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Warum ein guter Schlaf auch gut für die Zähne ist

Symbolbild Zähne und Schlaf

Nach dem Aufstehen und vor dem Zubettgehen die Zähne effektiv zu putzen, ist der Grundstock für ein gesundes Gebiss. Wussten Sie, dass Sie auch im Schlaf etwas für Ihre Zähne tun können? „Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr“, sagte schon Arthur Schopenhauer. Ohne den Schlaf würde unsere Lebensfeder nicht mehr korrekt aufgezogen werden. Störungen wären die Folge.

Hier erklärt DAK-Zahnärztin Dr. Roschan Farhumand, warum Schlaf auch ein wirksames Mittel ist, um sich gegen die Parodontitis zu wappnen.

Schlaf – unser wichtigstes Lebenselixier

Schlaf wird in unserer modernen Gesellschaft unterbewertet. Ausreichend Schlaf ist der wichtigste Teil der Arbeit und allgemein des Lebens eines Menschen. „Während des Schlafes entgiftet und regeneriert sich unser Körper. Schlaf ist, das sagen zahlreiche Schlafforscher und Schlafforscherinnen, die wichtigste Zeit für unser Wohlbefinden“, so Dr. Roschan Farhumand.

Warum ist gesunder Schlaf so wichtig für die Zähne?

Die Reparatur des menschlichen Körpers passiert mithilfe des Wachstumshormons. Entschwinden Sie gemütlich ins Land der Träume, beginnt Ihr Körper es nach wenigen Stunden auszuschütten. Über die Blutbahn gelangt es in jede Zelle. Nun kann es seine Arbeit beginnen. „Das Wachstumshormon strafft die Haut, sorgt für Muskelaufbau, die Fettverbrennung und stärkt unser Immunsystem“, erläutert Dr. Farhumand.

Diese Stärkung des Immunsystems ist es, was den Schlaf für die Bekämpfung einer Entzündung und einer Parodontitis so wertvoll macht. Ein gestärktes Immunsystem kann seine volle Leistungsfähigkeit abrufen. Das Wachstumshormon zeigt auch beim bereits geschädigten Gewebe des Zahnfleisches seine Wirkung. Dort kann es reparieren und verstärkt auch die Knochen im Kiefer. Daher ist klar, alles, was die Qualität unseres Schlafs verschlechtert, sollte vermieden werden.

DAK-Tipp für gesunden Schlaf

Damit Ihr Körper reichlich Wachstumshormone ausschüttet, sollten Sie zeitig ins Bett gehen. Essen Sie nicht spät und vor allem nicht schwer zu Abend. Am besten, die letzte Mahlzeit des Tages liegt mindestens drei Stunden vor dem Schlafen. Naschen Sie abends auch nichts und vermeiden Sie Alkohol zu fortgeschrittener Stunde. Auch bei Alkohol gilt, mindestens drei Stunden vor dem Einschlafen das letzte Glas.

Das Schlafhormon Melatonin

Natürliches Licht bestimmt den Rhythmus von vielen Dingen – auch den Tagesrhythmus von uns Menschen. Nehmen wir das Licht über die Augen auf, wird es zum Gehirn geleitet. Dort stellt dieses Licht Ihre innere Uhr. Diese Uhr bestimmt, wann das Melatonin produziert wird.

„Das Melatonin ist das Hormon, dass den Tag-Nacht-Zyklus prägt. Wenn Sie tagsüber ausreichend Sonnenlicht abbekommen, beginnt Ihre Zirbeldrüse am Abend mit der Melatonin-Produktion. Sie werden müde und Ihr Körper beginnt, sich auf den Schlaf einzustellen“, erklärt Dr. Farhumand.

Warum sorgt blaues Licht für Schlafstörungen?

In der modernen Zeit hemmt künstliches Licht unsere Melatonin-Produktion. Besonders effektiv ist dabei Licht mit einem hohen Blau-Anteil. Das kennen Sie von elektronischen Bildschirmen. „Sie sollten, um besonders gut zu schlafen, die Verwendung von Elektronik mindestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen einstellen“, rät Dr. Roschan Farhumand.

