Spirale, Pille, Diaphragma, Dreimonatsspritze – Verhütungsmittel im Überblick

Warum ist Verhütung so wichtig?
Damit du nur schwanger wirst, wenn du es willst.
Das kann deinen Zyklus beeinflussen und durcheinanderbringen:
- Krankheiten,
- Klimaveränderungen,
- Medikamente,
- Stress und
- ein ungesundes Essverhalten.
Welche Verhütungsmethoden gibt es?
Aktuell sind die Pille und das Kondom die meist verwendeten Verhütungsmittel in Deutschland. Für euch als junges Paar sind beide leicht anzuwenden. Aber ehe wir dir die verschiedenen Verhütungsmittel auf dem Markt mit ihren Vor- und Nachteilen erklären, beantworten wir dir noch ein paar wichtige Fragen, über die du informiert sein solltest:
Wie sicher ist die Verhütungsmethode?
Um diese Frage zu beantworten, werden Verhütungsmittel in den Pearl-Index eingeteilt. Ein Kondom hat einen Pearl-Index zwischen 2 und 20. Das bedeutet, dass von 100 Frauen zwischen 2 und 20 innerhalb eines Jahres trotz eines Kondoms schwanger werden. Verwendet man es korrekt, werden durchschnittlich 2 Frauen von 100 schwanger. Verwendet man es falsch, schnellt die Zahl rasch auf 20 hinauf.
Gibt es Gesundheitsrisiken, die mit der Verhütungsmethode verbunden werden?
Übergewichtige Raucherinnen sollen beispielsweise die Pille nicht nehmen. Der Grund dafür ist, dass so die Gefahr einer Thrombose wächst. Dabei verengen sich deine Blutgefäße und es kann sich ein Blutgerinnsel bilden.
Hat das Verhütungsmittel irgendwelche Nebenwirkungen oder Nachwirkungen?
Zum Beispiel können verschiedene Pillen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder eine trockene Scheide verursachen.
Dauerhafter oder einmaliger Schutz?
Überlege dir auch, ob du einen dauerhaften Schutz haben willst oder nur einen einmaligen Schutz für eine spezielle Gelegenheit.
Verhütungsmethoden mit Hormonen
Es gibt die hormonelle Verhütung. Du bekommst dabei eine Kombination aus verschiedenen Hormonen verabreicht, die deinen Eisprung verhindert. Damit kann keine Eizelle dorthin gelangen, wo die Spermien des Mannes sie befruchten können. Zu den hormonellen Verhütungsmethoden gehören …
- die Pille,
- das Verhütungspflaster,
- der Vaginalring,
- die Hormonspirale,
- die Dreimonatsspritze,
- die Pille für den Mann.
Die Pille
Das Verhütungspflaster
Während du die Hormone bei der Pille schluckst, kannst du das Verhütungspflaster einfach auf die Haut aufkleben. Da du die gleichen Hormone (Östrogen, Gestagen) wie bei der Pille aufnimmst, ist die Wirkung fast die gleiche. Damit die Wirkung einsetzt, wird das Verhütungspflaster in den ersten drei Wochen deines Monatszyklus jede Woche gewechselt. In der vierten Woche brauchst du kein Pflaster.
Der Vaginalring
Der Vaginalring ist aus Kunststoff. Er gibt eine Kombination aus Hormonen ab, die durch die Scheidenwände in das Blut kommen. Du führst dir den Vaginalring in deine Scheide ein und wechselst ihn alle 21 Tage. Dafür musst du ihn mit der Hand wieder entfernen. Danach setzt du eine Woche aus. In dieser Zeit setzt die Periode ein. Frauen, die den Vaginalring richtig verwenden, berichten davon, dass man ihn nicht spürt. Wir von der DAK-Gesundheit übernehmen für dich dann die Kosten für den Vaginalring, wenn du nicht älter als 21 Jahre bist.
