Asthma: Ursachen, Symptome, Behandlung
In Deutschland leiden bis zu 15 Prozent der Kinder und sieben Prozent der Erwachsenen an Asthma. Das sind rund acht Millionen Menschen. Die häufigste Form ist das Asthma bronchiale. Sich über die Erkrankung zu informieren, kann helfen, besser damit umzugehen und die eigene Lebensqualität zu steigern. Wir klären auf, wie sich die chronische Erkrankung äußert, was die Ursachen sind und was Betroffenen hilft.
Was ist Asthma?
Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege. Wer an Asthma leidet, bekommt schlecht Luft, da die Bronchien entweder anfallsartig oder dauerhaft verengt sind. Dadurch kann Atemluft nicht mehr wie gewohnt ein- bzw. ausströmen. Die verengten Atemwege öffnen sich entweder nach einiger Zeit wieder oder durch den Einsatz von Medikamenten, zum Beispiel Asthma-Sprays.
Asthma verläuft bei jedem Menschen anders. Schweregrad und Symptome sind unterschiedlich ausgeprägt. Die meisten Menschen aber haben dank einer Behandlung ihr Asthma gut im Griff und auch die Lebensqualität leidet nicht. Bei Kindern und Jugendlichen kann es sogar passieren, dass die Symptome mit der Zeit schwächer werden – manchmal verschwindet die Krankheit bei ihnen sogar ganz.
Wird Asthma nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass die Lunge sowie die Atemwege dauerhaft geschädigt werden.
Häufige Fragen zum DMP Asthma
Ablauf, Maßnahmen, Teilnahme: Hier finden Sie Informationen zum strukturierten Behandlungsprogramm.
Asthma bronchiale: zwei Asthma-Arten
Allergisches Asthma (extrinsisches Asthma)
Nicht-allergisches Asthma (intrinsisches Asthma)
Beim nicht-allergischen Asthma sind nicht Allergene die Auslöser für die Erkrankung. Verantwortlich sind andere, unspezifische Reize, die aus dem Körper selbst kommen und eine Entzündung der Atemwege auslösen. Zu den Auslösern zählen zum Beispiel bakterielle oder virale Atemwegsinfektionen, Stress oder eine körperliche Belastung – Fachleute sprechen in diesem Fall auch von Belastungsasthma. Auch die Einnahme bestimmter Schmerzmittel kann bei einigen Menschen Asthma auslösen.
Ursachen von Asthma
Bei Asthma spielt das Immunsystem eine wichtige Rolle. Es hat die Aufgabe, den Körper vor Krankheitserregern und negativen Umwelteinflüssen zu schützen, kann dabei aber auch überreagieren. Genau das passiert bei Asthma: Das Immunsystem reagiert auf einen Reiz, schießt dabei aber über das Ziel hinaus. Neben den oben genannten Auslösern spielen auch folgende Faktoren eine Rolle:
- Zigarettenrauch
- Autoabgase und industrielle Abgase
- Intensive Gerüche
- Kalte Umgebungsluft
- Wind
- Nebel
Asthma hat auch eine genetische Komponente. So zeigt sich, dass Kinder von Asthmatikerinnen und Asthmatikern häufiger Asthma entwickeln als solche, in deren Familien die Erkrankung nicht auftritt.
Symptome von Asthma
Typisch für Asthma ist, dass sich beschwerdefreie oder -arme Zeiten mit Phasen abwechseln, die deutlich von Beschwerden geprägt sind. Ebenso kann es sein, dass Betroffene durchgehend unter Symptomen leiden, wobei auch diese je nach Person unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.
Zu den Symptomen gehören häufig Schmerzen hinter dem Brustbein, ein Engegefühl in der Brust und ein starker Reizhusten. Viele berichten zudem von Atembeschwerden beim Sprechen. Bei einigen Menschen kommen rasselnde Geräusche beim Ausatmen hinzu.
Weitere Symptome sind:
- Kurzatmigkeit
- Erschwertes Ausatmen
- Morgendliche Atemnot
- Nächtliche Atemnot
- Brummende Atemgeräusche
Behandlung von Asthma
Zwar verschwindet bei einigen Kindern und Jugendlichen das Asthma wieder, dennoch kann es nicht geheilt werden. Es gibt aber gute Behandlungsmöglichkeiten. Das Ziel jeder Asthma-Therapie liegt darin, die Betroffenen so gut es geht beschwerdefrei zu machen. Dazu gehört auch, die körperliche Leistungsfähigkeit bestmöglich wiederherzustellen. Am meisten wird durch individuell abgestimmte Behandlungen erreicht.
