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Mit Kindern schwimmen lernen

Mit Kindern schwimmen lernen: Kleines fröhliches Mädchen schwimmt mit einem Schwimmring und Badekappe im Pool.

Worauf sich die allermeisten Menschen einigen können: Baden ist super. Es birgt allerdings auch die eine oder andere Gefahr – gerade für kleine Kinder. Im Folgenden klären wir, wo die Gefahrenquellen lauern, ab wann die Zeit reif ist für eine ordentliche Schwimmausbildung und inwieweit du beim Schwimmen lernen als Elternteil selbst eingreifen solltest.

Worauf muss ich achten, wenn Kinder schwimmen lernen?

Ob Badesee, Freibad oder Hallenbad: Ein fröhlicher Badetag macht Klein und Groß Spaß. Aber gerade bei Kindern ist rund ums kühle Nass Vorsicht angesagt. Laut Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist Ertrinken bei Kleinkindern die häufigste Todesursache.

Dabei kann schon ein kleiner Moment der Unachtsamkeit das größtmögliche Unglück zur Folge haben: Bei Kindern ist der Kopf im Verhältnis zum Körper größer als bei Erwachsenen. Dadurch haben sie einen anderen Körperschwerpunkt, weniger Körperkontrolle und sinken ziemlich schnell zu Boden. Zudem tritt bei Kindern unter drei Jahren der sogenannte Totstellreflex auf – sie sind aus Angst wie gelähmt und können mitunter selbst im flachen Wasser den Kopf nicht heben. Dazu kommt dann noch die mangelnde Orientierung unter Wasser.

Eine solide und frühzeitige Schwimmausbildung ist daher unabdingbar – aber leider nicht die Regel. Woran das liegt, inwieweit du deinem Kind als Elternteil beim Schwimmen lernen unter die Arme greifen kannst und was es sonst noch zu beachten gilt, erfährst du in diesem kleinen Ratgeber.

Das Angebot für Schwimmkurse sinkt

Die Zahlen lassen aufhorchen: Laut DLRG haben rund 60 Prozent aller Zehnjährigen kein Schwimmabzeichen Bronze und gelten damit als Nichtschwimmer. Woran liegt es, dass viele Kinder nicht schwimmen lernen? Ein wesentlicher Grund: Das Angebot für Schwimmunterricht geht zurück. Zum einen gehen viele Bäder, die Schwimmkurse anbieten, Konkurs oder werden in Spaß- und Freizeitbäder umgewandelt. Zum anderen machen die oft weiten Wege zwischen Grundschule und Schwimmbad dem Schwimmunterricht in der Schule einen Strich durch die Rechnung.

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Dabei legen die Fakten der DLRG nahe: Lernen weniger Kinder schwimmen, ertrinken mehr. Laut dem Bundesleiter der DRK-Wasserwacht Andreas Paatz ist die Schwimmfähigkeit bei Kindern zwar noch gut, „jedoch sehen wir auch Tendenzen, dass das Ganze bedauerlicherweise immer weiter abnimmt.“ Daher ist das Engagement von Eltern und Lehrern gefragt, wenn es darum geht, Schwimmkurse oder -unterricht zu ermöglichen – auch gegen widrige Umstände.

Schwimmen lernen: vom Seepferdchen bis zum Bronzeabzeichen

Das Engagement deinerseits kann schon damit beginnen, dass du deinem Kind einen angstfreien, aber respektvollen Umgang mit Wasser beibringst. Dazu gehört, dass dein Kind nie allein ans Wasser gehen sollte – auch nicht ans flache. Darüber hinaus ist es ratsam, dass du dich um einen Schwimmkurs bemühst, falls Schwimmunterricht in eurer Grundschule nicht auf dem Plan steht. Je nach Entwicklungsstand deines Kindes gelten fünf oder sechs Jahre als gutes Alter, da es dann in der Regel Arme und Beine richtig koordinieren kann und bereit für die korrekte Atemtechnik ist.

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Schwimmkurse werden etwa in öffentlichen Bädern oder Sportvereinen angeboten und sollten von zertifizierten Schwimmlehrerinnen und -lehrern durchgeführt werden. Nach Abschluss erhält dein Kind selbst ein schickes Zertifikat: Zunächst das Seepferdchen nach der ersten Prüfung; das Deutsche Schwimmabzeichen Bronze weist es schließlich als sicheren Schwimmer aus. Aber auch diese Auszeichnung ist kein Freifahrtschein: Ob Fluss, Meer, See, starke Strömungen oder dreckiges Wasser – die Gefahren lauern überall. Lass dein Kind am Wasser also nicht aus den Augen und bleib stets in Griffweite.

Wenn Eltern zu Schwimmlehrern werden

Aber inwieweit kannst du als Elternteil dein Kind beim Schwimmen lernen unterstützen? Laut Wasserprofi Andreas Paatz gibt es hier kein Patentrezept. „Wenn du deinem Kind Schwimmen beibringen willst, solltest du dich unbedingt vorher informieren. Beispielsweise, welche schwimmerischen Grundfähigkeiten vermittelt werden sollten.“ Von Vorteil wäre es natürlich, wenn du diese selbst aus dem Effeff beherrschst. Denn schnell schleichen sich Fehler ein, die dann in Fleisch und Blut übergehen und später nur schwer abtrainiert werden können. Was du auf alle Fälle tun kannst: dein Kind mit dem Wasser vertraut machen. Lass es zum Beispiel unter Aufsicht in der Badewanne untertauchen und begleite es beim Planschen und Spielen. Die Angst vollends überwinden und die nötige Kraft und Ausdauer entwickeln können Kinder allerdings tendenziell erst in der Gruppe.

Wenn du den Lernprozess dennoch beschleunigen willst, kannst du auch auf Schwimmhilfen wie Schwimmflügel, -sitze oder -gürtel zurückgreifen. Allerdings bieten diese sogenannten Auftriebshilfen keinen zuverlässigen Schutz vor dem Ertrinken. Nur mit Rettungswesten bleibt der Kinderkopf zuverlässig über Wasser. Sei insbesondere beim Erwerb von billigen Schwimmhilfen aus dem Ausland auf der Hut. Es besteht die Gefahr, dass das Kind aus dem Sitz rutscht oder durch etwaige Sicherheitsmängel in die Bredouille gerät. Also gilt auch hier: Lass dein Kind nicht unbeaufsichtigt ins kühle Nass. Wenn du dich darüber hinaus rechtzeitig um eine zertifizierte Schwimmausbildung bemühst, steht dem ausgiebigen Badespaß für die gesamte Familie nichts im Wege!

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