Welche Windel ist die richtige für mein Baby?
Es gibt Kinder, die mit zwei Jahren keine Windel mehr brauchen und welche, die mit fünf oder sechs noch für die Nacht gewickelt werden müssen. Dass Kinder sich unterschiedlich entwickeln, ist völlig normal. Die wichtige Frage ist also nicht, wie lange dein Kind eine Windel braucht, sondern welche Windel es zu welchem Zeitpunkt die richtige ist. Hier erfährst du, welche Windel die richtige für dein Kind ist.
Welche Windeln gibt es?
Babys brauchen Windeln, das weiß jeder. Bevor du allerdings losziehst und dich mit der ersten Ladung eindeckst, gibt es eine grundlegende Entscheidung zu treffen. Wahrscheinlich hast du dich bereits ein wenig umgesehen und bist bei deinen Recherchen auf drei Arten von Windeln gestoßen:
- Wegwerfwindeln
- Öko- oder Bio-Wegwerfwindeln
- Stoffwindeln
Im Folgenden stellen wir dir alle drei Windeltypen mit ihren Vor- und Nachteilen vor. So kannst du selbst entscheiden, welche Variante für den sensiblen Popo deines Sprösslings die beste ist.
Wegwerfwindeln – Vor- und Nachteile
Das Wickeln mit einer klassischen Wegwerfwindel ist einfach und die Entsorgung im Mülleimer unkompliziert und hygienisch. Damit wären wir auch schon beim ersten Vorteil der Wegwerfwindel: Sie ist ungeheuer praktisch.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass eine Wegwerfwindel (Einwegwindel) dein Baby über viele Stunden hinweg sehr zuverlässig trocken hält. Ein Vorteil, der vor allem in der Nacht zum Tragen kommt. Denn: Wenn der Windelwechsel nicht alle zwei Stunden erfolgen muss, können auch die Eltern etwas länger schlafen – sofern das Baby ebenfalls nachts schläft. Die Wegwerfwindel punktet also auch in Sachen Komfort – sowohl beim Kind als auch bei den Eltern.
Wegwerfwindeln sind heutzutage so gestaltet, dass sie Babys und Kleinkindern möglichst viel Bewegungsfreiheit bieten. So können sie entspannt spielen, wild toben und die ersten Krabbelversuche unternehmen. Das gilt auch für die kühlere Jahreszeit, wenn die Kleidung dicker wird. Die dünnen Wegwerfwindeln sind unter der Hose kaum zu erkennen und halten trotzdem sauber und trocken.
Neben den genannten Vorteilen haben Einwegwindeln aber auch Nachteile. Es gibt Babys, die die Oberfläche der Wegwerfwindel nicht vertragen und wunde Stellen im Windelbereich bekommen. Das juckt und schmerzt und sollte so schnell wie möglich behoben werden.
Kinder sollten so früh wie möglich ein Gefühl dafür entwickeln, dass sie uriniert haben. Moderne und hochwertige Wegwerfwindeln können hier tatsächlich ein Hindernis darstellen. Sie sind so saugfähig, dass das Kind von seinem Geschäft gar nichts mitbekommt. Durch das fehlende Gefühl kann es sein, dass es erst später trocken wird als ein Kind, das mit Stoffwindeln gewickelt wird.
Und nicht zuletzt ist da noch der Umweltaspekt. Wegwerfwindeln verursachen einen riesigen Müllberg. Allein in Deutschland werden pro Tag ca. acht Millionen Einwegwindeln weggeschmissen. Aufs Jahr gerechnet sind das beinahe drei Milliarden Windeln. Es ist also durchaus sinnvoll, sich nach Alternativen umzusehen.
Öko-Wegwerfwindeln – Vor- und Nachteile
Eine dieser Alternativen sind Öko- oder Bio-Wegwerfwindeln. Diese schaffen es, den Hintern deines Babys trocken und sauber zu halten und schonen dabei auch noch die Umwelt. Es gibt verschiedene Hersteller, die alle eines gemeinsam haben – die Bio-Wegwerfwindeln werden aus nachwachsenden Rohstoffen produziert.
Einer dieser Hersteller produziert sogar Bio-Wegwerfwindeln, die du zu Hause auf deinen Komposthaufen oder in die Biotonne werfen kannst.
Der überwiegende, uns bekannte Teil der Bio-Einwegwindeln enthält keine zusätzlichen Duftstoffe, kein Latex und wurden auch nicht mit Chlor gebleicht. Wenn dein Baby also eine sensible Haut hat oder hypoallergene Windeln braucht, wirst du bei den Öko-Wegwerfwindeln mit Sicherheit fündig.
