehen mit Komplikationen in Zusammenhang. Auch in dieser Phase können Blutungen im Intimbereich durch Sex, vaginale Untersuchungen oder Plazentawandblutungen (kurze Blutung ohne Wehen) entstehen. Dennoch kontaktiere deine Ärztin oder deinen Art, um sicher zu gehen, dass es dir und deinem Baby gut geht.
Was passiert bei einer Untersuchung, wenn ich während der Schwangerschaft blute?
Wie gefährlich eine Blutung für dich und dein Kind ist, lässt sich durch eine gynäkologische Untersuchung feststellen. Je stärker die Blutung, desto wichtiger ist es, das schnell herauszufinden. Hierfür tastet dich das gynäkologische Fachpersonal ab und untersucht dich per Ultraschall. Bei einer fortgeschrittenen Schwangerschaft kommt gegebenenfalls ein Wehenschreiber, zum Einsatz.
Schwangerschaftsbegleitung in der DAK App
Unsere kostenlose Schwangerschaftsbegleitung für die Kugelzeit
Gynäkologinnen und Gynäkologen untersuchen auch dein Blut. Sie schauen dabei auf das Schwangerschaftshormon hCG. Ist der Hormonspiegel zu hoch, kann das ein Anzeichen für eine Blasenmole oder für einen Tumor sein. Ist das Gegenteil der Fall, müssen weitere Untersuchungen zeigen, ob eine Fehlgeburt droht oder eine Eileiterschwangerschaft eingetreten ist.
Frauenärztinnen und Frauenärzte verzichten bei Blutungen in der Schwangerschaft oft auf eine vaginale Untersuchung. Der Grund dafür ist, dass diese in manchen Fällen zu Verschlimmerungen des Zustands beitragen können.
Blutungen während der Schwangerschaft: Wie sollte ich mich verhalten?
Blutungen in der Schwangerschaft können verschiedene Gründe haben. Zunächst einmal solltest du versuchen, immer ruhig zu bleiben und einen klaren Kopf zu behalten. Bei Blutungen kontaktiere deine Ärztin oder deinen Arzt. Ist deine Blutung während der Schwangerschaft harmlos, wird man dir raten, Stress zu reduzieren, Ruhe zu suchen und womöglich bis nach der Geburt auf Sex zu verzichten.
Wenn du bemerkst, dass deine Blutungen stark sind, fahre umgehend in die Notaufnahme. Starke Blutungen, die nicht gestoppt werden, können zu einem hämorrhagischen Schock führen.
Für den Fall, dass die Untersuchungen deiner Gynäkologin oder deines Gynäkologen ergeben, dass eine Blutung auf eine drohende Fehlgeburt hinweist, können möglicherweise wehenhemmende Mittel und Bettruhe den schlimmsten Fall verhindern.
Kommt es zu Blutungen in der zweiten Hälfte deiner Schwangerschaft und zudem zu schweren Komplikationen (z. B. Plazentaablösung), entscheiden die Ärzte und Ärztinnen häufig, einen Notkaiserschnitt durchzuführen.
DAK Fachbereich
Wie kann ich dir weiterhelfen?
Diese Artikel könnten dich auch interessieren
Beschwerden in der Schwangerschaft
Übelkeit, Wassereinlagerungen, Unruhe: Welche Beschwerden oft noch auftreten und was dagegen hilft!
Schlafstörungen in der Schwangerschaft
Warum es zu Schlaflosigkeit kommt und was helfen kann.
Schwangerschaftsübelkeit
Wann es los geht, woher es kommt und was dagegen helfen kann.