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Gebärmutterhals – der weibliche Türsteher

Dr. Sheila de Liz von @Doktorsex erklärt, was der Gebärmutterhals alles kann

Der Name klingt, als würde sie im gallischen Dorf von Asterix wohnen – Zervix. Sie ist natürlich keine Gallierin, sondern ein wichtiger Teil des weiblichen Körpers. Zervix ist der Fachbegriff für den Gebärmutterhals. Du kennst den Gebärmutterhals nicht? Keine Sorge, damit bist du nicht allein. Wir klären, wo der Gebärmutterhals liegt, was seine Aufgaben sind und wie du ihn ertasten kannst.

Was ist die Zervix, also der Gebärmutterhals?

Der genaue Fachausdruck für den Gebärmutterhals lautet Cervix uteri. Er verbindet die Scheide mit der Gebärmutterhöhle. „Stell dir deine Gebärmutter wie eine umgedrehte Birne vor“, erklärt Dr. Sheila de Liz, Gynäkologin und Expertin bei Doktorsex. Der schmalere Teil der Birne ist die Zervix. Die Bezeichnung „Gebärmutterhals“ ist auf dieses Teilstück zurückzuführen, da es die Form eines halsartigen Durchgangs hat.

Die Zervix verfügt über zwei Öffnungen – den inneren und den äußeren Muttermund. Der innere Muttermund führt zur Gebärmutter, der äußere in die Vagina. Die Öffnung des äußeren Muttermunds ist so klein wie ein Ohrringloch. Du musst dir also keine Sorgen machen, dass Tampons in deiner Vagina verloren gehen.

„Der Gebärmutterhals ist eine Art Türsteher für deine Gebärmutter. Er stellt eine physische Barriere dar. Durch Öffnen oder Zusammenziehen bestimmt er, wer hineindarf und wer draußen bleiben muss“, erklärt Sheila de Liz.

Diese Türsteherfunktion des Gebärmutterhalses ist wichtig. Ungebetene Gäste wie Bakterien oder andere Krankheitserreger werden so weitgehend daran gehindert, in die Gebärmutter einzudringen.

Auch in Sachen Schwangerschaft spielt der Gebärmutterhals eine entscheidende Rolle. Kommt dein Partner in dir und schickt seine Spermien auf die Reise, entscheidet der Muttermund, wann die kleinen Schwimmer zur Gebärmutter und damit zur Eizelle weiterflutschen dürfen. „Die Durchlässigkeit deines Muttermunds hängt von deinem Zyklus ab“, erklärt Dr. de Liz.

Welche Rolle spielt der Zervixschleim?

Der Gebärmutterhalsschleim ist der Assistent des oben genannten Türstehers. Dein Körper stellt die Flüssigkeit in den Drüsen deines Gebärmutterhalses her.

Der Zervixschleim unterstützt den Gebärmutterhals in seiner Sicherheitsfunktion. „Er wirkt nicht nur als zusätzliche Barriere, um potenzielle Eindringlinge wie Bakterien abzufangen, sondern gelangt auch in deinen Vaginalausfluss. Er hilft dabei, abgestorbene Zellen und andere Stoffe aus deinem Körper auszuscheiden“, sagt Sheila de Liz. So unterstützt dich der Schleim dabei, dass deine Vagina sauber und gesund bleibt.

Der schleimige Tausendsassa kann aber noch mehr. Er ist auch die rutschige Fahrbahn, die den Spermien deines Partners während deiner fruchtbaren Tage den Weg zu deiner empfängnisbereiten Eizelle erleichtert.

Können Muttermund und Zervixschleim vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen?

Nein, das können sie nicht. Deshalb ist es auch so wichtig, dass du dich vor Chlamydien und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten mit Kondomen schützt. „Also immer Safety first‘“, rät Sheila de Liz.

Impfung gegen HPV
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Der Zervixschleim und deine Periode

Nach dem Eisprung ist dein Zervixschleim oftmals eher wässrig und klar. Auch die Menge, in der er ausfließt, kann groß sein. In dieser Zeit können Slipeinlagen den Schleim beim Austreten auffangen. Wir raten dir, die Slipeinlagen nicht länger als drei bis fünf Stunden zu tragen. Der Grund ist, dass sich in der feuchten Umgebung Bakterien gut entwickeln können.

Der Zervixschleim kann auch ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein

Vor der Periode ist der Schleim in der Regel dickflüssig. Nimmt die Menge in dieser Zeit zu, kann das ein Zeichen für eine Schwangerschaft sein. Bist du in der ersten Phase der Schwangerschaft, zeigt die große Menge an Schleim deinen erhöhten Östrogenspiegel an. Wichtig ist – verlasse dich nicht auf dieses Anzeichen, sondern gehe auf Nummer sicher und mach einen Schwangerschaftstest. Kommt dein Eisprung und du bist nicht schwanger, ist dein Zervixschleim weniger flüssig. Er ist im Gegensatz dazu eher milchig und cremig.

