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Credit: Vinzent WeinbeerMünchen, 14. Dezember 2020. Die Corona-Krise führt in Bayern zur deutlichen Ausweitung der Arbeit im Homeoffice. Im aktuellen Teil-Lockdown arbeitet mehr als jeder dritte Beschäftigte im Freistaat mehrmals in der Woche von zu Hause. Vor der Pandemie war es nur jeder Neunte. Die große Mehrheit der Arbeitnehmer im regelmäßigen Homeoffice berichtet von einer besseren Work-Life-Balance und höherer Produktivität. Die repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit zeigt auch negative Auswirkungen wie fehlende persönliche Kontakte, verschwommene Grenzen zwischen Job und Freizeit sowie gesundheitliche Folgen. Auch nach der Corona-Krise möchte die breite Mehrheit der Arbeitnehmer im Freistaat weiterhin im Homeoffice arbeiten, lehnt einen Rechtsanspruch jedoch ab. 

„Die Beschäftigten in Bayern empfinden das Homeoffice in großem Maße als Entlastung, weisen aber auch auf negative gesundheitliche Aspekte hin“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Jetzt sind Unternehmen und Politik gefordert, intelligente und tragfähige Konzepte für die Zukunft zu schaffen. Unsere Umfrage liefert wichtige Hinweise, um die positiven Effekte zu nutzen, ohne die negativen zu übergehen.“

Laut Umfrage gewinnen 85 Prozent der Arbeitnehmer im regelmäßigen Homeoffice Zeit durch den Wegfall ihres Arbeitsweges. 81 Prozent können Beruf und Privatleben besser vereinen. Drei Viertel arbeiten nach eigenen Angaben produktiver und zwei von drei der Befragten werden weniger abgelenkt als an ihrem Arbeitsplatz. Zudem gelingt drei von vier der regelmäßigen Homeoffice-Arbeiter, ihre gewohnte Tagesstruktur beizubehalten. Ein Viertel leistet Überstunden.

Negative Folgen: fehlende soziale Kontakte und Verspannungen 
Die Befragung zeigt auch, dass jeder zweite Arbeitsplatz im Homeoffice schlechter ausgestattet ist. Für fast zwei Drittel verschwimmt die Grenze zwischen Job und Privatem stärker und für fast die Hälfte erschwert sich die Arbeit wegen der fehlenden direkten Kontakte zu Kollegen. Dieser Faktor wirkt sich auch das Wohlbefinden aus: 70 Prozent der Arbeitnehmer vermissen das soziale Miteinander – Männer mehr als Frauen. 

Jeder dritte Beschäftigte berichtet von vermehrten Verspannungen oder Schmerzen im Homeoffice. Jeder fünfte Befragte leidet häufiger unter Schlafproblemen oder macht sich öfter Sorgen. Mit den gesundheitlichen Problemen kämpfen Frauen deutlich häufiger als Männer. „Mit fortschreitender Dauer der Corona-Pandemie zeigt sich: Das Büro kann man nicht dauerhaft an den Küchentisch verlegen“, erklärt Andreas Storm.  

Mehrheit will auch nach Corona ins Homeoffice
Nach der Corona-Krise möchten zwei von drei bayerischen Arbeitnehmern mindestens einmal im Monat von zu Hause arbeiten, vier von zehn sogar mehrmals pro Woche. Männer und Jüngere tendieren eher zu mehreren Homeoffice-Tagen in der Woche, Frauen und Ältere reicht dies einmal pro Woche oder seltener. Ein Viertel aller Beschäftigen möchte zukünftig gar nicht zu Hause arbeiten. 

Große Mehrheit gegen Rechtsanspruch
Einen Rechtsanspruch auf Homeoffice hält nur jeder vierte Beschäftigte in Bayern für nötig. Dagegen sind 70 Prozent der Auffassung, dass dies zwischen den Tarifparteien oder innerhalb der Unternehmen geregelt werden sollte. Mehrheitliche Zustimmung (53 Prozent) gibt es für eine steuerliche Förderung der Arbeit im Homeoffice. Insbesondere die Frauen und 30- bis 49-Jährigen halten sie für sinnvoll.

Online-Angebot zum gesunden Arbeiten im Homeoffice
Unter dem Eindruck der Veränderungen erweitert die DAK-Gesundheit ihre Online-Angebote für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Krankenkasse bietet im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements allen interessierten Firmen kostenlose Online-Workshops und -Schulungen für ihre Mitarbeiter an, die gesundes Arbeiten im Homeoffice unterstützen. Die Angebote werden stetig den aktuellen Entwicklungen angepasst. Weitere Informationen gibt es unter: www.dak.de/digitalesBGM 

* Repräsentative Befragung durch Forsa vom 11. bis 27. November 2020 unter 1.006 abhängig Beschäftigten in Bayern 

Tanja Mayinger

Pressesprecherin Bayern

Grafiken zum Download / Credit: DAK-Gesundheit/Degenhardt