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Unsere Gewinnerinnen und Gewinner 2024: Hessen

Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander – da hatte es die Landesjury in Hessen wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!

1. Platz

Lea Adam vom Verein infrau in Frankfurt am Main mit dem Projekt “Schwimmen und Radfahren für Migrantinnen”

Bild: Jugendliche auf Fahrrädern, die im Kreis fahren. 1. Platz Hessen 2024

Seit 2011 werden in Kooperation mit dem Sportverein FTV 1860 und der Sportjugend Hessen erfolgreich Schwimm- und Fahrradkurse für Migrantinnen angeboten. 750 Frauen aus 60 verschiedenen Herkunftsländern haben mittlerweile das Angebot wahrgenommen. Die Idee von “infrau” ist, Migrantinnen durch Radfahren und Schwimmen zu mehr Freiheit und Selbstbestimmung zu verhelfen. Über die Bewegung sollen die Frauen Selbstvertrauen entwickeln und sich den öffentlichen Raum erobern.  
Das Projekt gewann 2012 den Sportpreis der Stadt Frankfurt und war 2014 im Wettbewerb „ZEIT FÜR BEWEGUNG!“ in der Endauswahl.

Lea Adam erklärt: „Nicht umsonst sprechen wir davon, dass sich jemand ‚freischwimmt‘ oder ‚neuen Schwung‘ bekommt. Unsere Teilnehmerinnen erobern sich ein Stück innere und äußere – sichtbare – Freiheit. Die Kurse sind ein wunderbares Mittel, den Kreislauf mangelnden Selbstvertrauens zu durchbrechen. Der eigene Bewegungsspielraum erweitert sich durch die erlernten neuen Fähigkeiten und führt so zu gesellschaftlicher Teilhabe“ 

Britta Dalhoff (Leiterin der Landesvertretung Hessen der DAK-Gesundheit) über das Projekt: 
„Ich bin beeindruckt von dem Projekt ‚Schwimmen und Radfahren für Migrantinnen‘ und gratuliere Lea Adam und dem gesamten Team ganz herzlich zum Landessieg. Das Projekt stärkt die Selbstbestimmung der Frauen durch körperliche Bewegung und trägt dadurch sehr viel zu einem gesunden Miteinander bei.“ 

2. Platz

Lydia Zoubek aus Neu-Isenburg für das Projekt “Fitness zum Hören”

Frau macht Kniebeuge

Mit einer speziell durch Physiotherapeuten entwickelten App wird es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, selbstständig von zu Hause aus zu trainieren, ohne auf visuelle Anweisungen angewiesen zu sein. Damit steht das Projekt für Inklusion und Barrierefreiheit im Bereich Fitness. Fitness ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsvorsorge, jedoch sind herkömmliche Angebote oft schwer zugänglich oder unzureichend auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe ausgerichtet. Die App schließt diese Lücke, indem sie klar strukturierte und leicht verständliche Audio-Fitnesskurse bietet, die sich flexibel in den Alltag der Nutzerinnen und Nutzer integrieren lassen. Dadurch wird nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das Gefühl der Selbstbestimmung und Teilhabe an einem gesunden Miteinander gefördert. 

Lydia Zoubek zum Projekt: „Die Motivation für unser Projekt entstand aus dem Mangel an passenden Angeboten für blinde und sehbehinderte Menschen und aus diskriminierenden Erlebnissen, wie dem Versuch von mir als blinder Frau, sich in einem Fitnessstudio anzumelden, was nur mit einer umfassenden Verzichtserklärung möglich gewesen wäre. Solche Situationen sind leider kein Einzelfall und haben uns motiviert, diese barrierefreie, digitale Möglichkeit für das eigenständige Heimtraining zu schaffen."

3. Platz

Bernd Westbomke mit dem Projekt “Handicup” des Vereins Ziemlich beste Kollegen e.V.

Bild: Gruppenbild "Verein Ziemlich beste Kollegen e.V." Platz 3 Hessen 2024

Beim Handicup tanzen Männertanzgruppen für – und mit – Menschen mit Behinderung. Das Wort Inklusion wird hier mit Leben gefüllt. Die Veranstaltung hilft, Barrieren und Vorurteile abzubauen. Die Erlöse kommen den ca. 280 Menschen mit Behinderung der ZOAR Werkstätten in Alzey zugute, für die das Projekt jedes Jahr ein Programm erstellt, zum Beispiel mit Bogenschießen, Ballonfahrten, Lama-Wanderung, Kino, Theater, Konzerten, Freizeitparks, Städtetrips, Erste-Hilfe-Kurs, Klangschalentherapie, Kanufahrten oder einfach mal Eis essen, basteln und Spielenachmittagen.

Bernd Westbomke erklärt:
„Da unser 1. Vorsitzender Mitarbeiter in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung ist, war schnell klar, dass bei den Menschen mit Beeinträchtigung wenig bis kein Geld für Freizeitaktivitäten übrig ist. Das war die Motivation, diesen Förderverein (Ganzheitliches Projekt) zu gründen. Wir konnten so seit der Gründung 2013 schon ca. 300.000 Euro erwirtschaften mit unseren Events "Handicup - Männer tanzen für Menschen mit Behinderung" und "Der etwas andere Showabend" und vielen Spenden. Damit konnten wir unseren 250 Menschen mit Beeinträchtigung und 100 Kindern am Zoar Standort Alzey schon vielzählige Aktivitäten finanzieren und ermöglichen. Jährliches Eis und Burger für alle, Ballonfahrt, Reisen nach Paris, Budapest, Barcelona usw. Konzerte, Musical und Theaterbesuche. Fotoshootings, Kino und vieles mehr."

Sonderpreis Pflege

Regina Heidl von der Bürger*innen Stiftung Heusenstamm mit dem Projekt „Veranstaltungen für Senioren“

Bild: Gruppenbild ältere Personen Sitzen im Raum und vor ihnen stehen mehrere Kinder

In Heusenstamm gibt es das Horst-Schmidt-Haus der AWO. Dort werden pflegebedürftige Personen betreut. Seit Herbst 2023 bietet die BürgerInnen-Stiftung Heusenstamm Veranstaltungen an, zum Beispiel einmal pro Monat eine Stunde Seniorenyoga, das von einer extra dafür ausgebildeten Yogalehrerin angeleitet wird (die Kosten dafür werden mit dem Förderverein Lebensbilder geteilt). "Das Seniorenyoga ist sehr beliebt und die Teilnehmer würden es am liebsten jede Woche mitmachen", sagt Regina Heidl. In Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Heusenstamm gab es zudem schon drei Bilderbuchkinos, zu dem auch immer eine Gruppe Kindergartenkinder dazukommt. Außerdem wurden ein Vortrag über die indonesische Insel Sumba sowie ein Adventskonzert mit der Musikschule Heusenstamm organisiert. Die Arbeit im Pflegeheim sorgt dafür, dass Kinder näheren Kontakt zu pflegebedürftigen Menschen bekommen und diesen allein durch ihre Anwesenheit große Freude bereiten. 

Regina Heidl über die Stiftung:
„Unsere Motivation besteht darin, die Mitarbeiter im Pflegeheim dabei zu unterstützen, dass verschiedene Angebote das Leben dort schöner machen und Abwechslung bieten. Als Erfolg sehen wir das Lächeln der Bewohner und die Freude der Kinder und Erwachsenen, die mithelfen."


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