Die Hormonspirale
Die Hormonspirale kannst du nicht selbst einsetzen. Eine Frauenärztin oder ein Frauenarzt übernimmt das für dich. Denn die Hormonspirale wird in deiner Gebärmutter platziert. Dort gibt sie das Hormon Levonorgestrel regelmäßig ab. So verhindert sie, dass sich dort eine befruchtete Eizelle einnisten kann. Der Verhütungseffekt setzt unmittelbar nach dem Einsetzen ein. Du kannst eine Hormonspirale bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter lassen. Wir von der DAK-Gesundheit übernehmen für dich dann die Kosten der Hormonspirale, wenn du nicht älter als 21 Jahre bist.
Gynäkologen und Gynäkologinnen raten oftmals jungen Frauen, die unter starken Regelschmerzen leiden, zu einer hormonellen Verhütungsmethode. Damit können die Schmerzen meist gelindert werden.
Die Dreimonatsspritze
Die Dreimonatsspritze wird - wie der Name sagt - vom Frauenarzt bzw. der Frauenärztin alle drei Monate entweder in den Pomuskel oder in den Oberarm gespritzt. Von dort aus gelangt der Wirkstoff langsam in die Blutbahn und an den Ort des Geschehens: zur Gebärmutter und den Eierstöcken. Die Dreimonatsspritze enthält eine relativ hohe Dosis an Hormonen, da sie ja über drei Monate verteilt wirken soll und greift deswegen stärker in den Hormonhaushalt ein als z.B. die Antibabypille.
Die Pille für den Mann
Welche Verhütungsmethoden gibt es?
Verhütungsmethoden ohne Hormone
Du kannst aber auch ohne den Einfluss von Hormonen verhüten. Verwende dazu entweder …
- ein Kondom für Männer,
- ein Frauenkondom,
- eine Kupferspirale,
- ein Diaphragma,
- chemische Verhütungsmittel oder auch
- natürliche Verhütungsmittel.
Die Verhütungsmittel ohne Hormone haben meist keine oder sehr wenige Nebenwirkungen. Dafür schützen sie dich und deinen Partner nicht so sicher vor einer Schwangerschaft wie die hormonellen Verhütungsmittel.
Das Kondom
Das Frauenkondom
Die Kupferspirale
Eine Kupferspirale schützt dich rund fünf Jahre vor einer ungewollten Schwangerschaft. Du kannst sie aber nicht selbst einführen. Dies übernimmt für dich deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt. Das Kupfer in der Spirale macht es der Eizelle sehr schwer, sich befruchten zu lassen. Sollte es den Spermien des Mannes dennoch gelingen, erschwert die Kupferspirale das Einnisten der Eizelle. Die Spirale wird direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Sie bietet einen sicheren Schutz, allerdings kann es dir passieren, dass deine Monatsblutung stärker wird. Durch die Spirale können auch Infektionen im Genitalbereiche entstehen. Sprich auf jeden Fall mit deiner Ärztin oder deinem Arzt vorher eingehend darüber. Wenn du Probleme mit der Spirale hast, verliere keine Zeit, gehe umgehend wieder in die Praxis. Wir von der DAK-Gesundheit übernehmen für dich bei einer Verordnung auf Kassenrezept durch deine Ärztin oder deinen Arzt die Kosten für die Kupferspirale, wenn du nicht älter als 21 Jahre alt bist.
Das Diaphragma
Chemische Verhütungsmittel
Einige Minuten vor dem Sex kannst du auch chemische Verhütungsmittel anwenden. Diese Gels, Cremes oder auch Zäpfchen führst du in die Scheide ein. Durch deine Körpertemperatur verflüssigen sie sich. Die Flüssigkeit verschließt den Muttermund und tötet die Spermien ab. Chemische Verhütungsmittel funktionieren relativ unsicher. Verwendest du sie, solltest du auch immer ein zweites Verhütungsmittel benutzen. Hier solltet ihr vor allem ein Kondom verwenden.
Natürliche Verhütungsmethoden
Unsichere Verhütungsmethoden
Die Sterilisation
Bei der Frau werden die Eileiter verschlossen. Damit kann die Eizelle nicht mehr in die Gebärmutter gelangen. Dabei können die Eileiter mit Hitze verödet oder mit einem Clip abgeklemmt werden. Beim Mann werden die Samenleiter durchtrennt. Liebe Männer, ihr müsst keine Angst haben, dass dadurch eure Potenz leidet.
J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit.PS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.
DAK Fachbereich