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Hitzschlag: Ursachen, Symptome und Maßnahmen

Hitzschlag: Mann sitzt mit hochrotem Kopf auf dem Sofa

Hitze wird immer mehr zum Problem. Der DAK-Hitzereport 2023 ergab, dass in diesem Jahr ein Fünftel der Deutschen gesundheitliche Probleme aufgrund der vorherrschenden Hitze hatte. Und die Sommer werden immer heißer – das gilt sowohl für die Durchschnitts- als auch für die Höchsttemperaturen. Eine Gefahr, die von Hitze ausgeht, ist der Hitzschlag. Wie er sich äußert und wie du vorbeugen kannst, erklären wir hier.

Was ist ein Hitzschlag?

Ein Hitzschlag tritt auf, wenn die Körpertemperatur auf über 40 Grad Celsius steigt und die Wärmeregulierung des Körpers versagt. In diesem Fall gilt es, schnell zu handeln. Rufe den Rettungsdienst, denn ein Hitzschlag ist immer ein Notfall. Der Körper braucht sofort Abkühlung, sonst kann es zu Organ- und Hirnschäden kommen. In schweren Fällen droht der Tod.

Ein Hitzschlag wird auch Hyperthermie-Syndrom genannt. Eine häufige Ursache sind hohe Außentemperaturen in Kombination mit körperlicher Anstrengung, zum Beispiel bei der Arbeit oder durch sportliche Aktivität in der prallen Sonne. Ein Hitzschlag äußert sich durch bestimmte Symptome. Häufig geht ihm eine Hitzeerschöpfung voraus.

Ursachen eines Hitzschlags

Der menschliche Körper ist robust. Trotzdem sind hohe Temperaturen eine große Belastung für den Kreislauf. Hitze gepaart mit körperlicher Aktivität oder verschiedenen Risikofaktoren können zu einem Hitzschlag führen. Experten und Expertinnen sprechen von zwei Formen des Hitzschlags:

  • Klassischer Hitzschlag: Beim klassischen Hitzschlag ist die Außentemperatur zu hoch. Damit ist der Körper überfordert – und zwar unabhängig von Sport oder Anstrengung. Gefährdet sind vor allem ältere und geschwächte Personen sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, zum Beispiel Diabetes. Ein klassischer Hitzschlag kann sich über zwei bis drei Tage entwickeln.
  • Anstrengungshitzschlag: Bei einem Anstrengungshitzschlag ist in der Regel eine hohe körperliche Belastung bei Hitze die Ursache. Betroffen sind oft Sportler und Sportlerinnen, die bei hohen Temperaturen trainieren oder Menschen in körperlich anstrengenden Berufen, etwa in der Pflege oder der Bauindustrie. Ein Anstrengungshitzschlag entwickelt sich sehr viel schneller als ein klassischer Hitzschlag, nämlich innerhalb von Stunden.

Ob klassischer Hitzschlag oder Anstrengungshitzschlag – in beiden Fällen steigt die Körpertemperatur auf über 40 Grad Celsius und Mechanismen der Wärmeregulation versagen. So kann zum Beispiel kein kühlender Schweiß mehr produziert werden. Ohne Flüssigkeitsnachschub und einen ausbalancierten Elektrolythaushalt verschlechtert sich die Durchblutung der Organe. Um die Wärme dennoch abzugeben, weiten sich die Blutgefäße in der Peripherie des Körpers, also den Händen und Füßen – direkt unter der Haut. Dorthin wird das Blut gepumpt. Das Problem ist, dass der Rücktransport des Blutes sozusagen zu langsam erfolgt – unter anderem deswegen, weil der Körper bei Hitze Flüssigkeit verliert und dadurch das Blut dickflüssiger wird. Es fließt infolgedessen langsamer, außerdem wird das Herz mit zu wenig Blut versorgt. Obwohl es schneller pumpt, sinkt der Blutdruck. Wird das Gehirn nicht mit genug Sauerstoff versorgt, droht Ohnmacht. Der Kreislauf und die Atmung brechen zusammen.

Risikofaktoren für einen Hitzschlag

  • Hitze: Je höher die Temperatur in der Umgebung ist, desto eher kommt es zu einem Hitzschlag.
  • Nervenschäden: Können die Körperkühlung stören.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Sind nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Luftfeuchtigkeit hoch, kann das dem Körper zusätzlich zu schaffen machen.
  • Alkohol- und Drogenkonsum: Beides belastet den Kreislauf und kann Hitzschläge fördern.
  • Körperliche Belastung: Bewegung maximiert vor allem bei Hitze den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen.
  • Verschiedene Medikamente: Medikamente, zum Beispiel Mittel gegen Parkinson, können die Funktion der Schweißdrüsen stören. Antidepressiva können die Regulierung der Körpertemperatur beeinflussen. Medikamente wie Diuretika entwässern den Körper.
  • Flüssigkeitsmangel: Je mehr Flüssigkeit in deinem Körper gespeichert ist, desto länger kann er schwitzen.
  • Säuglingsalter: Bei Kindern und Säuglingen funktioniert die körperliche Wärmeregulierung noch nicht so gut wie bei Erwachsenen.
  • Hohes Alter: Bei älteren Personen ist oft das Herz-Kreislauf-System geschwächt. Auch das Durstgefühl kann im Alter abnehmen.
  • Akklimatisierung: Es ist eine körperliche Herausforderung, sich zum Beispiel im Urlaub in einem anderen Land auf die klimatischen Bedingungen vor Ort einzustellen.

