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Medikamente bei Brustkrebs

Symbolbild Medikamente bei Brustkrebs: Frau geht mit ihrer krebskranken Mutter spazieren
Eine Behandlung, bei der Hormon-, Chemo- und Antikörpertherapie kombiniert werden können, wird systemische adjuvante Therapie genannt. Haben Sie ein niedriges Risiko für ein Wiederkehren des Tumors, ist Ihr Brustkrebs wahrscheinlich weniger aggressiv und diese Behandlung könnte eher erfolgreich sein.

Chemotherapie nach einer Operation

Eine sogenannte adjuvante Chemotherapie kann nach einer Operation erfolgen, um verbliebene Tumorzellen zu vernichten. Dabei werden verschiedene Medikamente und Behandlungen kombiniert, um den Krebs so effektiv wie möglich zu bekämpfen und das Wiederkehren der Brustkrebserkrankung zu verhindern; zugleich werden so die Nebenwirkungen minimiert. Zur Chemotherapie nach einer Operation können gehören
  • Medikamente: Taxan und Anthrazyklin sind chemotherapeutische Medikamente. Sie müssen in der richtigen Menge und im richtigen Zeitabstand eingesetzt werden, um den Tumor so effektiv wie möglich bekämpfen zu können.
  • Anti-HER2-Therapie: Einige Tumorzellen haben einen Überschuss an HER2. Eine Therapie, die gegen dieses Eiweiß gerichtet ist, kann diese Tumorzellen angreifen. Vor einer solchen Therapie wird getestet, ob der Tumor HER2-positiv ist.
  • Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen: Chemotherapie kann Übelkeit und Erbrechen verursachen. Es gibt Medikamente, die helfen können, diese Nebenwirkungen zu kontrollieren.
  • Zielgerichtete Systemtherapien: Wenn Sie ein hohes Risiko für ein Wiederkehren der Brustkrebserkrankung haben, können spezielle Behandlungen direkt auf bestimmte Merkmale der Tumorzellen abzielen und dadurch weniger Schaden an gesunden Zellen anrichten.
  • Begleitmaßnahmen: Ihre Ärztin oder Ihr Arzt versorgt Sie im Rahmen der Behandlung in angemessener Weise, beispielsweise mit Perücken bei Haarausfall.


Begriffserklärungen:

adjuvante/neoadjuvante Therapie: ergänzende oder unterstützende Therapie – adjuvant = nach der Operation, – neoadjuvant = vor der Operation

HER2-Status: Vorkommen eines speziellen Eiweißes, das sich auf der Oberfläche von Brustkrebszellen befindet und eine wichtige Rolle bei der Behandlung bei Brustkrebs spielen kann. HER2 ist ein Protein, das das Wachstum von Krebszellen fördert.

Anthrazyklin: Chemotherapie-Medikament zur Krebsbehandlung

Hormontherapie bei positivem Hormonrezeptor-Status

Wenn Sie einen positiven Hormonrezeptor-Status haben, sollen Sie eine Hormontherapie erhalten, die mindestens 5 Jahre lang fortgeführt wird und bis zu 5 Jahre verlängert werden kann. Auf diese Weise soll das Wachstum von Krebszellen, die auf Hormone reagieren, blockiert werden. Mit der Therapie kann sowohl nach einer Chemotherapie als auch parallel zu einer Strahlentherapie begonnen werden. Die Hormontherapie bei positivem Rezeptorstatus im Einzelnen:
  • Wenn Sie vor oder in den Wechseljahren sind und ein niedriges Risiko für ein Wiederkehren des Tumors haben, erhalten Sie die ersten 5 Jahre Tamoxifen, um das Wachstum von Krebszellen zu stoppen und das Risiko eines Wiederauftretens der Brustkrebserkrankung zu verringern.
  • Wenn Sie vor den Wechseljahren sind und ein hohes Risiko haben, erhalten Sie eine Hormontherapie für die ersten 5 Jahre mit Tamoxifen plus GnRH-Analoga für 2–5 Jahre, um das Risiko eines Wiederauftretens noch stärker zu verringern.
  • Wenn Sie nach den Wechseljahren sind, können Sie nacheinander Tamoxifen und Aromataseinhibitoren für 2–3 Jahre (oder umgekehrt) erhalten. Alternativ kommen Tamoxifen für 5 Jahre oder ein Aromataseinhibitor für 5 Jahre infrage.
  • Machen Nebenwirkungen oder neue gesundheitliche Probleme die Fortsetzung der Behandlung unmöglich, wird die Ärztin oder der Arzt versuchen, Sie auf ein anderes Medikament einzustellen, bevor die Therapie komplett abgebrochen wird. Die Details der Behandlung hängen von mehreren Faktoren ab, einschließlich Ihres Alters, der Art des Krebses und dem Risiko eines Wiederauftretens. 