Auch wenn dein kleiner Schatz an Neurodermitis leidet, sind Bio-Windeln eine gute Wahl.
Natürlich haben auch die Bio-Einwegwindeln ein paar Nachteile. Im Vergleich zu den normalen Wegwerfwindeln sind sie in der Regel nicht ganz so saugstark. Auch beim Thema Preis schneiden die regulären Einwegwindeln etwas besser ab, da Bio-Wegwerfwindeln meist etwas teurer sind. Und wenn man keine kompostierbaren Bio-Wegwerfwindeln verwendet, entstehen bei der Verwendung von Bio-Windeln beinahe die gleichen Müllberge wie bei den normalen.
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Stoffwindeln – Vor- und Nachteile
Stoffwindeln sind für dein Kind dann ideal, wenn du Wert darauf legst weniger Müll zu produzieren. Wegwerfwindeln zersetzen sich erst nach vielen Jahren. Ein Baby verbraucht in Deutschland im Durchschnitt 7.000 Windeln, bis es trocken ist. Der Verbrauch bei wiederverwendbaren Stoffwindeln liegt bei 15 bis 20.
Stoffwindel ist übrigens nicht gleich Stoffwindel. Es gibt verschiedene Varianten. Zu den beliebtesten zählen die folgenden zwei Systeme:
- All-in-One-Stoffwindel
- All-in-Two-Stoffwindel
Beim All-in-One-Stoffwindelsystem besteht die Windel aus einem einzigen Teil. Beim All-in-Two-Stoffwindelsystem hast du es dagegen mit zwei Teilen zu tun. Hier setzt sich die Windel aus einer wasserfesten Überhose und einer saugfähigen Stoffwindeleinlage zusammen, die in den Nässeschutz eingelegt wird und ausgetauscht werden kann. Das braucht vor allem am Anfang etwas Übung.
Das Praktische an diesen Windeln ist, dass die Überhose in der Regel „mitwächst“. Du kannst sie enger und weiter machen. So begleiten diese Windeln dein Baby von Beginn an bis zum Trockenwerden.
Überhosen gibt es nicht nur aus einem bestimmten Stoff. Man kann sie in unterschiedlichen Materialien und in vielen verschiedenen Farben und Mustern kaufen. Apropos kaufen bzw. nicht kaufen: Wer seine Stoffwindeln nach dem ersten Kind gründlich reinigt, kann sie anschließend beim nächsten Kind erneut verwenden. Das gilt vor allem dann, wenn die Stoffwindel aus einem langlebigen und hochwertigen Naturmaterial hergestellt wurde. Die Stoffwindel kann in der Mission „Müllberg verkleinern“ also doppelt punkten!
Für viele Stoffwindeln gibt es zusätzliche Schutztücher, die den Stuhl auf hygienische Weise auffangen. Die Tücher mit dem Stuhl können einfach in der Toilette entsorgt werden.
Statt alles sofort „abzusaugen“, lassen Stoffwindeln deinem Kind kurz die Zeit, das Gefühl von Nässe zu entdecken. Das hilft ihnen dabei zu lernen, ihre Blase zu kontrollieren. Stoffwindeln können das Trockenwerden also fördern.
Aber auch Stoffwindeln haben nicht nur Vorteile. Das Waschen in der Maschine sorgt für höhere Energiekosten in deinem Haushalt. Außerdem ist die Anwendung von Stoffwindeln Übungssache. Ganz allgemein ist der Umgang also etwas aufwendiger als bei Einwegwindeln. Im Urlaub ist es zum Beispiel nicht immer möglich, Stoffwindeln zu waschen. Wer Wegwerfwindeln verwendet, hat es da etwas unkomplizierter.
Vergleich: Stoffwindeln heute und damals
Zu Zeiten unserer Eltern und speziell unsere Großeltern war die Stoffwindel bei weitem noch nicht so ausgereift wie heute. Sie waren heilfroh, als die Einweg- oder Wegwerfwindel auf der Bildfläche erschien und vieles erleichterte.
Stoffwindeln, die Babys Popo zuverlässig trocken halten, sind eine moderne Erfindung. Früher wurde Babys oft eine Art Mullbinde oder Baumwolltuch um den Popo gewickelt. Sobald das Tuch oder die Binde nass war, wurde gewechselt. Dieses System hinkte vor allem in der Nacht und bei größeren Kindern, die über der Windel Kleidung trugen. Letztere wurde dann ebenfalls schnell nass. Unsere Omas behalfen sich nicht selten mit einer provisorischen Plastikfolie – was nicht viel mehr als eine Notlösung war.
