Unsere Gewinnerinnen und Gewinner 2024: Schleswig-Holstein
Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander – da hatte es die Landesjury in Schleswig-Holstein wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!
1. Platz
Lara Gerber für das Projekt „Time Out“
"Time Out“ ist ein Projekt von Studierenden für Jugendliche mit Angehörigen oder Freund*innen, die an Krebs erkrankt sind. Den Jugendlichen wird die Möglichkeit geboten, eine Auszeit aus dem krankheitsgeprägten Alltag zu nehmen und andere Jugendliche, die in einer ähnlichen Situation sind, kennenzulernen.
Dazu unternimmt das Projektteam gemeinsam mit den betroffenen Jugendlichen verschiedene Freizeitaktivitäten, die sich die Jugendlichen wünschen dürfen. Auch ein Kreativnachmittag oder ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt sowie Theater-/Musicalbesuche stehen auf dem Programm.
Das Projekt läuft in Schleswig-Holstein bereits seit 01.06.2019 in der Hansestadt Lübeck. Lara Gerber:
„Wir freuen uns mit Hilfe des Preisgeldes des DAK-Gesundheitswettbewerbes weiterhin Events für Kinder und Jugendliche mit an Krebs erkrankten Angehörigen anbieten zu können. Time Out ist eine Studierendeninitiative und wird von der schleswig-holsteinischen Krebsgesellschaft unterstützt. Unser Team besteht aus Studierenden verschiedener Fächer von den Unis und Hochschulen in Lübeck und Hamburg. Das Ziel von Time Out ist Kindern und Jugendlichen eine Auszeit von der Krebserkrankung ihrer Angehörigen zu bieten. Dafür planen wir verschiedenste Aktivitäten, wie z.B. Klettern, Kanu fahren, Backen, Escape Rooms, Lasertag, Töpfern u.v.m. Unsere Events finden monatlich statt und sind für alle Teilnehmenden kostenlos. Das Preisgeld des Wettbewerbes trägt dazu bei, dass wir auch in der Zukunft Events organisieren und damit Kindern und Jugendlichen eine Freude bereiten können.“
Cord-Eric Lubinski von der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein:
„Das Projekt 'Time out' zeigt eindrucksvoll, was junge Menschen im Rahmen ehrenamtlichen Engagements zu leisten imstande sind. Neben ihrem Studium kümmern sie sich um junge Menschen mit an Krebs erkranktem Umfeld und bringen dabei ihre jeweiligen persönlichen Stärken in die Unterstützungsarbeit der Gruppe ein. Die betroffenen Jugendlichen erhaltenden dringend benötigten Halt. Das ist Prävention pur und ein starkes Zeichen eines gesunden Miteinanders.“
2. Platz
Lara Kleiner-Schimmelpfennig für das Projekt „Trauernde Kinder in Schleswig-Holstein e.V."
Das Projektteam besteht aus einem pädagogischen Team und mehr als 40 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Das Projekt „Trauernde Kinder S-H“ begleitet Kinder und Jugendliche, die vom Tod eines nahestehenden Menschen betroffen sind. In Trauergruppen wird ihnen ein geschützter Raum geboten, in dem sie ihren eigenen Weg durch die Trauer gehen können. Durch das Spielen und Austauschen mit Gleichaltrigen machen sie die wohltuende Erfahrung, mit ihren Gefühlen, Fragen und Sorgen nicht allein zu sein. Durch die Möglichkeit sich auf ihre eigene Weise auszudrücken, lernen Kinder und Jugendliche, dass Trauer eine natürliche Reaktion auf Verlust ist. Sie lernen, dass sich Trauer wandelt und Teil des Lebens wird. Das Team begleitet Kinder, Jugendliche und deren Familien auf ihren Trauerwegen, beantwortet Fragen, stärkt Ressourcen und würdigt sie in ihrer besonderen Situation. Die Kinder und Jugendlichen bleiben so lange in den Gruppen, wie sie es brauchen.
Das Projekt läuft seit dem 28.08.2004. Lara Kleiner-Schimmelpfennig:
„Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ändert sich für die Angehörigen und das gesamte Umfeld das komplette Leben. Viele Familien berichten von einem Schockzustand oder davon, zunächst einfach nur zu funktionieren. Schmerzhafte Gefühle zu durchleben kostet Kraft, ebenso wie die Akzeptanz, dass ein geliebter Mensch gestorben ist und nicht wieder kommen wird. Der Alltag gerät aus den Fugen, der Glaube an eine Zukunft schwindet. Bis der Verlust in das neue Leben integriert werden kann, dauert es. Mit unserer Arbeit geben wir trauernden Menschen in einer schweren Zeit Halt und Orientierung, Zeit und Raum für ihre individuelle, persönliche Trauer und einfühlsame Begleitung auf ihrem Weg in ein neues Leben.“
Cord-Eric Lubinski über das Projekt und die Auszeichnung:
„Der Tod eines nahestehenden Menschen ist ein einschneidendes Ereignis im Leben, gerade für Kinder und Jugendliche. Sie dürfen mit ihren Gefühlen nicht allein gelassen werden. Die Gruppen von 'Trauernde Kinder in S-H' tragen präventiv dazu bei, dass Körper und Seele der Heranwachsenden keinen weiteren Schaden nehmen. Das ist Ausdruck eines gesunden Miteinanders in einer für die Kinder und Jugendlichen extrem schwierigen Zeit.“
3. Platz
Lynn Witting für das Projekt „Health Promotion”
Da Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ein höheres Risiko für weitere gesundheitliche Einschränkungen mit sich bringen, ist es dem Team ein Anliegen sowohl die Athleten und Athletinnen selbst als auch das Fachpersonal auf das Thema "gesunde Lebensweise" aufmerksam zu machen. Neben der Förderung der gesundheitlichen Aspekte wird stets das Ziel der Inklusion verfolgt.
Ehrenamtliche unterstützen dabei, sowohl bei Landesspielen als auch in Einrichtungen den Bereich der Gesundheitsprävention voranzubringen und Barrieren in der Gesundheitsvorsorge abzubauen.
Das Projekt läuft bereits seit dem 01.01.2004. Lynn Witting:
„Unser Projekt Health Promotion - Gesunde Lebensweise, welches Teil des Gesundheitsprogramms Healthy Athletes® von Special Olympics ist, bietet kostenlose Untersuchungen und Beratungen zur gesunden Lebensweise für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung an. Wir fördern eine gesunde Lebensweise und tragen dazu bei, das Bewusstsein für Gesundheit und Prävention zu stärken.“
Cord-Eric Lubinski über das Projekt und die Auszeichnung:
„Die Akteure von „Health Promotion“ vermitteln Menschen mit geistiger Behinderung auf eindrucksvolle Weise ein besseres Gesundheitsbewusstsein im Alltag. Damit reißen sie Barrieren in der Gesundheitsvorsorge dieser Menschen ein, ganz nach dem Motto, Förderung von Gesundheitskompetenz schafft Inklusion. Dieses besondere ehrenamtliche Engagement erfüllt den Kerngedanken eines gesunden Miteinanders.“