Affenpocken (Mpox): Alles, was du wissen musst
Auch das noch! Zweieinhalb Jahre Corona und schon rückt uns das nächste Virus auf die Pelle. Und dann hat es auch noch diesen komischen Namen: Affenpocken. Doch wir können eine kleine Entwarnung geben. Das in Deutschland erstmals im Mai 2022 festgestellte sogenannte Monkeypox virus wird zumindest keine neue Pandemie auslösen. Warum das so ist, was es mit Affenpocken auf sich hat, wie du dich schützen kannst und warum damit dennoch nicht zu spaßen ist – das erfährst du hier.
Was sind Affenpocken?
Das Virus heißt so, weil es zuerst bei Affen festgestellt wurde. Man geht aber davon aus, dass die Viren vor allem bei Nagetieren wie Ratten oder Hörnchen auftreten. Eine Übertragung zum Menschen erfolgt durch Bisse, Körperflüssigkeiten oder den Verzehr.
Sind wir Menschen einmal infiziert, bieten wir den Affenpockenviren jedoch keine allzu günstige Umgebung. Sie können unsere Organismen nämlich nicht nutzen, um sich weiterzuentwickeln. Hinzu kommt, dass es die Viren aufgrund ihrer Struktur generell schwerer haben, sich zu verbreiten als beispielsweise Coronaviren. Das hat damit zu tun, dass die Affenpockenviren einen doppelten Strang an Erbinformationen besitzen. Grippe- und Coronaviren haben dagegen nur einen einfachen. Dadurch kann die Erbinformation beim Affenpockenvirus nicht so leicht kopiert werden, es kommt seltener zu Mutationen und es bilden sich viel seltener neue Varianten aus. Das heißt, das Virus hat es schwerer, die Abwehrmechanismen unseres Körpers auszutricksen.
Wie übertragen sich Affenpocken?
Übrigens: Man hat zwar festgestellt, dass die Affenpockenviren häufig beim Sex übertragen werden und bislang auffallend oft Männer betroffen sind, die häufig Sex mit anderen Männern hatten. Deshalb gelten Affenpocken aber weder als Geschlechtskrankheit noch spielt es eine Rolle, ob du eine Frau oder ein Mann bist oder mit wem du deine Sexualität auslebst. Alle Menschen können sich mit Affenpocken infizieren, da macht das Virus keinen Unterschied.
Welche Symptome treten bei Affenpocken auf?
Erste Anzeichen, die auf eine Infektion mit Affenpocken hindeuten, treten in der Regel 5 bis 21 Tage nach der Ansteckung auf. Kopf-, Muskel- oder Rückenschmerzen sind ebenso typisch wie Fieber und geschwollene Lymphknoten. Hinzu kommen die bereits erwähnten Hautveränderungen wie Flecken, Knötchen, Bläschen sowie Pusteln und Wunden. Das kann teilweise recht schmerzhaft sein, die betroffenen Stellen verkrusten aber mit der Zeit und fallen ab. Der unangenehme Ausschlag betrifft vor allem das Gesicht, die Handflächen und Fußsohlen. Haut- und Schleimhautveränderungen können aber auch an Mund, Augen und Genitalien auftreten.
Was tun bei einer Affenpocken-Infektion?
Zunächst einmal gilt: keine Panik! Die Gesundheitsgefährdung durch Affenpocken wird vom Robert-Koch-Institut für die breite Bevölkerung als sehr gering eingestuft. Solltest du ungewöhnliche Veränderungen an deiner Haut bemerken, vermeide auf jeden Fall erst einmal den Haut-zu-Haut-Kontakt zu anderen Menschen, bis die tatsächliche Ursache von einem Arzt oder einer Ärztin geklärt ist. Diese solltest du also zeitnah aufsuchen, um andere zu schützen und dir bei Bedarf Tipps zur Behandlung der Symptome wie Fieber und Schmerzen einzuholen. Bei starken Schmerzen kann es sein, dass ein Krankenhausaufenthalt nötig wird. Im Normalfall wird allerdings eine Quarantäne von 21 Tagen in den eigenen vier Wänden angeordnet. Die Krankheit heilt in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen von allein aus.
Übrigens: Du kannst schon ansteckend sein, wenn Begleitsymptome wie Kopf- und Gliederschmerzen auftreten – Pocken müssen sich dafür noch nicht unbedingt herausgebildet haben. Es ist also wichtig, auf der Hut zu sein!
Wie schütze ich mich gegen Affenpocken?
Fazit
Es ist wahr: Affenpocken können ganz schön unangenehm sein. Nicht wahr ist hingegen, dass Affenpocken nur bei sexuellem Kontakt zwischen Männern übertragen werden können. Generell gibt es wegen Affenpocken keinen wirklichen Grund zur Sorge. Nicht, was deine Gesundheit angeht und nach aktuellem Stand auch nicht, was eine großflächige Ausbreitung in der Bevölkerung angeht. Mit ein wenig Achtsamkeit, der nötigen Hygiene und dem rechtzeitigen Gang zum Arzt oder zur Ärztin deines Vertrauens sollte das Ganze kein Problem sein.
Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.
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