Wenn das für Sie nicht möglich ist, können Sie alternativ eine spezielle Blue-Block-Brille verwenden und/oder in den Display-Einstellungen der Geräte und Monitore die Option „Blaufilter“ bzw. „Nachtmodus“ aktivieren. Sie filtern das blaue Licht heraus.

Was brauchen wir für einen guten Nachtschlaf?

Ein ausgewogener Tag-Nacht-Rhythmus ist für einen guten Stoffwechsel sowie für einen guten Nachtschlaf maßgeblich. „Ihre Körperuhr ist ein natürlicher, biologischer Timer. Er ist in jeder einzelnen Zelle vorhanden. Durch ihn sind Sie in der Lage, über einen Zeitraum von 24 Stunden Schlaf und Wachzeit zu regulieren“, erklärt Dr. Roschan Farhumand.

Was bei einer mechanischen Uhr das Aufziehen der Feder ist, ist für unsere innere Uhr das Tageslicht. Das Tageslicht eicht sozusagen Ihre innere Uhr jeden Tag aufs Neue. Künstliches Licht in Stunden, in denen es eigentlich dunkel sein sollte, kann Ihre Körperuhr verstellen und Ihre biologischen Abläufe stören.

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Der Grund dafür ist einfach, dass wir Menschen diese innere Uhr seit vielen Millionen Jahren in uns tragen. Wir werden bei Dunkelheit müde und erwachen, wenn es hell wird. Das Tageslicht setzt Hormone frei, steigert Blutdruck und Herzfrequenz und passt die Körpertemperatur an. Die Dunkelheit sorgt hingegen dafür, dass wir uns in Sicherheit zurückziehen. Damit signalisieren wir unserem Körper, dass er seine Energie für unser Immunsystem und die eigene Regenerationsfähigkeit einsetzen kann. Ein gesunder Schlaf fördert also den Kampf gegen Parodontitis.

Warum schadet künstliches Licht unserem Schlaf?

Die Glühbirne hat uns Menschen gezeigt, dass wir auch in der Dunkelheit wach sein und zum Beispiel arbeiten können. Der gesundheitliche Niedergang des Menschen wurde erst durch die Erfindung der Glühbirne so richtig beschleunigt (neben der Erfindung des reinen Zuckers einige Zeit vorher). Das hat aber auch dafür gesorgt, dass unser natürlicher Hell-Dunkel-Rhythmus durcheinandergebracht wurde.

„Biologen und Biologinnen gehen davon aus, dass alles, was mit unseren Körpern zu tun hat, einen optimalen Zeitpunkt hat. Das gilt insbesondere für das Essen“, sagt Dr. Roschan Farhumand. Werden diese natürlich gewachsenen Rhythmen gestört, können daraus Erkrankungen entstehen. Rhythmusstörer sind die Bildschirme der Computer, Tablets und der Smartphones. Ihr blaues Licht sorgt für Stoffwechselstörungen „und kann auf Dauer auch die Netzhautzellen der Augen schädigen“, warnt die DAK-Zahnärztin.

DAK-Tipp: Besorgen Sie sich eine Blau-Block-Brille, wenn Sie viel vor einem Computerbildschirm arbeiten müssen und aktivieren Sie in den Display-Einstellungen der Geräte und Monitore die Option „Blaufilter“ bzw. „Nachtmodus“. So können Sie Ihren Körper vor einem verfälschten Tag-Nacht-Rhythmus schützen. Damit schlafen Sie besser. Der Schlaf sorgt wiederum dafür, dass Ihr Immunsystem bestens auf die Verteidigung Ihrer Gesundheit bei Parodontitis vorbereitet ist.

Qualitätssicherung

Dr. med. dent. Roschan Farhumand

Zahnärztin bei der DAK-Gesundheit

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