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Scharlach bei Kindern

Symbolbild Scharlach: Kleines Mädchen mit Ausschlag im Gesicht
Scharlach ist eine häufige Kinderkrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Oft sorgt sie bei Eltern für Besorgnis, allerdings ist sie in den meisten Fällen gut behandelbar. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Scharlach wissen musst.

Was ist Scharlach?

Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die vor allem in den kalten Monaten des Jahres auftritt und bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts besonders gefürchtet war. Doch mit der Entdeckung des Penicillins 1928 durch den Bakteriologen Alexander Fleming verlor Scharlach viel von seinem Schrecken. Heute ist die Krankheit dank wirksamer Antibiotika in der Regel gut behandelbar. Dennoch bleibt sie weltweit verbreitet und betrifft in Deutschland jährlich etwa 5 von 1.000 Kindern, vornehmlich im Alter von sechs bis zwölf Jahren, was Scharlach den Ruf einer Kinderkrankheit eingebracht hat. 

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Auch Erwachsene können sich infizieren. Das kommt aber deutlich seltener vor. Ausgelöst wird Scharlach von A-Streptokokken. Diese Bakterien produzieren giftige Stoffwechselprodukte, sogenannte Toxine, welche die typischen Symptome der Krankheit auslösen. Nachdem man eine Scharlachinfektion durchgemacht hat, entwickelt der Körper in der Regel eine Immunität gegen das spezifische Toxin dieses A-Streptokokken-Stammes. Allerdings gibt es verschiedene A-Streptokokken-Stämme, die unterschiedliche Toxine bilden können. Deswegen kann man, je nachdem, mit welchem Toxin man sich infiziert, auch mehrmals im Leben an Scharlach erkranken.

Symptome: Wie erkenne ich, ob mein Kind Scharlach hat?

Scharlach beginnt oft plötzlich. Typisch sind hohes Fieber und Halsweh. Ein markantes Indiz für eine Infektion mit Scharlach ist die sogenannte „Himbeerzunge“, die durch ihren anfänglich weißen Belag auffällt und sich später zu einem kräftigen Rot wandelt, welches als typisches Zeichen der Erkrankung gilt. 

Ein weiteres typisches Symptom ist ein Hautausschlag, der meist ab dem zweiten Tag der Erkrankung auftritt. Er breitet sich vom Rumpf auf die Extremitäten aus. Der Mund-Kinn-Bereich zeigt sich dabei oft blass. Der Ausschlag juckt in der Regel wenig bis gar nicht. Nach etwa einer Woche klingt er wieder ab. Im Anschluss beginnt die Haut, sich zu schuppen, was besonders an den Handflächen und Fußsohlen zu beobachten ist.  

Zu Beginn der Krankheit können betroffene Kinder außerdem eine Reihe weiterer Symptome zeigen, wie etwa:

  • Intensive Halsschmerzen
  • Fieber, das oft von Schüttelfrost begleitet wird
  • Beschwerden und Schmerzempfinden beim Schlucken
  • Übelkeit, die zum Erbrechen führen kann, sowie Bauchschmerzen
  • Rötung und Entzündung im Bereich der Mandeln
  • Geschwollene Lymphknoten, meist am Hals

Wie stecken sich Kinder an?

Der Hauptübertragungsweg von Scharlach ist die Tröpfcheninfektion. Die Bakterien, die Scharlach verursachen, nisten sich vorzugsweise im Rachenraum ein. Wenn der oder die Erkrankte spricht, hustet oder niest, gelangen die Erreger über winzige Speicheltröpfchen in die Umgebungsluft. Atmet ein anderer Mensch diese Tröpfchen ein, kann er sich infizieren. In selteneren Fällen kann Scharlach auch durch eine sogenannte Schmierinfektion übertragen werden. Das geschieht vor allem dann, wenn gemeinsam genutzte Gegenstände wie Spielzeug oder Stifte mit dem Erreger in Kontakt kommen und anschließend von anderen angefasst werden.

