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Osteopathie bei Babys und Kindern

Symbolbild Osteopathie bei Babys

Immer mehr Babys und Kinder werden osteopathisch behandelt. Ein Grund: Viele Eltern sehen in der Osteopathie eine sanfte, schmerzfreie und ganzheitliche Behandlung von Beschwerden ihres Nachwuchses. Wie Osteopathie den Kleinsten helfen kann und worauf Eltern bei der Wahl einer Praxis achten sollten, erklären wir im Folgenden.

Was ist Osteopathie?

Osteopathie gilt hierzulande als Heilkunde und ergänzt bei der Behandlung vieler Beschwerden die Schulmedizin. Osteopathinnen und Osteopathen behandeln keine Symptome, sondern die Ursachen und betrachten dazu den Menschen in seiner Gesamtheit. Sie diagnostizieren und behandeln mit sanften Griffen der Hände – die Techniken eignen sich daher auch insbesondere für Babys und Kinder. Schon Neugeborenen kann die Osteopathie helfen.  

Neugeborenes: Geburt kann zu Blockaden führen

Eine Geburt ist ein Kraftakt sowohl für die Mutter als auch für das Baby. Denn: Der kleine Körper muss sich durch den Geburtskanal schieben. Dabei wirken erhebliche Kräfte vor allem auf den Schädelknochen und die Halswirbelsäule. Zwar sind Babys dafür gut gerüstet und sichtbare Verformungen des Schädels verschwinden in der Regel schnell wieder, dennoch können im Körper Blockaden zurückbleiben. Diese Gefahr besteht erst recht, wenn bei der Geburt eine Saugglocke oder eine Geburtszange zum Einsatz kommt, oder wenn das Baby via Kaiserschnitt geboren wird – all das sind zusätzliche Belastungen, die sich negativ auf den Körper und das Nervensystem auswirken können. 

Insbesondere bei Geburten mit Komplikationen oder solchen, die nicht auf natürlichem Wege möglich waren, raten Osteopathen und Osteopathinnen daher zu einer Behandlung in den ersten Lebenswochen. So können frühzeitig Asymmetrien, Haltungsschäden und Fehlentwicklungen vermieden werden. 

Osteopathie

Wir bezuschussen bis zu drei Behandlungen im Kalenderjahr. 

Wie zeigen sich die Blockaden bei Neugeborenen?

Fragst du dich, warum dein Baby so viel schreit oder schlecht schläft? Oder klappt das Stillen nicht gut? Unsicherheiten und Fragen sind in der ersten Zeit als frischgebackene Eltern zwar nicht ungewöhnlich – schließlich bringt ein Baby neue Herausforderungen mit sich. Diese Symptome können aber auch durch Blockaden im Körper verursacht werden. Sprich zunächst mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt. Sie können die Symptome einordnen, haben Tipps und können Sorgen nehmen. Eventuell verordnet der Kinderarzt oder die Kinderärztin eine osteopathische Behandlung. 

Die häufigsten Symptome, mit denen Eltern in eine osteopathische Praxis kommen, sind laut einer Beobachtungsstudie der Akademie für Osteopathie (AFO) und des Deutschen Instituts für Gesundheitsforschung:

  • Idiopathische Säuglingsasymmetrie: Dein Kind bevorzugt eine Seite
  • Schädelasymmetrie (Plagiozephalie): Ein abgeflachter Hinterkopf
  • Fütterstörungen
  • Schreibaby
  • Schlafstörung

Osteopathische Behandlung von Babys

Bei der Behandlung wird dich der Osteopath oder die Osteopathin zunächst fragen, welche Auffälligkeiten oder Probleme dich zu einem Besuch veranlasst haben. Anschließend ertastet er oder sie sanft das Gewebe deines Babys und erspürt so, wo Funktionsstörungen, Verspannungen oder auch Bewegungseinschränkungen verortet sind. Mit leichtem Druck werden die erfühlten Blockaden beseitigt und so die Selbstheilungskräfte angeregt. Laut Bundesverband Osteopathie e. V. reichen durchschnittlich vier Sitzungen aus, um die Beschwerden eines Babys erfolgreich zu behandeln. Diese sollten innerhalb von zwei bis acht Wochen stattfinden. 

