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Corona: Telemedizin versorgt Herzpatienten in NRW

Neues Projekt „HerzConnect“ von DAK-Gesundheit, Herzzentrum und Siemens Healthineers bietet Fernbehandlung mit Vorteilen

Angesichts steigender Coronafälle können Herzpatienten in Nordrhein-Westfalen auch per Telemedizin versorgt werden. Das neue Projekt „HerzConnect“ bietet bei mittlerer oder schwerer Herzschwäche eine intensivierte Fernüberwachung und -betreuung. Da das Coronavirus für chronisch Kranke besonders gefährlich ist, kann durch die engmaschige telemedizinische Behandlung das Ansteckungsrisiko minimiert werden. Das Programm wurde von der DAK-Gesundheit, dem Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen und dem Technikpartner Siemens Healthineers ins Leben gerufen. Aktuell kann „HerzConnect“ in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen genutzt werden. Bei erfolgreicher Umsetzung soll das Projekt bundesweit angeboten werden.

Obwohl Corona beim Vertragsabschluss zwischen den Partnern noch kein akutes Thema war, werden die wesentlichen Vorteile der Telemedizin jetzt besonders wichtig. „Angesichts der dynamischen Ausbreitung des Coronavirus sind die telemetrische Erfassung von Vitaldaten und die telefonische Betreuung besonders wichtig. Die Digitalisierung ist für Menschen mit einer Herzinsuffizienz eine große Chance“, sagt Klaus Overdiek, Leiter der DAK-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen. 

Zur freiwilligen Teilnahme sprechen DAK-Gesundheit und das Herz- und Diabeteszentrum geeignete Patienten an. In einem zeitlich befristeten Behandlungspfad von 24 Monaten werden ausgewählte Werte regelmäßig aus der Ferne erfasst und in eine elektronische Patientenakte im angeschlossenen Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) übertragen. Patienten im Versorgungsprogramm „HerzConnect“ können die medizinischen Geräte während der Teilnahme kostenlos nutzen. Die Siemens Healthineers verantwortet die Telemedizin-Technik inklusive Logistik. Hierzu gehören beispielsweise die mobilen Messgeräte wie ein mobiles EKG, Blutdruckmessgerät sowie eine Körperwaage.

Im Projekt erfasst das auf Herzinsuffizienz spezialisierte Pflegepersonal im IFAT ferner in geplanten, regelmäßig durchgeführten Patiententelefonaten weitere behandlungsrelevante Informationen. Die Patienten werden aus der Ferne zu einer gesundheitsfördernden Lebensweise mit ihrer Herzerkrankung geschult. Individuelle Ziele sollen die Patientenverantwortung steigern und den Behandlungserfolg erhöhen. Durch gezielte Auswertung der Messdaten und der Betreuungstelefonate erhalten die Teilnehmer bei Bedarf direkt Hinweise zu Verhaltensänderungen oder zur Anpassung der Medikamente. Es können aber auch eine weitere Diagnostik oder der Besuch des Hausarztes oder des ambulant betreuenden Kardiologen empfohlen werden. Das kontinuierliche Telemonitoring der Körpergewichts- und Blutdruckwerte soll eine sich anbahnende Verschlechterung der Herzleistung frühzeitig erkennen. Durch rechtzeitige Intervention sollen Krankhausaufenthalte verhindert oder ein stationärer Aufenthalt verkürzt werden.

Das Institut IFAT ist eine 2003 im Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen gegründete moderne Versorgungseinheit, die Patienten in der gesamten Bundesrepublik in ihrer Häuslichkeit fernbetreut. Dazu gehören Prävention, Diagnostik, Therapie sowie die Nachsorge und Rehabilitation für Menschen mit chronisch kardialen, kardiovaskulären und diabetesbedingten Erkrankungen.
 

Anke Eschweiler

Pressesprecherin für Nordrhein-Westfalen

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