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Einschlaftipps für Kinder

Einschlaftipps Kinder: Mutter kuschelt mit ihrem Baby im Bett

Vor allem in den ersten Lebenswochen und -monaten eines Kindes beschäftigt viele junge Eltern diese eine Frage: Wie schaffe ich es, dass mein Kind schneller einschläft oder sogar durchschläft?

Wir haben mit dem Kinderarzt Dr. Torsten Spranger aus Bremen über Abendroutinen, Schlafstörungen und Gute-Nacht-Lieder gesprochen.

Ist eine Abendroutine eigentlich wichtig – und wenn ja, ab wann?

Dr. Spranger: "Regelmäßige Tagesabläufe und Abendrituale helfen allen Kindern, auch schon den Säuglingen. Von daher also ein klares Ja! Einen allgemeingültigen festen Zeitpunkt für das Einführen einer Abendroutine gibt es nicht, sie sollte aber spätestens dann eingeführt werden, sobald ein Kind oder ein Baby Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen hat."

Ab wann schlafen Kinder durch?

Dr. Spraner: "Das ist eine gute Frage – eine Garantie fürs Durchschlafen gibt es ab keinem bestimmten Alter. Einige Kinder schlafen bereits ab dem vierten oder sechsten Lebensmonat durch, andere brauchen wesentlich länger. Im zweiten Lebensjahr sollten Kinder normalerweise durchschlafen. Tun sie es nicht, sollten Eltern mit dem Kinderarzt darüber sprechen."

Ab wann spricht man von einer „Schlafstörung“?

Dr. Spranger: "Davon spricht man immer dann, wenn der fehlende Nachtschlaf zu Tagesmüdigkeit beim Kind und/oder bei den Eltern führt. Spätestens dann sollten Eltern den Kinderarzt oder einen Schlafmediziner aufsuchen, um mit ihm gemeinsam auf Ursachenforschung zu gehen und gemeinsam Lösungswege zu erarbeiten."

Woran erkennt man, dass das Kind „überdreht“ ist und daher schlecht einschläft?

Dr. Spranger: "Abendliche Unruhe oder unmotiviertes Schreien ohne nachvollziehbare Gründe können darauf hinweisen, dass das Kind überdreht ist und daher an Einschlafen kaum zu denken ist. Auch hektisch wechselnde Spielaufforderungen oder körperliche Unruhe mit dabei hängenden Augenlidern sind häufige Anzeichen dafür, dass ein Kind ,drüber' ist."

Wie lange dürfen Kinder im Elternbett in der Besucherritze schlafen?

Dr. Spranger: "So lange es den Eltern gefällt, würde ich sagen. Eltern sollten aber immer im Hinterkopf haben, dass sich dieser Zustand umso schlechter ändern lässt, je länger er andauert. Und: Im ersten Lebensjahr sollte das Schlafen im Elternbett für Babys strikt untersagt sein, um dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen."

Warme Milch zum Einschlafen, heiße Wanne, keine Schokolade am Abend – welche Tipps helfen, was ist Quatsch?

Dr. Spranger: "Warme Milch ist für Kinder, die bereits Zähne haben, zum Einschlafen ungeeignet, da sie die Kariesbildung fördert. Auch die heiße Wanne ist eher schwierig, da sie oft eher munter macht, weil der Kreislauf danach auf Hochtouren läuft. Süßes sollte dem Kind in den Abendstunden nicht mehr angeboten werden – denn ein voller Bauch entspannt nicht gern und gerade Süßes fördert nach einigen Stunden eine Unterzuckerung, die wach machen kann. Besser ist leichte, aber ballaststoffreiche Kost, die sättigt, ohne den Blutzucker in die Höhe zu treiben."

Ab wann sollte mein Kind allein ins Bett gehen?

Dr. Spranger: "Einschlafen sollten Kinder so früh wie möglich allein, am besten schon als Säugling. Denn nur so sind Kinder und Babys in der Lage, auch beim nächtlichen Aufwachen wieder allein einzuschlafen. Das ,Ins-Bett-bringen' können Eltern aber so lange fortführen, wie das Kind es möchte und zulässt. Wenn es vielleicht das gemeinsame Ritual ist, abends auf der Bettkante nach Sorgen und Erlebnissen des Tages zu fragen und darüber zu sprechen, kann auch ein 14-Jähriger noch ins Bett gebracht werden."

Sollten Eltern Einschlaflieder und -geschichten selbst vorlesen/singen oder sind CD & Co. auch okay?

Dr. Spranger: "Wie immer im Kontakt mit Kindern, ist dem Mensch der Vorzug zu geben. Doch auch bei der ,Live-Performance' soll das Kind nicht bis in den Schlaf hinein begleitet werden. Mit Geschichten und Liedern zur Ruhe zu kommen, ist gut – einschlafen in Ruhe ohne Musik ist dann das i-Tüpfelchen."

Bis wann sollten Kinder Mittagsschlaf machen?

Dr. Spranger: "Da gibt es keine bestimmte festgesetzte Altersgrenze. Generell sollten Kinder so lange einen Mittagsschlaf machen, wie sie ihn benötigen, also um die Mittagszeit Müdigkeitssymptome zeigen – und nachts dann aber trotzdem gut schlafen können."

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