Ist Scharlach gefährlich?

Bei einigen Kinderkrankheiten kann man sich den Gang zum Arzt oder zur Ärztin mitunter sparen: Sie heilen in vielen Fällen von selbst aus. Scharlach gehört allerdings nicht dazu. Zwar kann die Infektion auch von selbst verschwinden, es ist aber besser, auf Nummer sicher zu gehen und Antibiotika einzusetzen. 

Mit der richtigen Medikation lassen sich die Ansteckungsdauer und die Symptome deutlich reduzieren. Außerdem sinkt damit das Risiko von Komplikationen wie rheumatisches Fieber, das zu schmerzhaften Entzündungen der Gelenke und Gefäße sowie Abszessen oder gar zu einer Blutvergiftung führen kann. Normalerweise verschreibt die Ärztin oder der Arzt schnell wirkende Penicillin-Tabletten oder andere effektive Antibiotika. 

Verlauf: Wie lange dauert Scharlach?

Auch wenn die Symptome von Scharlach oft beunruhigend sind, verläuft die Krankheit in den allermeisten Fällen ohne Komplikationen. Bei einer rechtzeitigen Antibiotika-Behandlung klingt Scharlach normalerweise bereits innerhalb von einer Woche ab. Wichtig ist, die ärztlichen Anweisungen genau zu befolgen und die Medikamente nicht eigenmächtig abzusetzen. Ansonsten kann es passieren, dass nicht alle Erreger erwischt werden und die Infektion schlimmere Formen annimmt.

Wie lange ist Scharlach ansteckend?

Unbehandelt können Erkrankte andere bis zu drei Wochen lang anstecken. Sollten es zu Vereiterungen kommen, verlängert sich diese Zeit sogar noch. Die gute Nachricht ist, dass mit dem Start einer Antibiotika-Therapie die Übertragungsgefahr schon nach etwa 24 Stunden drastisch sinkt. Übrigens: Einige Menschen tragen die Streptococcus-pyogenes-Bakterien in sich, ohne dabei Krankheitssymptome zu entwickeln. Diese symptomfreien Träger sind oft die Hauptquelle für die Verbreitung der Krankheit. 

Kann ich mich bei meinem Kind anstecken?

Obwohl meist Kinder an Scharlach erkranken, sind auch Erwachsene nicht vollständig geschützt. Du solltest daher auf ähnliche Symptome achten und bei Verdacht zu deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin gehen. Durch regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von engem Kontakt zu Erkrankten verringerst du zudem das Risiko einer Ansteckung.

Die Kraft der Ruhe: Das Wichtigste zur Erholung deines Kindes

Entscheidend ist, dass du zunächst einmal für dein krankes Kind da bist. Sorge dafür, dass es genug Ruhe bekommt, ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und die vom Arzt oder von der Ärztin verschriebenen Medikamente einnimmt. 

Hier noch ein paar nützliche Ratschläge, um den Krankheitsverlauf so angenehm wie möglich zu gestalten:

  • Körperliche Schonung: Gerade in den ersten Tagen ist es wichtig, dass dein Kind sich ausruht und neue Kraft schöpft.
  • Ernährung: Bei Schluckbeschwerden, die bei Scharlach häufig vorkommen, sind weiche Nahrungsmittel wie Brei oder Suppen ideal. Sie schonen den Rachenraum und sind leicht zu verdauen. 
  • Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: Insbesondere, wenn Fieber auftritt, ist es wichtig, genug zu trinken. Am besten eignen sich hierfür Wasser oder milde Kräutertees.

Keine Frage: An Scharlach zu erkranken, ist eine unangenehme Sache. Aber mit der richtigen Medikation, guter Pflege und etwas Ruhe sind die kleinen Patienten und Patientinnen meist schnell wieder auf den Beinen. 

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