Funktion des Gebärmutterhalses bei der Geburt
Im Verlauf einer Geburt öffnet sich die Zervix um fast zehn Zentimeter im Durchmesser. Das ist notwendig, damit das Kind verhältnismäßig einfach aus der Gebärmutter herauskommen kann. Während der Schwangerschaft erfüllt der Gebärmutterhals die Funktion, Schädlinge wie Bakterien vom Kind fernzuhalten.

Was macht der Gebärmutterhals während der Schwangerschaft?

Bist du schwanger, wächst nicht nur der Uterus mit deinem Baby mit, sondern auch der Gebärmutterhals. Er dehnt sich, wird aber im Endeffekt verkürzt – und das auf ein bis zwei Zentimeter. Wenn die Länge deines Gebärmutterhalses abnimmt, ist das ein natürlicher Indikator für einen normalen Verlauf der Schwangerschaft.

Der Zervixschleim kann auch ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein

Vor der Periode ist der Schleim in der Regel dickflüssig. Nimmt die Menge in dieser Zeit zu, kann das ein Zeichen für eine Schwangerschaft sein. Bist du in der ersten Phase der Schwangerschaft, zeigt die große Menge an Schleim deinen erhöhten Östrogenspiegel an. Wichtig ist – verlasse dich nicht auf dieses Anzeichen, sondern gehe auf Nummer sicher und mach einen Schwangerschaftstest. Kommt dein Eisprung und du bist nicht schwanger, ist dein Zervixschleim weniger flüssig. Er ist im Gegensatz dazu eher milchig und cremig.

Wie finde ich den Gebärmutterhals?

Der Gebärmutterhals liegt tief in der Gebärmutter. Wenn du neugierig bist, kannst du ihn selbst ertasten. Wasche dir vorher aber gründlich deine Hände – vor allem unter den Fingernägeln.

Hocke dich am Anfang sitzend hin. Du kannst auch ein Bein auf den Rand deiner Badewanne stellen. Deine Handfläche sollte nach oben zeigen. Wenn du bereit bist, führst du den Mittelfinger in deine Vagina ein. Gleitgel kann das Unterfangen etwas erleichtern.

Mit dem Finger tastest du jetzt nach einem erhobenen Kreis. Dieser hat in der Mitte ein Grübchen. In den meisten Fällen findest du ihn ganz oben an der vorderen Wand deiner Scheide.

Ist eine Stimulation des Gebärmutterhalses möglich?

Die Stimulation des Gebärmutterhalses wird häufig von Hebammen empfohlen. Warum gerade von Hebammen? Weil das eine Methode ist, eine Geburt einzuleiten, bevor eine andere, vielleicht auch unangenehme Möglichkeit ins Auge gefasst wird.

Bei der Stimulation des Gebärmutterhalses legt die Hebamme (oder auch der Frauenarzt oder die Frauenärztin) einen Finger an deinen Gebärmutterhals. Dann bewegt sie den Finger hin und her. Auf diese Weise werden die Eihäute um dein Baby herum vom Muttermund getrennt. Das setzt besondere Hormone, die sogenannten Prostaglandine, frei. Die setzen die Wehen in Gang. Die Stimulation des Gebärmutterhalses hat sogar einen Namen – Eipollösung. Kommt sie zum Einsatz, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Geburt in den nächsten 48 Stunden beginnt.

Probleme mit dem Gebärmutterhals

Die meisten Probleme mit dem Gebärmutterhals sind auf Infektionen zurückzuführen, die zum Beispiel beim Sex übertragen werden. Anzeichen für eine Gebärmutterhalsentzündung sind Juckreiz, Brennen oder auch eitriger Ausfluss aus der Scheide.

Wenn der Gebärmutterhals schwach ausgebildet ist, kann das zu einer sogenannten Zervix-Insuffizienz führen. So kann es bei einer schwangeren Frau zu einer Frühgeburt kommen.

Fazit:

Der Gebärmutterhals wird auch Zervix genannt. Dieser Teil des weiblichen Körpers erfüllt als innerer Türsteher eine wichtige Funktion. Er verhindert, dass Krankheitserreger über die Vagina in deinen Körper eindringen. Bei einer Schwangerschaft schützt der Gebärmutterhals so auch den Embryo. Wenn du möchtest, kannst du deinen Gebärmutterhals selbst ertasten und deinen Körper noch ein bisschen besser kennenlernen.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

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