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Warum Sie Stress vermeiden sollten, um Parodontitis vorzubeugen

Parodontitis & Stress: Frau sitzt auf dem Balkon und sieht in die Ferne

Stress – allein das Wort löst ihn bei vielen Menschen aus. Dabei ist der Stress ein vollkommen natürlicher Bestandteil des Lebens. Wie Sie mit Stress umgehen und diesen verarbeiten, spielt eine entscheidende Rolle. Erholen Sie sich genug, ist Stress ein Antrieb. Gerät dieses Gleichgewicht allerdings aus der Balance, können andauernde Stresssituationen Ihrer Gesundheit schaden. Das gilt unter anderem auch für Ihr Zahnfleisch. So kann sich aus Stress Parodontitis entwickeln.


Hier erklärt DAK-Zahnärztin Dr. Roschan Farhumand, welche Folgen Stress für Ihre Zahngesundheit haben kann.

Stresshormon Cortisol unterdrückt Ihr Immunsystem

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Eines der wichtigsten Hormone im menschlichen Körper ist Cortisol. Es erfüllt viele Aufgaben. „Sie sollten sich Sorgen machen, wenn Ihr Cortisol-Spiegel aus dem Gleichgewicht gerät. Denn bei negativem Langzeit-Stress schüttet Ihr Körper zu viel davon aus. Das ist schädlich“, erklärt Dr. Farhumand.

Ein dauerhaft hoher Cortisolspiegel stört Ihren Stoffwechsel. Das kann zu folgenden Effekten führen:

  • Gewichtszunahme
  • Muskel- und Knochenabbau
  • Deutlich erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Diabetes
  • Dämpfung des Immunsystems
Warum Cortisol als Stresshormon schlecht für das Zahnfleisch ist, erklärt sich durch seine Wirkung auf das Immunsystem. Cortisol dämpft es. So liegt das Zahnfleisch sozusagen schutzlos vor dem bakteriellen Feind. „Damit dies nicht passiert, ist für uns Zahnärztinnen und Zahnärzte klar, dass ein wirkungsvolles Stress-Management unbedingt ein Teil einer umfassenden und effektiven Therapie gegen Parodontitis ist“, sagt Dr. Farhumand.

Der moderne Säbelzahntiger ist 24/7 hinter uns her

Im Verlauf der Evolution hat es der menschliche Körper verstanden, sich auf kurzfristige Bedrohungen, also akutem Stress, einzustellen. Er reagiert mit Flucht oder Kampf. Beides beendet die Stresssituation. Der Säbelzahntiger war ein erbitterter Feind unserer Vorfahren. Entweder man schaffte es zu fliehen und war schnell außer Reichweite der Raubkatze, oder man kämpfte gegen sie an und konnte sie verjagen – so oder so, die Sache war schnell gegessen.

Solche Gefahren- oder Stressmomente sind aus der zivilisierten Welt weitestgehend verschwunden. „Wir kennen heute beinahe nur noch chronischen Stress. Das sind Ängste im Allgemeinen, finanzielle Sorgen oder der Druck am Arbeitsplatz. Auf diesen kontinuierlichen Stress ist unser Körper deutlich weniger gut eingestellt“, erklärt Dr. Farhumand. Dazu müssen Sie wissen, dass die menschlichen Zellen uns nur dann reparieren oder Feinde wie Bakterien bekämpfen, wenn wir wahrnehmen, dass wir uns in Sicherheit befinden. Dann signalisiert unser Körper, wir dürfen Energie für Reparatur- und Aufräumprozesse verwenden. Kurz gesagt, wenn uns ein Säbelzahntiger jagt, müssen wir uns um den Bakterienbefall keine Sorgen machen. Und hier kommt das oben erwähnte Cortisol zum Tragen. Es unterdrückt in Stressmomenten das Immunsystem, da der Körper annimmt, die gesamte Energie für die Flucht oder den Kampf zu brauchen.

Gefahr? Der Schlüssel ist Ihre individuelle Wahrnehmung

Cortisol wird also bei Gefahr ausgeschüttet. Dabei geht es aber nicht um objektiv gefährliche Situationen. Die Hauptrolle spielt hier unsere subjektive Wahrnehmung. „Ihre Stressreaktion hängt nicht von der Realität an sich ab, sondern davon, wie Sie diese persönlich für sich interpretieren“, erläutert Dr. Farhumand. Sie kennen das sicher vom Placebo-Effekt. Was wir glauben, kann unseren Körper beeinflussen.

Sie sollten also Ihr Stress-Management im Griff haben. Hinterfragen Sie Ihre eigenen Sichtweisen und Ihre Reaktionsmuster, schreiben Sie Tagebuch oder vielleicht tut Ihnen Meditation gut. So können Sie selbst die Veränderung bewirken, die Stress senkt und damit Ihren Zahnhalteapparat vor Parodontitis schützt.
Qualitätssicherung

Dr. med. dent. Roschan Farhumand

Zahnärztin bei der DAK-Gesundheit

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