Direkt zum Inhalt

Sex zwischen Frauen - wie geht lesbischer Sex?

Symbolbild für Sex unter Frauen

Du denkst die ganze Zeit an sie. Ist sie in deiner Nähe, kribbelt es gewaltig. Du bist verliebt in ein Mädchen … und selbst eins. Wenn du dich vom eigenen Geschlecht angezogen fühlst, geht es dir wie sieben bis zehn Prozent aller Menschen in Deutschland. Kommen du und deine Auserwählte zusammen, wollt ihr irgendwann wahrscheinlich auch Sex haben. Aber wie funktioniert das und was genau passiert beim Sex zwischen Frauen?

Wie geht Sex zwischen Frauen?

Ob in Filmen, Büchern, Liedern oder Fachartikeln – wie der Sex zwischen Mann und Frau ablaufen kann, ist allgegenwärtig. Beim gleichgeschlechtlichen Liebesspiel sieht das anders aus. Grund genug für eine kleine Aufholjagd in Sachen „Lesbischer Sex“. Starten wir mit der simplen, aber wichtigen Frage: Was ist Sex eigentlich?

Egal ob zwischen Mann und Frau oder auch zwischen Frau und Frau – von Sex spricht man, wenn du und dein Gegenüber Handlungen ausübt, die eurer sexuellen Befriedigung dienen. Und was ist guter Sex? Tja, das kann niemand allgemein beantworten. Wir können dir nur raten, das zu machen, was dir und deiner Freundin Spaß macht und was euch befriedigt. Ein guter Anfang ist Kommunikation. Sprecht darüber, was und wie ihr es mögt.

Wichtig für Mädchen und Frauen, aber auch für Jungs und Männer, ist: Lasst euch nicht zu stark von Pornofilmen beeinflussen. Ihr Sinn und Zweck ist die schnelle Befriedigung des Betrachtenden. Mit der Realität hat ihr Inhalt wenig zu tun. Außerdem werden Pornos meist von Männern gemacht. Durch Pornos kam auch der Mythos der Scherenstellung als die perfekte Stellung für lesbischen Sex auf: zwei Frauen, die unentwegt ihre Vulven aneinanderreiben. Tatsächlich ist diese Stellung bei lesbischem Sex gar nicht so üblich und auch nicht unbedingt ein Orgasmus-Garant.

Anders als die Scherenstellung suggeriert, müssen sich die Vulven beim Sex nicht die ganze Zeit berühren. Für erfüllende weibliche Orgasmen ist vor allem eines wichtig – Reibung. Und die können du und deine Partnerin euch gegenseitig auf viele verschiedene Arten spenden. Verwendet dazu zum Beispiel eure Hände, Zungen oder auch andere Hilfsmittel.

Eine Sache in puncto lesbischer Sex ist auf jeden Fall erwähnenswert. 2017 wurden über 52.000 Amerikanerinnen und Amerikaner über ihr Sexualverhalten befragt. Beim Thema „weiblicher Orgasmus“ kam heraus, dass Frauen in lesbischen Beziehungen am häufigsten einen Orgasmus haben, Frauen in heterosexuellen am seltensten. Der lesbische Sex steht dem heterosexuellen also in nichts nach – das Gegenteil ist der Fall. Liegen könnte das daran, dass Frauen den Körper ihrer Partnerin einfach ziemlich gut verstehen.

Sexualpraktiken und Stellungen bei lesbischer Liebe

Wollen wir zu Beginn den gerade erwähnten Mythos „Scherenstellung“ rehabilitieren. Bei manchen Frauen klappt das Reiben der beiden Klitoris aneinander zwar nicht, andere fühlen sich dabei aber großartig, empfinden Verbundenheit und erleben einen schönen sexuellen Höhepunkt.

Oralsex, also die Befriedigung deiner Partnerin mit dem Mund, der Zunge und den (sanft eingesetzten) Zähnen, ist für viele Frauen ein sexuelles Highlight. Wenn du deine Partnerin auf diese Weise befriedigst, lasse ruhig dein Wissen über die sensiblen Stellen deines eigenen Körpers einfließen. Mit dem Mund kannst du küssen, knabbern, saugen und lecken. Du musst dich dabei nicht nur auf die Genitalien deiner Partnerin beschränken. Erkunde ihren gesamten Körper.

Die Penetration steht beim Sex zwischen Frauen nicht im Mittelpunkt. Trotzdem kann sie ein Teil eures Sexlebens sein, wenn ihr Lust darauf habt. Dafür gibt es verschiedene Hilfsmittel und Sexspielzeuge. Bekannt sind der Dildo, Vibrator und Strap-on.

Dildo: Ein Dildo ist eine entweder sehr lebensechte oder stilisierte Nachbildung eines Penis. Er besteht meist aus Silikon, Glas, Gummi oder Kunststoff. Es gibt Dildos in vielen Formen, Größen und natürlich Farben. Mit Dildos kannst du deine Partnerin vaginal und auch anal stimulieren. Achte beim Dildo stets darauf, dass er vor der Verwendung sauber ist.