Osteopathie: Gibt es Risiken für Babys?

Bislang sind keine Risiken einer osteopathischen Behandlung bekannt. Auch die Beobachtungsstudie der AFO und des Deutschen Instituts für Gesundheitsforschung konnte bei keiner der über 3200 Behandlungen eine ernsthafte oder länger andauernde Nebenwirkung beobachten. Bei nur 3,5 Prozent wurden leichte Auffälligkeiten beobachtet, etwa Müdigkeit, Unruhe oder eine kurze Verschlechterung der ursprünglichen Beschwerden, was allerdings als Reaktion auf die Behandlung gewertet werden kann. 

Osteopathie bei Kindern

Neben Säuglingen können auch Kleinkinder und Jugendliche von einer osteopathischen Behandlung profitieren. Schließlich entwickeln sich ihre Körper noch – Muskeln, Knochen und Gewebe wachsen, sie erlernen mehr und mehr motorische Fähigkeiten und auch der Hormonhaushalt verändert sich. Eine osteopathische Behandlung kann dabei helfen, dass die dynamischen Entwicklungs- und Wachstumsprozesse von Kindern möglichst reibungslos ablaufen. 

Viele Kindern leiden zudem unter Wachstumsschmerzen. Auch hier können Osteopathinnen und Osteopathen für Linderung sorgen. 

Eine osteopathische Behandlung kann auch unterstützend bei der Therapie von ADHS genutzt werden, um Verspannungen zu lösen und das Nervensystem auszugleichen.

Weitere Anwendungsgebiete sind:

  • Ungewöhnliche Bewegungsmuster und Haltungsabweichungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Down-Syndrom
  • Nervosität und Unruhe
  • Zahnfehlstellungen

Worauf sollten Eltern bei der Wahl des Osteopathen achten?

Generell gilt: Die Osteopathie gilt hierzulande als Heilkunde und darf nur von Heilpraktikern und Ärztinnen eigenständig angewendet werden. Wer osteopathisch behandeln möchte, muss zudem eine umfassende Ausbildung absolviert haben. Diese Zusatzqualifikation muss dazu berechtigen, einem Berufsverband der Osteopathen beizutreten. Die Voraussetzungen dafür sind allerdings von den verschiedenen Fachverbänden unterschiedlich geregelt. 

Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD) zum Beispiel sind mindestens 1350 Behandlungsstunden und regelmäßig Fortbildungen im Bereich der Osteopathie. 400 weitere Behandlungsstunden fordert der VOD von Osteopathinnen und Osteopathen, die Babys und Kinder behandeln wollen. 

Der Verband stellt auch eine Therapeutensuche zur Verfügung, die sich nach der Behandlung von Babys und Kindern filtern lässt.  

Extra Leistung für die Kleinen

Eltern wollen das Beste für ihren Nachwuchs. Bei Beschwerden suchen daher viele einen Osteopathen oder eine Osteopathin auf, um ihren Kleinen eine sanfte und nachhaltige Behandlung angedeihen zu lassen. Eine osteopathische Behandlung ist zwar nicht Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen, dennoch gibt es einen Zuschuss von der DAK-Gesundheit. Achten Sie aber unbedingt auf die Qualifikation des Osteopathen oder der Osteopathin. Hier finden Sie eine Liste mit Fachverbänden, über die Sie eine qualifizierte osteopathische Praxis finden können. Um einen Zuschuss beantragen zu können, benötigen Sie außerdem eine Verordnung durch einen Arzt oder eine Ärztin, sofern er oder sie die Behandlung nicht selbst durchführt. 
 

Quellenangaben

Aktualisiert am:
040 325 325 555

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