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Osteoporose-Therapie: Behandlungsoptionen im Überblick

Symbolbild Osteoporose-Behandlung: Frau nimmt Tablette ein

Ärztinnen und Ärzte haben verschiedene Möglichkeiten, Menschen mit Osteoporose zu behandeln. Welche Maßnahmen sich am besten eignen, hängt vom Allgemeinzustand und der Lebenssituation der versicherten Person ab.

Osteoporose: Warum körperliches Training so wichtig ist

Regelmäßiges körperliches Training erhöht die Belastbarkeit, fördert eine gesunde Knochendichte und senkt das Risiko von Knochenbrüchen, zu denen es zum Beispiel durch Stürze kommt. Das steigert die Lebensqualität und senkt die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Krankheiten auftreten. Die Ärztin oder der Arzt empfiehlt daher vor allem Versicherten mit erhöhtem Sturzrisiko Maßnahmen, die Koordination, Reaktionsfähigkeit, Gleichgewichtssinn und Kraft fördern sowie die Angst vor einem Sturz verringern. Die Häufigkeit von Stürzen lässt sich häufig bereits durch ein leichteres Kraft-, Ausdauer- oder Gleichgewichtstraining senken. Ideal ist ein Funktionstraining, bei dem je nach Belastbarkeit bestimmte Körperpartien gezielt und schonend trainiert werden. Häufig sind dies Gruppenübungen aus der Krankengymnastik und der Ergotherapie, meist in Form von Trocken- und Wassergymnastik oder im Rahmen von Rehabilitationssport. Fühlt sich die versicherte Person sicher genug, sollte Trockengymnastik bevorzugt werden. Bei sehr sturzängstlichen oder wenig mobilen Personen dagegen kann Wassergymnastik geeigneter sein.

Darüber hinaus lässt sich das Sturzrisiko oft auch durch alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder durch Walking, Joggen, Balance-Training oder Tai-Chi-Übungen verringern. Die Ärztin oder der Arzt berät die versicherte Person zu deren individuellen Sturzrisiken. Nimmt diese Medikamente ein, die als Nebenwirkung ein erhöhtes Sturzrisiko haben, überprüft die Ärztin oder der Arzt, ob diese noch erforderlich sind, beziehungsweise ob sie sich durch andere Medikamente ohne entsprechende Nebenwirkungen ersetzen lassen.

Medikamentöse Behandlung

Behandlung mit speziellen Osteoporose-Medikamenten Die Ärztin oder der Arzt bietet allen Teilnehmenden eine auf Osteoporose zugeschnittene Behandlung mit Medikamenten an. Dafür stehen ihr oder ihm mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, darunter Medikamente, die einen weiteren Knochenabbau verringern und solche, die den Knochenaufbau fördern.

Dauer der medikamentösen Behandlung

Eine spezielle Behandlung bei Osteoporose läuft meist über mindestens drei Jahre, kann aber je nach dem individuellen Risiko für Knochenbrüche auch ein Leben lang notwendig sein. Nach jeweils drei bis fünf Jahren Behandlungsdauer werden Nutzen und Risiko der Behandlung neu bewertet. Bei der Entscheidung, die Behandlung zu beenden, berücksichtigt der Arzt oder die Ärztin das individuelle Risiko für Knochenbrüche, die Knochendichte zu Beginn der Behandlung, Begleiterkrankungen und die sich daraus ergebende medikamentöse Behandlung sowie den Lebensstil der Betroffenen.

Bisphosphonate, also Medikamente, die den Knochenabbau verlangsamen, verringern nach dem Ende der Behandlung für wenigstens zwölf weitere Monate das Risiko von Knochenbrüchen.

Bei Denosumab, das sich gegen Zellen richtet, die am Knochenabbau beteiligt sind, kann die positive Wirkung auf die Knochenmasse dagegen schnell verloren gehen, sodass das Risiko für Knochenbrüche wieder steigt. Um die Behandlung abzuschließen, kann die Ärztin oder der Arzt die Gabe eines Bisphosphonats empfehlen. Wird die knochenaufbauende Behandlung mit Teriparatid beendet, ist anschließend eine antiresorptive Behandlung sinnvoll, um den Zuwachs an Knochenmasse oder Knochenfestigkeit nicht schnell wieder zu verlieren. Teriparatid ist ein Medikament, das den Knochenaufbau stimuliert. Die Behandlung damit ist auf 24 Monate begrenzt.

Häufige Fragen zum DMP Osteoporose

Ablauf, Maßnahmen, Teilnahme: Hier finden Sie Informationen zum strukturierten Behandlungsprogramm.

Kalzium und Vitamin D

Ärztinnen und Ärzte empfehlen grundsätzlich, pro Tag 1.000 mg Kalzium mit der Nahrung aufzunehmen. Etwa mithilfe des Kalziumrechners des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) lässt sich ermitteln, ob die aktuelle Ernährungsweise geeignet ist, genug Kalzium aufnehmen. Ist dies nicht der Fall, kann es erforderlich sein, die Ernährung umzustellen oder auch zusätzlich Kalzium aufzunehmen, um einer Unterversorgung vorzubeugen und dem weiteren Knochenabbau entgegenzuwirken. Fachleute empfehlen außerdem, täglich 800 bis 1.000 Einheiten Vitamin D mit der Nahrung aufzunehmen. Zusätzliches Vitamin D sollten Versicherte erst einnehmen, wenn sie diese Menge über die Ernährung nicht erreichen können.

Heil- und Hilfsmittel bei Osteoporose

Bei Bedarf berät die Ärztin oder der Arzt Sie auch über eine zweckmäßige Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln wie beispielsweise Gehhilfen. Ist es zu einem Knochenbruch gekommen, erörtert die Ärztin oder der Arzt gemeinsam mit der versicherten Person, ob nach der Heilung des Bruchs eine Physiotherapie helfen kann, die allgemeine Beweglichkeit weiter zu verbessern.

Um bei einem Wirbelkörperbruch oder einem deutlichen Rundrücken eine schmerzarme allgemeine Beweglichkeit zu ermöglichen, kann die Ärztin oder der Arzt die Versorgung mit einer wirbelsäulenaufrichtenden Orthese erwägen. Eine Orthese ist ein äußerlich am Körper angebrachtes orthopädisches Hilfsmittel, das Gelenke, Muskeln oder Knochen entlasten, stabilisieren oder deren Stellung korrigieren soll.

Autor(in)

Dr. med.

Qualitätssicherung

DAK Fachbereich

Aktualisiert am:
040 325 325 555

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