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Was wirklich gegen Albträume hilft

Albträume: Eine Frau liegt mit aufgerissenen Augen im Bett und zieht sich die Bettdecke über den Kopf.

Gesunder Schlaf ist enorm wichtig für unsere Seele und unseren Körper. Was aber, wenn Albträume uns diesen Schlaf rauben? DAK-Psychologin Franziska Kath weiß Rat.

Wir alle sind Träumer

Wir alle träumen nachts – auch wenn wir uns am nächsten Morgen nicht immer daran erinnern können. Zahlreiche Untersuchungen haben das längst festgestellt. Ob wir unsere nächtlichen Träume vergessen, ist allerdings von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Sogar das Geschlecht spielt dabei eine Rolle.

Frauen erinnern sich häufiger an ihre Träume als Männer. Warum das so ist, kann die Forschung noch nicht genau erklären. Womöglich hängt es damit zusammen, dass sich Frauen tendenziell mehr mit ihren Gefühlen auseinandersetzen als Männer.

Träume sind wie Bilderrätsel

Auch die Frage, weshalb wir überhaupt träumen, ist nach wie vor offen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vermuten, dass wir in unseren Träumen Sinneseindrücke, Kindheitserinnerungen, Wünsche und Konflikte des Alltags verarbeiten. Der Traum ist demnach eine Art Bilderrätsel, das uns auf den Weg zu unserem Unbewussten leitet.

Wenn der Traum zum Albtraum wird

Hin und wieder wird dieses Bilderrätsel auf dem Weg zum Unterbewussten aber auch zum Albtraum. Die Gründe dafür können vielfältig sein. „Veranlagung und vor allem akuter Stress begünstigen Albträume“, erklärt DAK-Psychologin Franziska Kath. „Gerade sensible, offene und kreative Menschen sind anfälliger für Albträume.“  

Hinter Albträumen verbergen sich Ur-Ängste

In den meisten Albträumen sind es tief verwurzelte Ur-Ängste, die uns Angst machen. Wir fallen in die Tiefe. Wir werden verfolgt. Wir können uns nicht bewegen. Jemand fügt uns Schmerzen zu. Ein geliebter Mensch verlässt uns oder stirbt. Wenn wir aus einem solchen Albtraum erwachen, begleiten uns diese negativen Gefühle oft den ganzen Tag hindurch.

Was hilft gegen Albträume?

„Träume sind Schäume", sagt der Volksmund gerne und irrt sich damit. Denn Albträume sind mehr als lästige Schlaf-Betriebsunfälle. Versucht also nicht, einen schlimmen Albtraum einfach nur wegzuschieben. „Reden hilft“, weiß Franziska Kath. „Es ist sehr erleichternd, wenn man einer vertrauten Person vom Traum erzählen kann“.

Porträtfoto von DAK-Psychologin Franziska Kath.
Außerdem kann auch ein  Traumtagebuch helfen. Dabei notiert ihr zunächst euren Albtraum und überlegt anschließend, was die Situation weniger beängstigend machen könnte. Wenn ihr zum Beispiel im Traum in die Tiefe gefallen seid, stellt euch vor, wie ihr einen Fallschirm aktiviert und sanft zu Boden gleitet. Dadurch handelt ihr aktiv und fühlt euch nicht hilflos. Dieses Vorgehen solltet ihr über zwei Wochen jeden Tag fünf bis zehn Minuten einüben, indem ihr euch die Situation immer wieder vorstellt und eure eigene Bewältigungsstrategie damit trainiert.

Luzides Träumen

Hilfreich im Kampf gegen Albträume ist auch das luzide Träumen. Dabei weiß der Träumende während des Traums, dass er träumt. Auf diese Art verlieren Albträume ihren Schrecken, da ihr den Traum als solchen erkennt. Die meisten Menschen träumen allerdings eher selten luzide.

Du kannst dir diese hilfreiche Fähigkeit aber aneignen. Stell dir dazu rund zehnmal am Tag die Frage, ob du gerade wach bist oder träumst. Damit schärfst du dein Bewusstsein. Dann versuche dir am Ende eines Albtraums die Frage zu stellen, noch während du träumst. Das kann dem Albtraum seinen Schrecken nehmen.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Psychotherapeutische Behandlung

Wie wir bei seelischen Problemen helfen

Manchmal genügen diese Methoden der Selbsthilfe aber nicht, und Albträume rauben einem den Schlaf. Wenn ihr über einen längeren Zeitraum mindestens einmal pro Woche immer wieder dieselbe Art von Albtraum habt, solltet ihr professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen können etwa durch kognitive Verhaltenstherapie oft schon nach kurzer Zeit zu ersten Erfolgen verhelfen.

Gut zu schlafen ist also keine Glückssache. Wir können selbst viel tun, damit unsere Träume wieder zum sanften Begleiter unseres Schlafs werden.

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