Heutige Stoffwindeln haben mit ihren Vorgängern nicht mehr viel gemein: Sie sind einfach in der Handhabung, anpassbar und sehen schick aus. Inzwischen gibt es diverse Wickelsysteme. Hier ist für jeden Geschicklichkeitsgrad etwas dabei. Wenn du z. B. Pull-Up-Windeln bevorzugst, wirst du auch im Stoffwindelsegment fündig werden. Zudem gibt es mittlerweile deutlich saugfähigere wiederverwendbare Materialien als früher. So hält eine moderne Stoffwindel gut und gerne 3 bis 4 Stunden. Wird die Windel mit einem saugstarken Material ausgestattet, sind auch 12 Stunden, also die ganze Nacht, kein Problem.
Stoffwindeln haben sich den Wegwerfwindeln in der Handhabung stark angenähert. Sowohl die Großeltern als auch der Babysitter kommen damit leicht zurecht.
Sind Stoffwindeln nachhaltiger?
Wie bereits beschrieben, ist der Verbrauch an Wegwerfwindeln in Deutschland enorm. Schon aus diesem Grund sind Stoffwindeln eine echte, nachhaltige Alternative. Außerdem schonen sie dein Budget. Wegwerfwindeln kosten viel Geld und dein Baby braucht jede Menge davon, bis es trocken ist.
Wegwerfwindeln kosten nicht nur viel Geld – bei ihrer Herstellung werden auch jede Menge Ressourcen verbraucht. Zum Beispiel Wasser, aber auch Erdöl. Denn: Der Absorber, der in der Einwegwindel bis zu 12 Stunden Trockenheit garantiert, wird aus diesem Rohstoff gewonnen. Im Vergleich zu Einwegwindeln sind Stoffwindeln also deutlich umwelt- und klimaverträglicher.
Was ist die richtige Windelgröße für mein Baby?
Eine Windel soll dichthalten und für dein Baby komfortabel sein. Dieses Versprechen hält sie nur, wenn sie perfekt sitzt. Ist die Windel zu klein, presst sich der Inhalt nach draußen. Ist die Windel hingegen zu groß, können Urin und Stuhl daran vorbeilaufen. Du siehst, die passende Größe kann für das Wohlbefinden deines Babys und die Sauberkeit deiner Möbel entscheidend sein.
Bei der Bestimmung der Windelgröße gibt es zwei Kriterien: das Gewicht des Kindes und die Lebensmonate. Die Windel deines Babys passt dann perfekt, wenn du noch einen oder zwei Finger zwischen Babys Bauch und Windel stecken kannst.
Wenn die Windel zu eng anliegt, solltest du auf die nächsthöhere Windelgröße wechseln. Ein Indiz können Druckstellen an den Oberschenkeln und am Bauch sein.
Diese Windelgrößen gibt es:
Windelgröße | Passendes Alter und Gewicht |
---|---|
Größe 0 | |
Größe 1 | Für Neugeborene im 1. und 2. Monat mit einem Gewicht von 2 bis 4 kg. |
Größe 2 | Für Babys im 2. und 3. Monat und einem Gewicht von 3 bis 6 kg. |
Größe 3 | Für Babys zwischen dem 3. und dem 6. Monat und einem Gewicht von 4 bis 9 kg. |
Größe 4 | Für Babys und Kleinkinder ab dem 6. Monat und einem Gewicht von 8 bis 18 kg. |
Größe 4+ | Für Kleinkinder von 9 bis 20 kg. |
Größe 5 bis 6 | Ab 16 kg und einem Hüftumfang von 40 bis 50 cm. |
Größe 7 | Für Kinder zwischen ca. 30 und 35 kg und einem Hüftumfang von 45 bis 63 cm. |
Die Größen 5 bis 7 wurden für Kinder entwickelt, in deren Alter die meisten anderen Kinder bereits trocken sind. Wenn Bettnässen ein Problem darstellt, sind diese Windeln eine bewährte und einfache Lösung.
Fazit:
Ohne Windeln kommt kein Baby aus. Ob du Wegwerfwindeln, Bio-Wegwerfwindeln oder moderne Stoffwindeln verwendest, hängt von deinen Bedürfnissen und von denen deines Babys ab. Jede Windelart hat Vor- und Nachteile: Wegwerfwindeln sind einfach in der Handhabung, verursachen aber einen großen Müllberg. Bio-Wegwerfwindeln sind oft biologisch abbaubar, dafür aber nicht ganz so saugfähig. Stoffwindeln sind der Öko-Knüller, dafür erfordert der Umgang mit ihnen speziell am Anfang etwas Übung.
Wir hoffen, dass wir ein wenig Licht in den Windel-Dschungel bringen konnten und du nun eine Entscheidung treffen kannst, mit der dein Baby und du rundum zufrieden seid.