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Klimaschutz-Ausrede 6: „Ich weiß noch zu wenig.“

Junger Mann sitzt am Schreibtisch und verschränkt während einer Pause die Arme hinter dem Kopf.

Kennst du das? Du unterhältst dich darüber, dass wir dringend etwas für den Klimaschutz tun müssen. Dein Gegenüber stimmt dir zu, findet aber eine Ausrede, warum es selbst nichts tun kann. Beliebtes Argument: „Ich würde mich auch gerne fürs Klima einsetzen, aber dafür weiß ich einfach noch nicht genug. Da müsste ich erstmal ganz viel lesen.“ Was dahintersteckt und was du dem entgegenhalten kannst, erfährst du hier.

Argumente für deinen Klima-Talk

Vorweg: Einerseits stimmt es, dass die Klimakrise auf so komplexen Zusammenhängen beruht, dass wir es eher als Lebensaufgabe betrachten sollten, uns immer weiter darüber zu informieren. Andererseits reicht es, das Grundproblem verstanden zu haben, um aktiv zu werden.

Mit diesen Argumenten kannst du punkten:

  • Das Ziel ist bekannt
    Wir müssen den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 bei der Energiegewinnung und -nutzung verringern, um der globalen Erderwärmung entgegenzuwirken. Und das können wir, indem wir weniger und bewusster konsumieren und dabei helfen, unser Umfeld emissionsfrei umzugestalten.
  • Nobody is perfect
    Du musst nicht alles auf Anhieb richtig machen. Hauptsache du startest jetzt mit ersten Maßnahmen. Jeder Beitrag hilft!
  • Wissen kommt mit dem Handeln
    Wenn du aktiv wirst, setzt du dich mit dem Thema automatisch auseinander und lernst ständig dazu.
  • Schritt für Schritt – das tut gut
    Nur über den Klimawandel zu lesen, kann deine Psyche belasten. Schrittweise schlauer und aktiver zu werden, kann dein Wohlbefinden fördern – vor allem, wenn du das gemeinsam mit anderen tust.


  • Test-Lea-Dohm-Nicht-final

    Es geht nicht darum, von Anfang an perfekt zu sein, sondern Schritt für Schritt besser zu werden.

    Lea Dohm, Psychologin und Klimaschutz-Expertin der DAK-Gesundheit


Einfach loslegen: 77 Klimaschutz-Tipps 

„Ich weiß nicht, was ich tun kann.“ Wenn du das mal wieder hörst, kannst du kontern: mit den 77 Klimaschutz-Tipps des Naturschutzbunds Deutschland (NABU). Da ist für alle etwas dabei.

Psychologisch betrachtet: Das steckt hinter der Klimaschutz-Ausrede

Das Thema Klimawandel ist in Deutschland sehr präsent. Eigentlich sollten wir alle wissen, wie wir etwas für den Klimaschutz tun können. Aber warum sagen manche Menschen, dass sie sich erst noch schlau machen müssen, bevor sie loslegen können? Das kann verschiedene Gründe haben, weiß Psychologin Lea Dohm:

  • Perfektionismus
    Manche Menschen haben einen besonders hohen Anspruch an sich selbst. Sie wollen alles perfekt machen. Deshalb handeln sie erst, wenn sie das Gefühl haben, dass sie eine Sache vollkommen beherrschen. Die Angst, in den Augen anderer etwas falsch oder nicht perfekt zu machen, kann sie hemmen und an der Umsetzung ihrer Ziele hindern.
  • Überforderung
    Das Thema Klimaschutz ist komplex und in den Medien sehr präsent. Die Informationsflut kann Menschen überfordern. Sie wissen nicht mehr, was sie glauben sollen. Paradoxerweise suchen sie deshalb nach weiteren Informationen, bevor sie sich für die „richtigen“ Maßnahmen entscheiden.
  • Prokrastination
    In manchen Fällen kann die Ausrede „Ich muss mich erst noch schlau machen“ auch eine Verzögerungstaktik sein. Obwohl sie wissen, dass sie etwas tun müssten, vertagen manche Menschen die – womöglich ungeliebten – Maßnahmen und Veränderungen und schieben andere Dinge vor.

Fazit: Es ist verständlich, wenn uns das Thema Klimaschutz erst einmal herausfordernd oder sogar überfordernd erscheint. Und natürlich ist es wichtig, gut informiert zu sein. Die Herausforderung besteht aber darin, unser Wissen auch in rechtzeitiges Handeln umzusetzen. So entsteht das besonders wertvolle Handlungswissen – und wir werden zugleich Teil einer großen Gemeinschaft von Menschen, die sich aktiv am Klima- und Gesundheitsschutz beteiligen. 


Schon gewusst?

Mobilität macht 21% unseres CO2-Fußabdrucks aus. Hier können wir also einiges für den Klimaschutz tun – zum Beispiel, indem wir seltener Auto fahren oder fliegen.

Autor(in)

DAK Onlineredaktion

Qualitätssicherung

Lea Dohm

DAK-Klimaschutzexpertin

Quellenangaben

Zaktualizowano
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040 325 325 555

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