Richtige Körperpflege bei Kindern
Zähneputzen, Händewaschen, Duschen: All das sind Routinen, die bei Kindern nicht gerade selbstverständlich sind. Wir zeigen euch, worauf es beim Thema „richtige Körperpflege bei Kindern“ ankommt.
Eines vorweg: Kinder, die sich gerne die Nägel schneiden, die Haare kämmen und penibel auf saubere Hände achten, dürften in der Menschheitsgeschichte schon immer zu einer exotischen Minderheit gehört haben. Es gibt schließlich so viel Wichtigeres und vor allem Spaßigeres als das öde Herumputzen an sich selbst. Wenn Eltern nicht diesen Tick mit Wasser, Seife, Kamm und Zahnpasta hätten, wäre der Alltag in den Augen vieler Kinder um einiges entspannter.
Aber das Leben ist ja bekanntlich kein Ponyhof und so süß verschmierte Münder und verwuschelte Haare mitunter auch aussehen – irgendwann müssen Duschgel, Seife, Zahnpasta und Co. eben dafür sorgen, dass das Kind nicht zum Himmel stinkt.
Wie und wie oft wasche ich mein Kind überhaupt?
Auch wenn Körperhygiene wichtig ist, bedeutet das nicht, dass sie nicht auch Spaß machen kann. Das muss sie sogar, denn nur so verinnerlicht dein Kind die Abläufe und macht sie zu einem lebenslangen Ritual, nach dem es sich gesund und frisch fühlt.
Fangen wir bei den ganz Kleinen an …
Babys
An sich ist tägliches Waschen unproblematisch. Weil Babyhaut aber noch recht empfindlich ist, musst du darauf achten, sie nicht zu überreizen. Meist reicht lauwarmes Wasser aus. Wenn der Schmutz etwas hartnäckiger ist, kannst du auch zu einer sanften, pH-neutralen Waschlotion oder besonders milden Seife für Babys greifen. Am besten benutzt du dazu einen Waschhandschuh oder einen Waschlappen.
Damit du vom Hinabbeugen keine Rückenschmerzen bekommst, empfiehlt sich ein Wickeltisch, auf den ihr auch eine Waschschüssel und Seife oder Waschlotion stellt. Wenn du deinen Sonnenschein am ganzen Körper waschen willst, achte auch darauf, dass die Umgebungstemperatur nicht zu niedrig ist. Lass dir ruhig Zeit: Babys genießen Hautkontakt. Am besten beginnst du im Gesicht und wanderst bis zu den Füßen. Vergiss hierbei nicht die Ohren und die Hautfalten an Hals und Beinchen. Wenn ein Körperbereich sauber ist, kannst du ihn mit einem weichen Handtuch abtrocknen.
Kleinkinder
Während die Körperpflege bei Babys noch ziemlich unkompliziert ist, wird es bei Kleinkindern schon ein bisschen schwieriger. Schmutz und Matsch sind nun einmal die natürlichen Freunde vieler Kinder. Dementsprechend ungern möchten sie sich duschen oder waschen lassen. Und wenn ihnen dann noch Schaum in die Augen gerät, steigert sich der Unwille noch einmal enorm. Auch hier empfiehlt sich deshalb besonders mildes, pH-neutrales Shampoo. Während Duschen und Haarewaschen ein- bis zweimal in der Woche ausreicht, solltest du Gesicht, Hände, Füße, Po und den Genitalbereich täglich morgens und abends reinigen.
Dafür musst du nicht zwingend Seife oder Waschgel verwenden. Oft genügt warmes Wasser. Besonders schmutzige Stellen kannst du hingegen mit milder Seife säubern. Achte darauf, auch die Hautfalten gut abzutrocknen, die ansonsten schnell wund werden können. Fingernägel solltest du wöchentlich und Fußnägel einmal im Monat schneiden. Auch wenn Kleinkinder noch Milchzähne haben, ist es wichtig, morgens und abends die Zähne zu putzen. Denn auch ein kranker Milchzahn tut weh. Ab etwa zwei Jahren sollte dein Kind dann anfangen, seine Zähne allein zu putzen – du kannst ihm dabei natürlich ein wenig unterstützend die Hand führen.
