Drei-Tage-Fieber: Ansteckung, Symptome, Verlauf
Wenn Babys und kleine Kinder heftig fiebern, kann das auch die Eltern ganz schön ins Schwitzen bringen. Besonders gilt das für das berühmte Drei-Tage-Fieber. Doch wie der Name schon sagt: nach drei Tagen sinkt die Temperatur üblicherweise wieder auf Normalwert. Hier erfährst du alles, was du über das Drei-Tage-Fieber wissen musst.
Was ist das Drei-Tage-Fieber?
Das Drei-Tage-Fieber wird durch Herpes Viren ausgelöst und ist auf der ganzen Welt verbreitet. Das Drei-Tage-Fieber ist sehr ansteckend, da sich die Viren durch Tröpfcheninfektion, aber auch durch Aerosole verbreitet. Dein Kind kann sich also leicht bei seinen Freunden anstecken, die die Viren schon in sich tragen. Die Übertragung des Drei-Tage-Fiebers erfolgt besonders schnell über Niesen, Husten, Spucken, Küsschen, aber auch schon durch näheren Körperkontakt. Das Gute: Wer die Krankheit einmal hatte, kann sich nicht noch einmal mit dem Drei-Tage-Fieber infizieren. Ein Zusammenhang zwischen dem Drei-Tage-Fieber und Zahnen besteht übrigens nicht.
Ansteckung und Inkubationszeit
Die meisten Kinder erkranken im Alter von sechs bis 15 Monaten am Drei-Tage-Fieber. Durch die weite Verbreitung und die schnelle Ansteckung gehen Forscher davon aus, dass mit zwei Jahren bereits etwa 95 Prozent aller Kinder infiziert sind. Du selbst brauchst keine große Angst vor Ansteckung zu haben. Erwachsene infizieren sich sehr selten mit dem Drei-Tage-Fieber, da fast alle bereits im Kleinkindalter mit den Viren in Berührung gekommen sind. Falls sie sich doch infizieren, kann es zu grippeähnlichen Symptomen kommen. Die Inkubationszeit des Drei-Tage-Fiebers beträgt zwischen sieben und 17 Tagen. So lange kann es dauern, bis dein Kind nach der Ansteckung die ersten Symptome zeigt.
Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche
Entwickelt sich mein Kind gesund und altersgerecht?
Symptome: Hohe Temperatur und Hautausschlag
Klassisch für das Drei-Tage-Fieber ist, wie der Name schon sagt, die hohe Temperatur. Wie dein Kind diese verkraftet, ist individuell verschieden. Manchen Kindern ist auch bei hohem Fieber kaum eine Beeinträchtigung anzumerken, andere fühlen sich bereits bei leichterem Fieber sehr krank.
Nach dem Abklingen des Fiebers ist häufig ein blasser Hautausschlag zu beobachten. Er zeigt sich vor allem an Rumpf und Nacken, aber auch auf Armen, Beinen um im Gesicht. Die kleinen rosa Flecken oder Pickelchen bereiten jedoch meistens keine Beschwerden und klingen rasch – manchmal schon nach wenigen Stunden – wieder ab.
Neben dem Fieber und dem Hautausschlag können sich bei deinem Kind noch andere Symptome des Drei-Tage-Fiebers zeigen:
- Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten und ein entzündeter Hals- und Rachenbereich
- Geschwollene Lymphknoten am Hals
- Geschwollene Augenlider
- Bei Babys eine angespannte und vorgewölbte Fontanelle
- Fieberkrampf (darüber erfährst du unten im Text noch mehr)
Nicht immer tritt beim Drei-Tage-Fieber eine erhöhte Körpertemperatur auf. Vor allem etwas ältere Kinder machen die Krankheit manchmal symptomfrei und unerkannt durch.
Die Diagnose wird anhand des typischen Verlaufes, also des hohen Fiebers mit anschließendem Hautausschlag gestellt. Man kann auch eine Blutuntersuchung durchführen, was aber in der Regel nicht notwendig ist.
Wie behandle ich das hohe Fieber?
Bei einer Infektion mit dem Drei-Tage-Fieber kann es zu einer hohen Körpertemperatur von teilweise über 40 Grad kommen. Normalerweise brauchst du keine Angst haben, wenn dein Kind fiebert. Denn Fieber ist hier ein gesunder Abwehrmechanismus des Körpers gegen die Infektion. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, während der Fieberphasen regelmäßig die Temperatur zu messen.
Fieber - das solltest du wissen
- Die Normaltemperatur liegt bei ca. 36,5 Grad. Abends ist sie oft etwas höher.