Begriffserklärungen:

Tamofixen: Wirkstoff, der unter anderem die Rezeptoren für das Hormon Östrogen hemmt. Da die Entwicklung und Ausbreitung mancher Formen von Brustkrebs von dem Hormon Östrogen abhängig sind, kann eine Behandlung mit Tamoxifen das Risiko eines Wiederauftretens verringern.

Aromataseinhibitoren: Medikamente, die die Hormonproduktion reduzieren, oft in der Behandlung von Brustkrebs verwendet.

Taxan: Klasse von chemotherapeutischen Medikamenten, oft bei verschiedenen Krebsarten eingesetzt.
 

Erweiterte Hormontherapie

Die erweiterte Hormontherapie gestaltet sich im Detail so:

  • Wenn Sie vor der Menopause sind oder sich im Übergang zur Menopause befinden, können Sie bis zu 10 Jahre lang Tamoxifen erhalten. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wägt die Vorteile dieser Behandlung gegen die Risiken ab. Wenn 16 während der Einnahme von Tamoxifen die Menopause eintritt, kann nach fünf Jahren der Einnahme von Tamoxifen ein Aromataseinhibitor für weitere 2,5 bis 5 Jahre eingesetzt werden.
  • Wenn Ihre Menopause bereits eingetreten ist, Sie ein hohes Risiko haben, dass der Tumor zurückkehrt, kann die Therapie mit Tamoxifen nach 5 Jahren um weitere 2–5 fünf Jahre verlängert werden. Bei Verlängerung der Therapie richtet sich die Ärztin oder der Arzt bei der Auswahl der Wirkstoffe nach Ihrem individuellen Risiko. 

Häufige Fragen zum DMP Brustkrebs

Ablauf, Maßnahmen, Teilnahme: Hier finden Sie Informationen zum strukturierten Behandlungsprogramm für Frauen mit Brustkrebs.

Medikamententherapie vor einer Operation

Eine Behandlung mit Medikamenten, die vor einer Operation erfolgt wird als neoadjuvante medikamentöse Therapie bezeichnet.
  • Bei einer sehr aggressiven Brustkrebserkrankung (inflammatorisches Mammakarzinom) ist die Medikamententherapie vor einer Operation die bevorzugte Behandlung, um den Tumor grundsätzlich in den Griff zu bekommen.
  • Bei großen, inoperablen Tumoren kann die Therapie den Tumor möglicherweise so weit verkleinern, dass er später operiert werden kann.
  • Bei Tumoren, die wegen ihrer Größe eine vollständige Entfernung der Brust erfordern würden, kann die Therapie den Tumor möglicherweise so weit verkleinern, dass eine brusterhaltende Operation möglich wird.
  • Ist grundsätzlich keine Operation möglich, kann die Therapie mit dem Ziel der Tumorkontrolle zum Einsatz kommen. Die Therapie wird sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass sie wirkt. Nach der Behandlung und der Operation werden die Ergebnisse analysiert, um zu entscheiden, ob und wie die Therapie fortgesetzt werden soll
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