Direkt zum Inhalt

Allergisches Asthma: Symptome, Ursachen und Behandlung

Allergisches Asthma: Frau mit langem Haar steht mit dem Rücken zu einem See.

Beim allergischen Asthma reagiert das Immunsystem auf Milben, Pollen, Tierhaare und andere Stoffe mit heftiger Abwehr. Die Bronchien verengen sich, die Schleimhaut schwillt an und bildet zähen Schleim, der Husten auslöst. Dadurch kommt es zu Husten, pfeifenden Atemgeräuschen, Brustenge und Kurzatmigkeit, die für allergisches Asthma so charakteristisch sind.

Wer allergisches Asthma hat, sollte die Auslöser konsequent meiden. Wie das geht, und was zum Thema Allergien und Asthma noch wichtig ist, haben wir hier zusammengefasst.

Welche Symptome löst allergisches Asthma aus?

Allergisches Asthma führt zu einer Reizung und Entzündung der tieferen Atemwege. Die Bronchien verengen sich und lösen Atembeschwerden mit Luftnot, Engegefühle in der Brust und Hustenreiz aus. Typischerweise treten Asthmabeschwerden anfallsartig auf und bilden sich zwischen den Asthma-Anfällen zurück.

Zunächst lösen nur die Allergene das allergische Asthma aus. Erfolgt wegen der allergischen Symptome keine fachgerechte Behandlung, kann es zu einer dauerhaften Reizung der Atemwege kommen. Diese reagieren dann nicht mehr nur auf das ursprüngliche Allergen mit Asthmasymptomen, sondern auch auf andere Reize wie verschmutzte Luft oder Zigarettenrauch.

Welche Ursachen hat allergisches Asthma?

 Entzündungen der Atemwege können durch verschiedene Stoffe ausgelöst werden, zum Beispiel durch Hausstaubmilben, Pollen oder Tierhaare. Der Körper reagiert auf diese an sich harmlosen Stoffe, als wären sie schädlich. Er bildet Antikörper und so genannte Mastzellen schütten große Mengen Histamin aus. Es kommt dadurch zu einer allergischen Reaktion.

Allergisches Asthma tritt allerdings erst auf, wenn die Allergie schon länger besteht. Einige Menschen sind besonders gefährdet: Wenn beide Elternteile Allergiker sind, steigt das Erkrankungsrisiko. Es erhöht sich auch deutlich bei Menschen, die Passivrauch ausgesetzt sind.

Das sind die häufigsten Auslöser von allergischem Asthma

Allergisches Asthma kann durch das konsequente Vermeiden der individuellen Allergene oft verhindert werden. Zu den häufigsten Auslösern von Allergien und allergischem Asthma gehören:

  • Gräserpollen, vor allem von Ruchgras, Knäuelgras, Wiesenrispengras und Honiggras.
  • Baumpollen, vor allem von Birke, Erle und Hasel. Möglich sind auch Kreuzallergien gegen Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Nüsse und andere.
  • Getreidepollen, vor allem von Gerste, Hafer und Roggen.
  • Kräuter und Gewürze, vor allem Beifuß, Spitzwegerich, Pfeffer und Curry.
  • Pilze, vor allem Schimmelpilze.
  • Hausstaubmilben: Hausstaub besteht aus Pilzen, Pollen, Polstermaterialien, Hautschuppen sowie Kot von Milben und Insekten. Milben lieben vor allem Teppiche, Betten, Vorhänge und Stofftiere. Ihr Kot bleibt dadurch ganzjährig in den Räumen und wird beim Staubsaugen immer wieder aufgewirbelt.
  • Haustiere: Tiere mit Fell oder Federn, vor allem Katzen, Meerschweinchen, Hunde und Pferde. Die tierischen Allergene stammen von der Haut, dem Speichel, Urin oder dem Kot. Eingeatmet können sie zu allergischem Asthma führen – selbst, wenn das Tier nicht mehr in der Nähe ist.
  • Arzneimittel: Im Prinzip kann jedes Medikament eine Allergie auslösen, vor allem aber Penicillin, Schmerzmittel, Sulfonamid und chininhaltige Medikamente sowie örtliche Betäubungsmittel.

Häufige Fragen zum DMP Asthma 

Ablauf, Maßnahmen, Teilnahme: Hier finden Sie Informationen zum strukturierten Behandlungsprogramm.

Wie wird allergisches Asthma diagnostiziert?

Medizinischer Ansprechpartner ist ein Allergologe oder eine Allergologin. Beim Hauttest ritzt der Arzt oder die Ärztin einen Tropfen einer Lösung mit dem möglichen Allergen in die Haut ein. Die Größe der daraufhin entstehenden Quaddel verrät, ob gegen das Allergen eine Allergie besteht.

Einen Provokationstest führt der Arzt oder die Ärztin durch, wenn die Beschwerden nicht oder nur teilweise mit den Ergebnissen des Hauttests übereinstimmen oder bei berufsbedingter Allergie ein Gutachten erstellt werden muss. Provokationstests werden beim allergischen Asthma meist durch Inhalation des verdächtigten Allergens durchgeführt. Bewertet wird das Ergebnis durch Messung der Lungenfunktionswerte.

Als Ergänzung oder alternativ dazu kann eine Blutuntersuchung sinnvoll sein, um Hinweise auf eine allergische Erkrankung zu bekommen und/oder gegen bestimmte Allergene gerichtete Antikörper nachzuweisen. Eine Blutuntersuchung bietet sich zum Beispiel bei Kindern an, die große Angst vor dem Hauttest haben.

