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Menstruelle Migräne

Symbolbild menstruelle Migräne

Du hast immer wieder vor oder zu Beginn deiner Periode starke Kopfschmerzen? Dahinter könnte eventuell eine menstruelle Migräne stecken. Was du darüber wissen solltest und was dir am besten hilft, erfährst du hier.

Was ist menstruelle Migräne?

Wenn du starke, anhaltende Kopfschmerzen nur kurz vor oder an den ersten zwei Tagen deiner Periode kennst, könnte es sich um menstruelle Migräne handeln. Menstruelle Migräne zeigt sich im Prinzip mit denselben Symptomen wie allgemeine Migräne auch:

Zu den oft

  • spontan auftretenden
  • pulsierenden
  • und einseitigen
  • Schmerzen im Kopf

kommen nicht selten Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit.

Wenn es dir so immer rund um den Beginn deiner Periode geht, solltest du am besten ein ausführliches Kopfschmerztagebuch führen. In ihm notierst du auch deine Beobachtungen, was den Schmerz ausgelöst haben könnte, also mögliche Triggerpunkte. Schau dir das Schmerztagebuch unbedingt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zusammen an. Ob es sich um menstruelle Migräne oder eine andere Kopfschmerzart handelt, ist oft gar nicht so leicht zu erkennen. Gemeinsam werdet ihr es aber herausfinden.

Was sind die Ursachen für menstruelle Migräne?

Ursache für menstruelle Migräne ist der Abfall des Östrogenspiegels vor und zu Beginn der Periode. Östrogene gehören zu den Hormonen, die deinen Menstruationszyklus steuern. Sie sind zum Beispiel für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zuständig.

An den Tagen vor und unmittelbar beim Start der Periode ist das Östrogenlevel im Körper eh recht niedrig und fällt dann noch einmal ab. Dieser hormonelle Impuls löst die Periode aus – und es könnte sein, dass dein Körper darauf empfindlich reagiert.

Der Östrogenspiegel beeinflusst eine ganze Menge, unter anderem auch die Serotoninmenge im Gehirn. Serotonin ist ein Botenstoff des Gehirns, der für unser Schmerzempfinden und damit auch bei der Entstehung von menstrueller Migräne eine besondere Rolle spielt.

Was hilft bei menstrueller Migräne?

Wenn du unter menstrueller Migräne leidest, musst du damit auf keinen Fall einfach leben. Derzeit wird zu den Behandlungsmöglichkeiten noch viel geforscht und diskutiert, doch gemeinsam mit deinem Arzt kannst du unterschiedliche Behandlungsansätze für dich prüfen.

Einigen Betroffenen von menstrueller Migräne helfen zum Beispiel Hormonpflaster oder das Einnehmen der Anti-Baby-Pille. Anderen hilft allerdings genau das Gegenteil, also das Weglassen der Pille. Du siehst, hier ist viel Ausprobieren angezeigt, natürlich nur gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin deines Vertrauens.

Viele sprechen auch gut auf spezielle Schmerzmittel, vorbeugende Maßnahmen oder alternative Behandlungsformen an. Doch schau Dir die Möglichkeiten der Reihe nach genauer an.   

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei menstrueller Migräne?

Oft lässt sich Migräne am besten mit einer Kombination von Medikamenten und einer Lebensstiländerung behandeln. Zu unterscheiden sind die Akuttherapie und die Prophylaxe, also alles, was du unternehmen kannst, damit die Anfälle weniger oft und stark auftreten.

Medikamente für die Akutphase

Als Medikament während einer Migräneattacke haben sich Tripane besonders bewährt. Tripane gibt es als Tabletten, Nasenspray und Injektionen. Sie lindern Schmerzen und andere Migränesymptome, indem sie die Blutgefäße im Gehirn verengen und die Überempfindlichkeit von Schmerzrezeptoren verringern. Sie sind verschreibungspflichtig und können auch Nebenwirkungen auslösen.

Auch rezeptfreie entzündungshemmende wie Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac können helfen. Allerdings solltest du unbedingt auf die eingenommene Menge der Schmerzmittel achten. Denn zu viele Schmerzmittel haben nicht nur Nebenwirkungen, sie können auch selbst Kopfschmerzen auslösen.

Triptane können bereits ab 10 Tagen pro Monat zu medikamenten-induzierten Kopfschmerzen führen, so genannte Nichtopioid-Analgetika wie Paracetamol etwa ab 15 Tagen. Insgesamt solltest du also versuchen, Schmerzmittel an möglichst wenig Tagen im Monat einzunehmen.