Symptome eines Hitzschlags

Es gibt verschiedene Symptome, an denen du einen Hitzschlag bei dir selbst und bei anderen erkennen kannst. Dazu gehören:

  • Trockene Haut, es wird kein Schweiß produziert
  • Schwindelgefühl
  • Leichte bis heftige Kopfschmerzen
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Orientierungslosigkeit
  • Niedriger Blutdruck
  • Viel zu schneller Herzschlag
  • Schnelle Atmung
  • Leichte bis heftige Muskelkrämpfe
  • Benommenheit
  • Ohnmacht

Hitzschlag bei Babys und Kindern

Babys und Kinder sind anfällig für Hitzekrankheiten, da ihre körpereigene Wärmeregulierung noch nicht optimal funktioniert. Toben in der prallen Sonne oder ein stickiges, heißes Auto können daher schnell zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag führen.

Sollten Eltern Symptome eines Hitzschlags erkennen, muss das Kind sofort aus der Sonne gebracht und gekühlt werden. Der Rettungsdienst muss umgehend verständigt werden. 

Die Anzeichen eines Hitzschlags sind ähnlich wie die bei Erwachsenen, typisch sind zum Beispiel: 

  • Die Haut ist rot und heiß und kann später bläulich oder grau werden
  • Keine Schweißproduktion
  • Schnelle und flache Atmung
  • Kopfschmerzen
  • Taumelnder Gang
  • Abwesenheit
  • Krämpfe
  • Bewusstlosigkeit

Hitzschlag: Was tun?

Ein Hitzschlag ist ein Notfall, rufe daher bitte bei Verdacht den Rettungsdienst. Bis die Rettungskräfte eintreffen, solltest du bereits erste Maßnahmen ergreifen, um die Körpertemperatur zu senken. Bringe die Person in eine kühle und schattige Umgebung und lockere enge Kleidung. Lege kalte Umschläge auf die Stirn, den Nacken, die Arme und die Beine. Lass aber die Finger von Eis und sieh von einem Bad mit kaltem Wasser ab, denn das kann die Körpertemperatur nur weiter ansteigen lassen.

Trinken ist ebenfalls wichtig. Kontrolliere immer wieder das Bewusstsein, den Puls und die Atmung der betroffenen Person. Lass sie niemals allein, denn sie könnte das Bewusstsein verlieren. Sollte es dazu kommen, bringe sie in die stabile Seitenlage. Wenn die Atmung aussetzt, beginne mit der Wiederbelebung.

Hitzschlag: Tipps zur Vorbeugung

Um einem Hitzschlag vorzubeugen, sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  • Ausreichend trinken
  • Leichte, helle und luftige Kleidung tragen
  • Kinder nicht in der prallen Sonne spielen lassen
  • Säuglinge aus der direkten Sonne heraushalten
  • Körperliche Anstrengung bei Hitze vermeiden, das Training sollte auf die kühleren Stunden am Tag verlegt werden
  • Kopf sowie Nacken bei Hitze und starker Sonneneinstrahlung bedecken
  • Alkohol meiden

Unterschied zur Hitzeerschöpfung und zum Sonnenstich

Ein Hitzschlag tritt auf, wenn der Körper überhitzt und nicht mehr in der Lage ist, sich abzukühlen. Er kann aus einer Hitzeerschöpfung resultieren, die wiederum Folge eines hitzebedingten hohen Verlusts an Elektrolyten ist. Bei einem Sonnenstich reizen die Sonnenstrahlen die Hirnhaut. Kopf- und Nackenschmerzen sowie ein roter Kopf sind die Folgen.

Während bei einem Sonnenstich und der Hitzeerschöpfung oftmals Maßnahmen ausreichen, die man selbst ergreifen kann, etwa Abkühlung im Schatten, Ruhe und Flüssigkeit, ist ein Hitzschlag immer ein Notfall und erfordert schnelle medizinische Betreuung. Die Körpertemperatur liegt bei über 40 Grad Celsius und der Körper ist allein nicht mehr in der Lage, diese zu regulieren.

Quellenangaben

Aktualisiert am:
040 325 325 555

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