Behandlung von allergischem Asthma

Allergisches Asthma ist nicht heilbar, aber Medikamente können die Beschwerden deutlich lindern oder zum Verschwinden bringen. Bei der medikamentösen Behandlung unterscheidet man zwischen der Controller- und der Reliever-Therapie. Controller-Medikamente schwächen eine bestehende Entzündung ab und verringern gleichzeitig die Anfälligkeit der Bronchien für Entzündungen. Reliever-Medikamente verschaffen kurzfristig Linderung bei einem Anfall und werden meist inhaliert. Es ist ratsam, sie als Notfallmedikamente stets bei sich zu tragen. Bei allergischem Asthma können zusätzlich Antihistaminika die Beschwerden lindern.

Vorbeugung: Wie kann ich allergisches Asthma verhindern?

Allergisches Asthma beginnt meist in der Kindheit oder frühen Jugend, kann aber in jedem Alter auftreten; die Neigung dazu ist oft angeboren. Umweltgifte, Schadstoffe und diverse chemische Substanzen können das Allergierisiko ebenfalls erhöhen. 
Eine Allergieform kann wechseln oder wandern. Reagiert zum Beispiel ein Säugling allergisch auf Kuhmilch, kann dies einen späteren Heuschnupfen ankündigen. Wird ein Heuschnupfen nicht ausreichend behandelt, kann er eine "Etage" tiefer in die Bronchien wandern und allergisches Asthma auslösen

Wer rechtzeitig reagiert und sich in ärztliche Behandlung begibt, kann die Verschlimmerung hin zu Asthma mithilfe einer Hyposensibilisierung verhindern. Das gilt insbesondere bei Heuschnupfen.

Was hilft bei allergischem Asthma?

Wer bereits unter allergischem Asthma leidet, sollte den Kontakt mit bekannten Allergenen möglichst meiden. 

  • Verbannen Sie Konservierungsstoffe, Duftstoffe und Ähnliches so weit wie möglich aus Ihrem Leben.
  • Achten Sie bei Hölzern, Farben und Co. auf allergieauslösende Naturstoffe.
  • Studieren Sie täglich die Pollenfluginformationen.
  • Halten Sie sich zur Blütezeit der Pollen-Allergene selten im Freien auf.
  • Halten Sie die Fenster weitgehend geschlossen.
  • Spülen Sie abends die Haare mit Wasser, das entfernt die Pollen vom Tage.
  • Lüften Sie das Schlafzimmer vor dem Schlafengehen.
  • Entkleiden Sie sich außerhalb des Schlafzimmers.
  • Fahren Sie im Urlaub ins Hochgebirge oder ans Meer, in diesen Regionen ist die Pollenbelastung am geringsten.
  • Statten Sie Ihr Bett mit einem Latten- oder Metallrost aus, sowie mit einer Schaumgummi- oder Kunststoffmatratze, die mit Drillich überzogen ist.
  • Kissen sollten Schaumstoffflocken enthalten. Als Bettdecke eignet sich eine Schaumstoff-Steppdecke oder eine Kunstfaserdecke, die Sie am besten alle zwei Wochen waschen.
  • Halten Sie den Raum unter dem Bett frei, so kann die Luft besser zirkulieren.
  • Halten Sie Räume trocken und kühl, das wirkt Milben und Schimmelpilzen entgegen.
  • Beseitigen Sie Staub nur mit feuchten Tüchern, und verwenden Sie einen Staubsauger mit Allergenfilter.
  • Entfernen Sie Teppiche und Staubfänger wie Vorhänge, Bettvorleger, Plüschmöbel, Pflanzen und offene Bücherregale. Alternativ reinigen Sie Teppiche zweimal jährlich und behandeln Sie sie mit einem Milbenmittel aus der Apotheke.
  • Verbannen Sie alle Kuscheltiere aus dem Kinderbett.
  • Meiden Sie Nahrungsmittel, auf die Sie allergisch reagieren.
  • Schützen Sie Ihre Kinder und sich selbst vor Zigarettenrauch – auch Passivrauchen reizt die Atemwege.
  • Sanieren Sie feuchte Wände und Ritzen – Schimmelpilze siedeln sich gerne in feuchten Räumen an.
  • Verzichten Sie auf Haustiere.
Aus Angst vor einem Asthmaanfall verzichten viele Asthmatikerinnen und Asthmatiker auf Sport. Tatsächlich ist es aber wichtig, auch mit Asthma Sport zu treiben, denn das kann Beschwerden verringern und die Belastbarkeit und die Lebensqualität verbessern. Hören Sie aber auf Ihren Körper und trainieren Sie nur so lange, wie Sie sich wohlfühlen. 

So funktioniert eine Hyposensibilisierung

Medikamente können Allergie-Beschwerden nur verringern, die einzige Therapie ist die Hyposensibilisierung. Bei dieser Methode wird die Überreaktion des Immunsystems schrittweise verringert. Dafür werden meist im Wochenabstand langsam ansteigende Dosen der jeweiligen Allergene unter die Haut injiziert oder als Tropfen eingenommen.

Eine Hyposensibilisierung kann ein Übergehen der Allergie auf die Bronchien oft verhindern und die Asthma-Beschwerden deutlich verringern. Die Behandlung dauert bis zu fünf Jahre. Besonders effektiv ist eine Hyposensibilisierung oft bei Jugendlichen.

Updated on:
Telefonkontakt
040 325 325 555

Rund um die Uhr und zum Ortstarif