Medikamente für die Prophylaxe

Damit deine Migräne erst gar nicht so stark wird und du nicht so viel Schmerzmittel brauchst, können dein Arzt oder deine Ärztin und Du bereits im Vorfeld mit verschiedenen Medikamenten experimentieren. Zum Einsatz können hier zum Beispiel Blutdrucksenker, Hormonpräparate, Antidepressiva oder neurologische Medikamente kommen.

Helfen kann auch eine Kurzzeitprophylaxe mit Schmerzmitteln, besonders wenn Akutmaßnahmen allein dir nicht helfen. Diese Prophylaxe beginnt man ein paar Tage vor Beginn der erwarteten Kopfschmerzen und führt sie etwa 6 bis 7 Tage fort. Einzelheiten erfährst du von deinem behandelnden Arzt oder deiner Ärztin.

Alternative Ansätze für die Prophylaxe von menstrueller Migräne

Auch mit einem veränderten Lebensstil kannst du oft viel dafür tun, dass deine Migräne-Anfälle weniger und schwächer werden. Wichtige Ansatzpunkte sind insbesondere:

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  • Andere Methoden und Therapien: Ein möglicher Ansatzpunkt ist auch eine kognitive Verhaltenstherapie, in der du deine eigenen Schmerzstrategien entwickeln kannst. Auch die Biofeedbackmethode wird für Migräne-Patienten empfohlen. Hier lernst du mithilfe von Sensoren zum Beispiel, aktiv deine linke oder rechte Schläfenarterie zu verengen. 
  • Gut hydrieren: Wenn du immer genug Wasser trinkst, sorgst du für eine gute Durchblutung und reduzierst du dein Migränerisiko.
  • Ernährungsumstellung: Wenn du bemerkst, dass bestimmte Lebensmittel dir nicht guttun und deine Migräne begünstigen, solltest du sie von deinem Speiseplan streichen. Viele Betroffene berichten, dass ihnen das Weglassen von Schokolade, Fertiggerichten und Käse geholfen hat. Insgesamt ist es gut, deine Gesundheit mit einer regelmäßigen und ausgewogenen Ernährung zu stärken – auch auf die regelmäßige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren solltest du achten. 
  • Schlafqualität verbessern: Gehe möglichst jeden Tag zur selben Zeit schlafen und finde heraus, mit welcher Schlafmenge du dich optimal erholt fühlst. Schlafmangel und ein unregelmäßiger Schlafrhythmus können Migräne-Attacken auslösen und so die menstruelle Migräne verstärken.

Das kannst du selbst tun: Tipps zur Selbstfürsorge bei menstrueller Migräne

Du hast gerade eine Migräne-Attacke? Dann pack den Notfallkoffer aus und versuche das hier:

  • Ruhe, Dunkelheit, Schlaf: Dass diese Kombination bei einer Migräne-Attacke guttut, weißt du bestimmt schon selbst. Besonders wenn du schlafen kannst, kann das die Symptome oft gut lindern.
  • Kälte oder Wärme: Ein Kältepack auf der Stirn oder im Nacken kann deine Schmerzen reduzieren. Vielleicht magst du aber lieber eine warme Dusche oder einer Wärmflasche testen? Vor der Periode ist der Körper oft sehr angespannt, auch das kann deine Migräneattacken verstärken.
  • Aromatherapie: Einige Tropfen Pfefferminzöl auf die schmerzende Stirn oder die Schläfen wirken angenehm kühl und entspannend.
  • Ingwertee: Hilft gut gegen Übelkeit
  • Kaffee: Hier sind die Erfahrungen sehr gespalten. Etwas Koffein kann guttun oder sogar Kopfschmerzen auslösen.

Menstruelle Migräne ist wahrlich nicht schön, doch du kannst viel dafür tun, dass sie dir in Zukunft hoffentlich weniger zusetzt. Wir drücken dir auf jeden Fall die Daumen.

Neben den genannten Möglichkeiten existieren noch zahlreiche andere Wege, die du probieren kannst, zum Beispiel Akupunktur, Akupressur oder Tee aus Heilkräutern wie Schlüsselblumen.

Vieles ist in der Wirkung zwar noch nicht wissenschaftlich erforscht, doch wenn du merkst, dass dir etwas guttut, bist du auf dem richtigen Weg. Wichtig ist, dass du deine Schritte möglichst gut mit deinem Arzt oder deiner Ärztin absprichst, denn im Einzelfall kann es zum Beispiel bei Heilpflanzen zu Wechselwirkungen mit den Medikamenten kommen.

Autor(in)

Journalistin für Medizin und Gesundheitsthemen

Qualitätssicherung

DAK Fachbereich

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