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Männer, macht Yoga! Interview mit Kitesurfer Mirko Semmler

Yoga für Männer: Indian Yogi (Yogi Madhav) macht Yoga in einem Park.

Kein adrenalinbefeuerter 30-km-Trail-Run über Stock und Stein, kein 20-kg-Hanteltraining, das den Bizeps-Berg hervortreten lässt: Yoga scheint ziemlich unspektakulär. Eher wirken die absurden Körper-Verrenkungen, womöglich untermalt mit leiernden Sätzen über Erleuchtung, ein bisschen lächerlich. Das schreckt ab. Erst recht, wenn sich schon der Schneidersitz eher unnatürlich anfühlt. Und so liegt die Männerquote im Yoga bei nur einem Prozent. Leider!

Wir haben einen Mann getroffen, der sich der Herausforderung Yoga gestellt hat: Mirko Semmler, Kitesurfer aus Leidenschaft. Was Yoga bei ihm bewirkt, erfahren Sie hier.

PS: Das Foto zeigt nicht Mirko, sondern Indian Yogi (Yogi Madhav).

Hier mal kurz die Fakten

Yoga ist vor allem ein höchst effektives Muskeltraining mit Eigengewicht. Ein Training, das automatisch Muskeln beansprucht, die beim Hanteltraining in Vergessenheit geraten. Muskeln, die für eine – Achtung! – bewegliche Stabilität sorgen und einen Trail-Run deutlich schneller machen. Was übrigens auch durch die verbesserte Lungenkapazität erreicht wird.

Mirko, warum machst du Yoga?

Mirko Semmler: "Ich habe immer einen sportlichen Ausgleich gesucht zum Job im Winter, der kitefreien Jahreszeit. Nach meinen ersten beiden Yogastunden wusste ich, dass ich davon nicht mehr so einfach loskommen werde. Seitdem mache ich Vinyasa Flow Yoga und Power Yoga. Das sind fließende Übungsabfolgen aus technisch und körperlich anspruchsvollen Haltungen. Sie verlangen Kraft, Koordination, Flexibilität und Fokus. Nach jeder Yogastunde geht es mir besser, ich bin entspannter, ausgeglichener. Wie nach einer guten Kite-Session."

Wie hat Yoga deinen Körper verändert?

Mirko Semmler: "Ich bin schon immer ein sehr aktiver und sportlicher Mensch gewesen: viel Laufen, Radfahren, Kiten, all sowas. Ich dachte, ich wäre fit. Nach ein paar Yoga-Übungen stellte ich das Gegenteil fest. Meine Beine und Arme zitterten in den Haltungen. Das fühlte sich irgendwie komisch, aber auch gut an. Nach den ersten zehn Wochen, mit jeweils einer Stunde pro Woche, spürte ich, wie sich auch die tiefen Haltemuskeln an die Übungen gewöhnt hatten, ich sie tiefer und länger ausführen konnte. Meine Beine waren deutlich flexibler und ich konnte mein Füße mit gestreckten Beinen in der Vorbeuge berühren. Meine Rumpfmuskulatur und meine Hüftbeuger wurden deutlich gestärkt, was beim Kiten sehr hilfreich ist, zum Beispiel bei Sprüngen, bei denen man die Beine zum Brustkorb zieht."

Wie empfindest du es, dass Yoga in der westlichen Welt als Frauensport gilt?

Mirko Semmler: "Dass fast nur Frauen da sind, stört mich nicht. Ich bin beim Yoga ganz bei mir und auf die Stunde fokussiert. Der Lehrer leitet die Übungen an und die Schüler führen aus. Es wird nicht viel gesprochen, geschweige denn, dass man sich mit seinen Nachbarn vergleicht."

Was ist dein Yoga-Fazit?

Mirko Semmler: "Yoga in der Praxis empfinde ich als Ganzkörper-Training, das meine Flexibilität, Kraft und Koordination verbessert. Das ist alles, was ich für das Kiten brauche. Das einzige, was fehlt, sind Übungen für den Lat-Muskel. Klimmzüge sollte man also trotz Yoga machen."

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Mirko empfiehlt, mal die Rumpfmuskeln und Beinbeuger zu checken: Stellen Sie sich hüftbreit hin, die Hände links und rechts auf der Hüfte abgelegt, und heben Sie ein Bein gestreckt soweit Sie können nach oben. Dann drei Atemzüge lang halten. Für Mirko war das am Anfang der pure Horror. Heute kann er das Bein 90 Grad nach oben ziehen und zehn Atemzüge lang halten.

Wer sich dieser sportlichen Herausforderung auch stellen möchte: Wir als Ihre Krankenkasse bezuschussen Yoga-Kurse.
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