Vibrator: Dildos sind überwiegend für die Penetration gedacht. Vibratoren im Gegensatz dazu erzeugen, wie der Name schon sagt, Vibrationen. Die kleinen, raschen Bewegungen eigenen sich zum Beispiel gut, um die Klitoris zu stimulieren. Aber auch an anderen erogenen Zonen können die kleinen Geräte beschwingt Lust erzeugen. Auch Vibratoren gibt es in vielen Formen, Größen und Designs. Die gleiche Hygiene wie bei Dildos solltest du auch bei Vibratoren einhalten.

Strap-on: Ein Strap-on ist ein Sexspielzeug. Es ist eine Kombination aus einem Dildo und einem Gurtzeug. Das Gurtzeug wird an der Hüfte befestigt und ermöglicht, dass du deine Partnerin (oder sie dich) ähnlich wie beim Sex zwischen Mann und Frau penetrierst.

Sex zwischen Frauen – woran erkenne ich, dass ich auf Frauen stehe?

Du willst Klarheit, ob du auf Männer oder Frauen stehst? Was einfach klingt, kann in den verwirrenden Jahren der ersten sexuellen Erfahrungen schwierig sein. Das geht vielen Leuten so. Ob du lesbisch, heterosexuell, bisexuell oder etwas dazwischen bist, kannst letztlich nur du selbst für dich beantworten. Wir geben dir aber ein paar Fragen an die Hand, die dir auf dem Weg zu einer Antwort helfen können.

  1. Gefallen dir Frauen- oder Männerkörper besser?
  2. Kreisen deine Sexfantasien um Frauen oder um Männer?
  3. Hast du sexuelle Gefühle für Frauen oder Männer?
  4. Wünschst du dir, von einer Frau oder einem Mann geküsst zu werden?

Die Antworten können dir eine erste Richtung aufzeigen, wie es um deine sexuelle Orientierung bestellt ist. Sie definieren nicht, was du machen sollst. Folge am besten einfach deinem Gefühl, wenn du bei jemanden „Schmetterlinge im Bauch“ hast.

Was sollten die Partnerinnen beim Sex beachten?

Ganz allgemein sind beim Sex verschiedene Dinge wichtig. Dazu gehören offene Kommunikation, der Schutz vor Geschlechtskrankheiten, Hygiene und natürlich das Einverständnis. Respektiert eure jeweiligen Grenzen, gönnt euch emotionale Nähe und zeigt euch durchaus experimentierfreudig.

Sex zwischen Frauen – Tipps für das erste Mal

Vor dem ersten Sex sind viele nervös. Das ist gar nicht schlimm. Immerhin zeigt dein Gefühl dir, dass das Ereignis dir wichtig ist. Gute Vorbereitung kann helfen, die Nervosität zu überwinden. Wichtig ist, dass sich die Partnerinnen beim Sex auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Eine Möglichkeit ist das Lecktuch. Das ist ein dünnes Gummi- oder Latex-Tuch. Es wird beim Oralsex verwendet, um vor den erwähnten Erkrankungen (z. B. HPV) zu schützen.

Für ein angenehmes Liebesspiel raten wir zudem, dass du dir die Fingernägel kürzt. Trage auch keinen splitternden Nagellack. Das sorgt dafür, dass die Befriedigung deines Gegenübers mit den Fingern nicht schmerzt und kein Lack absplittert. Nimm zur Sicherheit auch Ringe oder anderen Handschmuck ab.

Sex zwischen Frauen – Stellungstipps

Es gibt verschiedene Stellungen, die beim Sex zwischen Frauen zu Recht Klassiker sind. Bei der Löffelchenstellung liegt eine von euch vor der anderen. Dabei seid ihr euch sehr nahe und könnt einander mit den Händen liebkosen. Wer hinten liegt, kann den Nacken und die Ohren mit dem Mund ins Liebesspiel einbeziehen.

Beliebt ist auch die Stellung 69. Dabei ruht dein Gesicht im Schoß deiner Partnerin und umgekehrt. Ihr könnt euch dabei gegenseitig und zeitgleich oral befriedigen. Mit einem Strap-on sind auch viele Stellungen, die meist beim Sex zwischen Mann und Frau für Genuss sorgen, zwischen Frauen gut machbar. Dazu gehören die Missionarsstellung (enger Kontakt) oder auch die Reiterstellung (eine sitzt oben).

Fazit

Zuneigung, Leidenschaft und gute Kommunikation sind auch beim Sex zwischen Frauen wichtig. Solange beide Partnerinnen zustimmen, sind die Möglichkeiten für ein erfülltes Sexleben schier unendlich. Ob du deine Partnerin mit den Fingern, der Zunge oder einem Sexspielzeug befriedigst, bleibt euch überlassen. Vergesst grundlegend nicht auf die Hygiene im Umgang mit Sextoys und den Schutz vor Geschlechtskrankheiten zu achten. Es gibt viele Stellungen. Wählt und variiert so, dass es euch beiden Spaß macht.

J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOS

PS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

Autor(in)

Qualitätssicherung

DAK Fachbereich

Quellenangaben

Aktualisiert am:
040 325 325 555

Rund um die Uhr und zum Ortstarif