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Anatomie der Frau: Lerne dich & deinen Körper kennen und verstehen

Symbolbild Anatomie der Frau: Ein junges Mädchen liegt auf dem Bett und liest am Smartphone
Mädchen sind ganz schön kompliziert, das hast du sicherlich auch schon häufiger gehört. Aber sind sie das wirklich? Eigentlich nicht. Man muss sie nur verstehen – zum Beispiel ihre Anatomie. Jeder weiß: Dank ihrer weiblichen Geschlechtsorgane können die allermeisten Frauen schwanger werden. Doch die inneren und äußeren Geschlechtsorgane sind noch für so viel mehr verantwortlich. Sie spielen bei deiner Entwicklung vom Mädchen zur Frau eine ganz entscheidende Rolle. In ihnen produziert dein Körper zum Beispiel wichtige Hormone. Zudem können sie dir sexuelle Lust und Befriedigung bereiten. Deine Geschlechtsorgane ermöglichen nicht nur den Geschlechtsakt mit einem Partner. Auch du selbst kannst deinen Körper durch Selbstbefriedigung besser kennenlernen. 
Wenn du dich ein bisschen genierst, darf dieses Gefühl sein, muss es aber nicht! Wir möchten dich darin unterstützen, eine selbstbewusste Frau zu werden, die weiß, was ihr gefällt, wofür sie einsteht – und was sie keinesfalls möchte. All das ist ein Prozess, der nicht heute beginnt und schon morgen zu Ende ist. Es ist eine Entwicklung, die auf Erfahrungen basiert – und du bestimmst, in welche Richtung sie gehen.

Die äußeren Geschlechtsorgane der Frau

Deine äußeren Geschlechtsorgane sind zum Teil von außen sichtbar, zum Teil liegen sie im Inneren deines Körpers. In ihnen liegt ein Netz von Nervenzellen. Werden diese beim Geschlechtsverkehr oder während der Selbstbefriedigung stimuliert, empfinden die meisten Mädchen und Frauen sexuelle Lust. Zu den äußeren Geschlechtsorganen zählen …

  • die Klitoris,
  • die äußeren Schamlippen,
  • die inneren Schamlippen,
  • die Bartholin-Drüsen und
  • der Scheidenvorhof.

Sexuelle Erregung spürst du vor allem dann, wenn die Nerven der inneren Schamlippen, des Scheidenvorhofs und der Klitoris angenehm gereizt werden.

Die Klitoris ist das Zentrum der weiblichen Lust

Den Teil deiner Klitoris, den man sehen kann, nennt man auch Klitorisperle oder Kitzler. Er liegt etwas oberhalb des Scheideneingangs und du findest ihn zwischen deinen äußeren und inneren Schamlippen. Die Klitoris hat eine Sache mit dem Penis gemeinsam – der unsichtbare Teil des Organs ist deutlich größer als der sichtbare. Im Gegensatz zum Penis ist die Klitoris allerdings ausschließlich für das Lustempfinden zuständig.

Kein anderes deiner Organe ist so dicht mit Nervenfasern durchsetzt wie dein Kitzler. 8.000 und mehr Nervenenden vereinen sich im sichtbaren Teil der Klitoris. Somit verfügt die Klitorisperle über ein dichteres Nervennetz als die menschliche Zunge. Irre, oder?

Der innere Teil deiner Klitoris besteht aus zwei Schwellkörpern und zwei Klitorisschenkeln. Da große Teile der Geschlechtsorgane sich sehr früh im Embryo entwickeln, besteht im grundlegenden Aufbau eine große Ähnlichkeit zwischen Klitoris und Penis. Auch eine Klitoris hat eine Drüse, eine Vorhaut, die genannten Schwellkörper und sogar einen Schaft. Bist du erregt, schwillt der Schaft der Klitoris in deinem Körper an. Im Gegensatz zu einem Penis schwillt der Schaft nach dem Orgasmus deutlich langsamer wieder ab. Daher sind Frauen zu sogenannten multiplen Orgasmen fähig. Das heißt, durch erneute Stimulierung kannst du in rascher Folge mehrere Orgasmen hintereinander erleben. Viele Frauen erleben einen Orgasmus übrigens erst im Laufe ihrer sexuellen Entwicklung.