- Ab 37,6 Grad hat dein Kind erhöhte Temperatur
- Ab 38,5 Grad sprechen die Ärzte von Fieber (bei Neugeborenen schon ab 38 Grad)
- Ab 39 Grad spricht man von hohem Fieber
- Bei einer Körpertemperatur 41 Grad liegt eine sogenannte Hyperthermie vor
Bei Kindern kann das Fieber schnell steigen. Es kann sein, dass du es deinem Kind erstmal gar nicht anmerkst, weil es sich trotzdem ganz normal verhält. Dann ist es in der Regel auch nicht nötig, die Temperatur medikamentös zu senken. Du solltest aber fiebersenkende Medikamente verabreichen wenn das Fieber über 39 Grad steigt und sich dein Kind unwohl und erschöpft fühlt Fieber bei Kindern kann man durch Ibuprofen und Paracetamol senken. Hierbei muss man auf die altersgerechte Dosierung achten. Diese Medikamente gibt es auch für Kinder als Zäpfchen oder Saft. Lass Dich von deinem Kinderarzt oder deiner Kinderärztin zu diesem Thema vorab beraten.
Vorsicht: Kinder dürfen keine Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen, da es zu seltenen, aber gefährlichen Nebenwirkungen kommen kann.
Wann muss mein Kind zum Arzt?
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Du solltest mit deinem Kind zum Arzt gehen,
- wenn dein Kind unter drei Monaten alt ist und das Fieber über 38 Grad steigt. Sollte es bereits bei einer niedrigeren Temperatur schlapp wirken und nicht trinken wollen, dann schon früher, auch bei normaler Körpertemperatur.
- wenn dein Baby sehr viel schreit, deutliches Unwohlsein zeigt und sich nicht anfassen lassen möchte.
- wenn das Fieber länger als einen Tag anhält (bei Kindern ab zwei Jahren ab drei Tagen).
- wenn sich das Fieber nicht senken lässt.
- wenn dein Kind krank wirkt, teilnahmslos ist, Nahrungsaufnahme verweigert, sehr blass ist oder schwer atmet.
- wenn es weitere Symptome entwickelt wie z.B. Erbrechen und Durchfall.
- wenn du unsicher bist, ob es deinem Kind gut geht.
Was ist ein Fieberkrampf und wie wird er behandelt?
Manchmal kommt es beim Drei-Tage-Fieber zu einem Fieberkrampf. Dieser tritt erst ab einer Körpertemperatur von 38 Grad auf und kann Kinder im Alter von einem halben Jahr bis etwa 5 Jahren betreffen.
Hat dein Kind vorher noch nie einen Fieberkrampf gehabt, kann dich das sehr erschrecken. Das Kind verdreht die Augen, wird steif und kann anfangen zu zucken. Ein Fieberkrampf kann sich aber auch äußern, in dem das Kind erschlafft und um die Lippen herum blau anläuft. In dieser Phase sind die Kinder nicht ansprechbar. Fieberkrämpfe können wenige Sekunden bis ca. 15 Minuten andauern, meist dauern sie wenige Minuten. Etwa 2 Stunden nach dem Ereignis haben sich die meisten Kinder wieder erholt. Ein einfacher Fieberkrampf hinterlässt keine bleibenden Schäden und bei vielen Kindern bleibt es ein einmaliges Phänomen. Trotzdem ist es wichtig, dass Kinder nach einem Fieberkrampf ärztlich untersucht werden, denn in seltenen Fällen können auch ernsthafte Erkrankungen vorliegen.
Treten Fieberkrämpfe häufiger auf, gibt es Notfallmedikamente für zu Hause, die die Kinderärztin oder der Kinderarzt verschreiben können.
Das solltest du tun, wenn dein Kind anfängt zu krampfen:
- Versuche, die Ruhe zu bewahren.
- Tritt die Symptomatik erstmalig auf, verständige den Notruf über 112.
- Stelle sicher, dass keine Gegenstände in der Nähe sind, an denen sich dein Kind verletzen kann.
- Während des Krampfes dem Kind auf keinen Fall etwas zu trinken einflößen.
- Nach dem Fieberkrampf das Kind in die stabile Seitenlage bringen.
Wie kann ich mein Kind vor dem Drei-Tage-Fieber schützen?
Da das Drei-Tage-Fieber eine sehr ansteckende Kinderkrankheit ist, die fast alle Kinder einmal durchmachen, kann sich dein Kind kaum dagegen schützen. Die Erkrankung wird sehr schnell von Mensch zu Mensch übertragen, auch wenn gar keine Krankheitssymptome bestehen. Impfungen gegen das Herpesvirus, was die Erkrankung auslöst, gibt es nicht. Mit akut erkrankten Spielkameraden sollte dein Kind bis zur Genesung keinen Kontakt haben.
Dr. med. Susanne Bleich
Medizinerin bei der DAK-Gesundheit
Quellenangaben