Apropos Hand
In Zeiten von Corona ist Händewaschen besonders wichtig. Wenn dein Kind sich dem Händewaschen partout verweigert, kannst du es ähnlich wie bei der Zahnpflege unterstützen. Erkläre ihm zum Beispiel wie gefährlich Viren und Bakterien sind, indem du diese bildhaft als Krankheitstierchen bezeichnest und betone, wie wirksam diese durch richtiges Händewaschen vertrieben werden können. Richtiges Händewaschen bedeutet: Die Hände gründlich, auch zwischen den Fingern einseifen, mindestens 15 Sekunden lang unter Wasser abwaschen und anschließend abtrocknen.
Richtige Körperpflege für Kindergartenkinder
In diesem Alter gehört Körperpflege idealerweise schon zum täglichen Ablauf deines Kindes. Routinen sind hier besonders wichtig. Sie entstehen durch Eigenständigkeit und Regelmäßigkeit. Weil Kinder sich Verhaltensweisen besonders gut durch Nachahmung aneignen, ist das wirksamste Mittel ein gutes elterliches Vorbild. Das bedeutet, dass für alle in der Familie ausnahmslos dieselben Regeln gelten. Die Zähne werden also von allen morgens und abends geputzt, die Hände regelmäßig gewaschen und bis zu zweimal in der Woche wird geduscht, bei Bedarf auch öfter.
Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche
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Im Kindergartenalter sollte sich dein Kind dann schon weitgehend selbstständig pflegen können. Mit dem Haarewaschen fremdeln allerdings noch viele, weil sie negative Erfahrungen mit Shampoo in den Augen gemacht haben. Hier kannst du deinem Kind unterstützend zur Hand gehen und seine Haare ganz vorsichtig von hinten ausspülen. Außerdem kannst du Babyshampoo verwenden, um brennende Augen zu vermeiden, oder spielerisch an die Sache herangehen, indem du eine Taucherbrille verwendest (die dein Kind trägt). Achte am Ende darauf, dass das Shampoo auch wirklich gut ausgewaschen ist.
Richtige Körperpflege für Schulkinder und Teenager
Schulkinder und Jugendliche sind für ihre Körperpflege überwiegend selbst verantwortlich. Mit den körperlichen Veränderungen wandelt sich nicht nur das Verhältnis zum eigenen Körper, sondern auch das Pflegebedürfnis. Mit der Pubertät werden die Talg- und Schweißdrüsen von Jungen und Mädchen zunehmend aktiv, deswegen ist es besonders im Intimbereich und den Achselhöhlen wichtig, sich täglich mit lauwarmem Wasser zu pflegen. Die veränderte Hormonproduktion sorgt auch für einen intensiveren Körpergeruch. Hier kannst du deinem Kind, das langsam aus dem Kindsein herauswächst, die nötigen Tipps an die Hand geben, damit es sich in seinem Körper pudelwohl fühlt.
Mein Kind hat Neurodermitis, worauf muss ich achten?
Wenn dein Kind unter Neurodermitis leidet, ist eine sorgfältige Hautpflege besonders wichtig, da seine Haut schnell austrocknet. Deswegen solltest du dein Kind täglich von Kopf bis Fuß mit von einem Facharzt oder einer Fachärztin empfohlenen Cremes und Lotionen eincremen. Das pflegt, lindert den oftmals quälenden Juckreiz und unterstützt die Barrierefunktion der Haut. Nach dem Baden eignen sich Wasser-in-Öl-Emulsionen als wirksames Mittel gegen zu trockene Haut besonders gut. Sorge auch dafür, dass die Fingernägel deines Kindes immer kurz geschnitten sind, damit es sich im Schlaf nicht kratzt und keine schmerzhaften Wunden entstehen.
DAK Fachbereich
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