Früher unterschied man zwischen klitoralem und vaginalem Orgasmus. Heute weiß man, dass auch der Orgasmus, der von der Vagina ausgeht, an der Klitoris entsteht. Du wirst vielleicht auch schon mal vom sagenhaften G-Punkt gehört. Dachte man früher, dieser sensible Punkt in deiner Vagina wäre unabhängig von der Klitoris, sind Sexualwissenschaftler und Sexualwissenschaftlerinnen heute der Überzeugung, dass dieser kleine erogene Lustfleck von klitoralem Gewebe umgeben ist. Daher ist er sexuell so empfindlich.

Und das Ding mit dem seltsamen Namen „Bartholin-Drüse“? Diese Drüse gibt eine Flüssigkeit in deiner Scheide ab, die dafür sorgt, dass das Eindringen des Penis angenehmer ist.

Die inneren Geschlechtsorgane der Frau

Damit du selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit deiner eigenen Sexualität umgehen kannst, solltest du deinen eigenen Körper wie gesagt gut kennen. Bei @doktorsex kannst du ohne Scham die wichtigsten Fakten rund um deine inneren Geschlechtsorgane erfahren. Dein Interesse an deinem Körper ist übrigens völlig normal. Oder hast du schon mal erlebt, dass jemand schief angesehen wurde, nur weil er sich seine Augen im Spiegel ganz genau angesehen hat? Eben!

Die inneren Geschlechtsorgane sind alle von außen nicht sichtbar. Sie übernehmen im weiblichen Körper zwei Aufgaben: die Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes. Zu ihnen zählen …
  • die Scheide,
  • die Gebärmutter,
  • die Eierstöcke,
  • der Muttermund und
  • die Eileiter.

Die Vagina wird auch als Scheide bezeichnet. Sie ist zwischen zehn und zwölf Zentimetern lang. Die Scheide hat eine schlauchartige Form. Ihre Innenwand besteht aus einem sehr elastischen Bindegewebe. Stell dir deine Scheide dabei als die Verbindung zwischen deinen äußeren und inneren Geschlechtsorganen vor – das haut schon gut hin.

Der Muttermund ragt dabei in die Scheide hinein. Man nennt ihn auch Gebärmuttermund. Ungefähr 14 Tage vor deiner nächsten Periode und damit in der Mitte deiner fruchtbaren Phase wird er weicher und wandert ein wenig „nach oben“ in deinen Körper. Wenn dann langsam der Eisprung naht, öffnet er sich sogar ein bisschen. Gute Sache – denn so können die Spermien hindurchgelangen und das Ei befruchten. Darum darfst du das Thema Verhütung auch nicht unterschätzen und solltest dich niemals auf ungeschützten Sex einlassen. Was viele Mädchen und Jungen nicht wissen: Die Spermien können es sich ungefähr fünf Tage in der Gebärmutter gemütlich machen und warten, bis das fruchtbare Ei vorbeikommt. Das heißt: Du kannst im Grunde auch noch nach dem Sex schwanger werden! (Mehr zum Thema Verhütung).
In der Gebärmutter liegt ein Spaltraum, der mit einer Schleimhaut ausgestattet ist. Wenn du nicht schwanger geworden bist, stößt dein Körper diese Haut während der Regelblutung, also während deiner Menstruation, ab. Wenn es jedoch zu einer Befruchtung der Eizelle gekommen ist, nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein. Und genau dort in der Gebärmutter wächst anschließend auch das Kind heran. Im Laufe der Schwangerschaft wird die Gebärmutter dann entsprechend größer und muskulöser, damit sie mit viel Kraft hat, um das Baby während der Wehen durch den Geburtskanal zu drücken.

Produktionsraum Eierstöcke

Von deinen Eierstöcken hast du bestimmt auch schon einmal etwas gehört. Dort werden zwei Dinge produziert: die Hormone (beispielsweise Östrogen) und befruchtungsfähige Eier. Mit dem Beginn deiner Geschlechtsreife treten jeden Monat mehrere Eizellen in einen Reifungsprozess, bei dem am Ende eine als Siegerin herauskommt. So ähnlich wie bei den Samenzellen des Mannes: Wenn die Spermien auf eine befruchtungsfähige Eizelle zu schwimmt, gewinnt meistens nur ein Spermium.

Das erfolgreiche Ei jedenfalls wird aus dem Eierstock herausgestoßen. Das nennt man Eisprung. Die Eizelle wird vom Fimbrientrichter, also dem Eileitertrichter, im Eileiter aufgenommen. Es gibt Frauen, die im Zusammenhang mit dem Eisprung sogenannte Mittelschmerzen erleben. Das heißt, dass sie am 14. Tag ihres Zyklus den Eisprung mit unterschiedlich starken Schmerzen bemerken.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

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