Die medikamentöse Therapie beinhaltet Medikamente, die Entzündungen hemmen und die Bronchien erweitern. Erstere wirken gegen chronische Entzündungen, zweitere gegen die Verengung der Atemwege. Die Therapien sind mehrstufig aufgebaut. Mit jeder weiteren Stufe wird die Behandlung intensiver. Die behandelnden Ärzte und Ärztinnen wählen hierbei immer die Methode mit den geringsten Nebenwirkungen aus.
Betroffene können auch selbst etwas gegen die Symptome tun, zum Beispiel das Rauchen aufgeben, regelmäßig trainieren, abnehmen, bestimmte Atemtechniken anwenden oder Atemphysiotherapie nutzen. Bei der Atemphysiotherapie geht es darum, dass sich die Betroffenen den Vorgang des Atmens vollkommen bewusst machen. So soll die nachhaltige Atmung erleichtert werden.
Ernährung bei Asthma
- Sulfite, die sich zum Beispiel in Wein und Trockenobst finden
- Glutamate, die teils in Instant-Brühen und Fertiggerichten enthalten sind
- Tartrazin, das etwa in Färbungsmitteln in Fruchtsäften vorkommt.
Freie Radikale können das Asthma verschlimmern. Einige Vitalstoffe fungieren als sogenannte Radikal-Fänger:
- Vitamin E, zu finden zum Beispiel in Margarine, Mandeln, Erdnüssen und Pflanzenöl.
- Beta-Karotin, das vor allem in Aprikosen, Karotten, Spinat, Melonen und Mangos vorkommt.
- Lycopin aus Tomaten.
- Selen, das zum Beispiel in Linsen und Spargel steckt.
- Vitamin C, das vor allem in Zitrusfrüchten und Paprika vorkommt.
Asthma-Pass
Platz für Peakflow-Werte, persönlichen Daten, Medikamente sowie wichtige Ereignisse.
Asthma bei Kindern
- Kind aufrecht hinsetzen, Arme auf die Oberschenkel abstützen
- Notfallmedikamente verabreichen
- Ein Getränk anbieten
Notruf wählen, wenn:
- die Notfallmedikamente nicht anschlagen
- die Haut sich blau verfärbt
- die Atmung sehr schnell geht
- die Atmung abflacht
- das Kind teilnahmslos wirkt
Eltern legen sich für den Fall der Fälle am besten einen Notfallplan bereit. So können sie schnell reagieren und müssen nicht erst nachdenken, was wann und wie zu tun ist. Der behandelnde Arzt oder die Ärztin können dabei helfen und Tipps geben.
Unterschied zwischen Asthma und COPD
In vielen Fällen betrifft COPD ältere Menschen, die eine lange Zeit viel geraucht haben oder es immer noch tun. Weitere Unterschiede sind:
- Anhaltende Atemnot: Im Gegensatz zu Asthma ist die Atemnot bei COPD anhaltend und verschlechtert sich im Laufe der Zeit, besonders bei körperlicher Anstrengung.
- Chronischer Husten: Ein langanhaltender Husten, oft mit Auswurf (Sputum), ist ein typisches Symptom von COPD.
- Häufige Infektionen der Atemwege: Menschen mit COPD neigen zu häufigen Erkältungen, Grippe oder anderen Atemwegsinfektionen.
- Müdigkeit: Aufgrund der verringerten Sauerstoffversorgung des Körpers kann es zu erhöhter Müdigkeit und Leistungsminderung kommen.
- Keine Reversibilität: Die Symptome von COPD sind nicht reversibel, das heißt, die Krankheit ist nicht umkehrbar und heilt nicht aus. Auch wenn die Behandlung dazu beitragen kann, den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen und die Symptome zu lindern.
Der Arzt oder die Ärztin stellt die Diagnose unter anderem mithilfe eines Lungenfunktionstests.
Fazit
Asthma ist eine weit verbreitete chronische Atemwegserkrankung, die Menschen aller Altersgruppen betrifft. Die Ursachen, Symptome und der Schweregrad sind sehr unterschiedlich. Daher hilft eine individuell angepasste Therapie. Es kann eine Zeit dauern, bis man mit der Erkrankung so umgeht, dass keine Beschwerden mehr auftreten. Das Wissen um Auslöser und das richtige Handeln in kritischen Situationen helfen dabei.
DAK Fachbereich
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