Warum fängt Gesundheit im Kopf an?
Lachen macht gesund. Echte Freude und eine gute Lebenshaltung beeinflussen unseren Körper positiv. Schlechte Laune, schimpfen und eine allgemein negative Einstellung schaden dem Körper. Stimmen diese Aussagen? Wir gehen dieser Frage nach.
„Es regnet seit zwei Wochen. Der Vogel hat sich nur auf mein Auto erleichtert. Die Kollegin muss wohl diesen blöden Kommentar loslassen.“ Aber HALT! Klar, jeder von uns kennt solche Überlegungen. Aber du solltest sie aus Gesundheitsgründen nicht zu oft haben.
Den Grund dafür erklärt Falk Oelschläger, der bei der DAK-Gesundheit das strategische Marketing leitet: „Wie wir miteinander umgehen, aufeinander achten und welche Werte uns im Alltag begleiten, hat großen Einfluss auf unser aller Gesundheit – körperlich wie geistig.“ Der tägliche Kontakt mit anderen Menschen ist hier wichtig und kann auch über digitale Kanäle gepflegt werden.
Können negative Gedanken krank machen?
„Negative Gedanken können krank machen. Die Gehirnforschung weiß das seit langer Zeit. Die Gedanken haben Einfluss auf unsere Gefühle und andersherum.“
Positiv oder negativ – was können Gedanken im Körper auslösen?
Mediziner und Medizinerinnen wissen, dass unsere Gefühle einfach reine Biochemie sind. Dr. Lüdke meint dazu: „Wenn wir negativ denken oder eine negative Erwartungshaltung haben, dann schüttet das Schmerzzentrum im Hirn die Stresshormone Kortison und Adrenalin aus. Diese verursachen Ängste, Schmerzen und auch andere Körperreaktionen.“
Denkst du positiv, aktiviert sich in deinem Gehirn das Motivationszentrum. Dort werden Glückshormone wie das Serotonin ausgeschüttet. Auch das Vertrauenshormon Oxytocin kommt von dort. Du fühlst dich sofort besser. Auf Aufnahmen von Computertomografen erkennt man leicht, dass unsere Gesundheit in unseren Köpfen beginnt.
Therapeutinnen und Therapeuten machen sich dieses Wissen zunutze. Die Heilkraft der eigenen Gedanken wird bei Hypnose oder bei der Gabe von Placebos angewandt. Auch Scheinoperationen wirken auf diese Weise. Studien belegen, dass zum Beispiel vorgetäuschte Kniegelenkoperationen bei Arthrose Wirkung zeigen. Der Patient muss nur davon überzeugt sein.
Positive Gedanken in deinem Alltag
Der überwiegende Teil der Menschen braucht andere Menschen, um sich wohl zu fühlen. Zuwendung, gemeinsames Lachen, Unterhaltungen oder einfach andere Menschen sehen hilft dabei, sich gut zu fühlen. Physische Begegnungen sind aber nicht immer möglich. Die moderne Technik verschafft uns verschiedene Möglichkeiten über Smartphones oder Computer, auch über große Distanzen mit anderen in Kontakt zu bleiben.
Kleine Tricks können dir im Alltag helfen, positiv zu bleiben. Dr. Lüdke rät: „Wer sich zwingt, seine Mundwinkel zwei Minuten nach oben zu ziehen, hat danach bessere Laune. Das Gehirn fängt dann an, die Endorphine auszuschütten – einfach nur, weil der Körper das Signal sendet.“ Ähnlich funktioniert das viel gesehene ansteckende Lachen. Bist du nicht gut drauf, schau dir online einfach ein Video an, in dem Menschen von Herzen lachen. Du wirst merken, danach geht es dir besser.
5 Aktivitäten, um sofort glücklicher zu sein
- Rede mit jemandem
Sprich über deinen Alltag, große Weltpolitik, das Wetter oder deine Sorgen. Das Reden mit dem Partner oder am Telefon mit Freunden und Verwandten steigert die Laune und hilft dabei, Probleme zu lösen. - Verschenke etwas
Ein kleines Schokoherz auf dem Kopfpolster für deine Partnerin oder eine kleine Aufmerksamkeit für den Kollegen – Dinge zu verschwenken macht Freude und stimmt positiv. - Lache
Lachen ist die beste Medizin. Wenn du ab und zu bewusst jemanden anlächelst, fühlen die Person und du euch gleich besser. - Schreibe
Textnachrichten auf dem Smartphone sind nichts Besonderes. Ein handgeschriebener Brief ist es. Du nimmst dir für jemanden Zeit. Das macht dich und vor allem die andere Person glücklich. - Geh
Gehen macht gute Laune. Wandere wie ein Lord oder eine Lady durch deinen Garten. Ergehe dir soweit es möglich ist die Wälder und Auen in deiner Umgebung.
Mittelmaß ist der neue Perfektionismus
Ein gesunder Kopf befreit sich von schlechtem Druck. Du musst nicht immer alles perfekt schaffen – weder in der Arbeit noch im Privatleben. „Für mehr Positivität und gute Gedanken ist es wichtig, dass wir uns von dem ganzen Druck befreien. Auch Rachegefühle sind ein No-Go – anderen und vor allem uns selbst gegenüber“, so Dr. Lüdke. Er meint, sich selbst fertigzumachen, mache wirklich krank.
Permanente Verbesserung und das Streben nach dem Optimum macht laut Dr. Lüdke aggressiv und unzufrieden. Daher rät der Experte, statt nach Perfektion zu streben, mit dem Mittelmaß entspannt zufrieden zu sein.
DAK-Tipp: Höre dem Psychologen René Träder zu. Er spricht im DAK-Podcast „Ganz schön krank, Leute!“ auch über Erfolge und Misserfolge im Leben und was du aus ihnen lernen kannst.
„Lebensfreude ist unverzichtbar für die Gesundheit und wir dürfen sie auf keinen Fall aus den Augen verlieren“, sagt Falk Oelschläger von der DAK-Gesundheit.